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Philharmoniker Depot

21.03.19 Gold und Silber: Kommt jetzt QE4?

Wirklich überraschend kommt das nicht: Die Fed wird die Zinsen im laufenden Jahr nicht mehr erhöhen. Das verkündete die US-Notenbank nach ihrer zweitätigen Sitzung gestern Abend. Damit wird der Zinssatz in der Spanne zwischen 2,25 und 2,5 Prozent bleiben. Dazu hat die Fed auch angekündigt, die Geschwindigkeit, mit der die Bilanzsumme reduziert werden soll, zu verringern. Im September sollen die Anleiheverkäufe ganz gestoppt werden.

Auch wenn der Markt das Ergebnis bezüglich der Zinsen bereits vorweggenommen hatte, wie das Fed Watchtool der CME gezeigt hat, war es doch einmal mehr eine zinspolitische Kehrtwende. Bislang hatte die Notenbank nämlich noch zwei Zinserhöhungen im laufenden Jahr angekündigt. Dass die Fed auch damit aufhören will, die Bilanzsumme zu verringern, also das „Tightening“ einstellen will, geht in der Berichterstattung fast ein wenig unter. Die Bilanzsumme der US-Notenbank war in den vergangenen Jahren durch die Anleihekäufe der verschiedenen Anleihekaufprogramme (QE) auf zwischenzeitlich rund 4,5 Billionen Dollar angewachsen. Im September, wenn der Abbau der Bilanzsumme abgeschlossen werden soll, wird die Bilanzsumme bei etwa 3,5 Billionen Dollar stehen. Um einmal einen Vergleich zu ziehen: In Zeiten vor der Finanzkrise, also vor den QE-Programmen, notierte die Bilanzsumme der Fed noch unter einer Billion Dollar. Ein normales Niveau ist damit noch nicht erreicht.

Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung nimmt zu

Keine Zinserhöhung mehr, keine Anleiheverkäufe – das alles klingt, als ob die Währungshüter in den USA ein wenig kalte Füße bekommen. Der Aktienmarkt hat gestern alles andere als euphorisch auf die Meldung reagiert, dass die Fed keinen Zinsschritt mehr plant. Die Frage ist: Wie stark kühlt sich die US-Wirtschaft wirklich ab? Die Fed jedenfalls signalisiert mit den beiden Schritten: Wir stehen Gewehr bei Fuß sollte sich schlimmeres Unheil anbahnen. Und das könnte durchaus bedeuten, dass man auch vor einer Zinssenkung noch im laufenden Jahr nicht zurückschrecken würde. Mittlerweile rechnen laut dem Fed Watchtool 29,7 Prozent der Marktteilnehmer, also rund 30 Prozent, damit, dass die Zinsen in den USA im laufenden Jahr um einen Viertel Prozentpunkt fallen werden, 5,5 Prozent rechnen sogar mit einem Zinsschritt von einem halben Prozentpunkt nach unten.

Die Frage ist: Könnte die Fed auch in Sachen Anleihekäufe ein neues Kaufprogramm aus dem Hut zaubern. Da es mittlerweile drei Kaufprogramme gegeben hat, dürfte die Hemmschwelle vergleichsweise niedrig sein. Kühlt sich also die Wirtschaft in den USA noch stärker ab, dann dürfte auch ein QE4 kein Tabuthema sein. Noch wird man sicherlich bei der Fed bestreiten, Gedanken an ein solches Thema zu verschwenden. Doch die Pläne dürften bereits in der Schublade liegen.

Gold und Silber drehten gestern aus dem Minus ins Plus. Nun ist der Fed-Zinssatz kein wirklicher entscheidender Einflussfaktor für den Goldpreis. Vielmehr gilt es auf den Realzins zu achten. Doch da auch die Renditen der Staatsanleihen nachgegeben haben und auch der Dollar leiden dürfte, sobald der Markt beginnt, Zinssenkungen einzupreisen, dürften Gold und Silber in den größeren Gewinnern dieser Entwicklung zählen.

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Quelle: http://www.deraktionaer.de

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