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Philharmoniker Depot

20.07.20 Technische Analyse zu Platin zum 20.07.2020

Massiver Produktionseinbruch in Südafrika stärkt den Platinpreis... Terminmarkt: Neutralität trotz eines Einbruchs des Angebots um 74 %... Mit Corona ist diesmal jedoch alles anders, denn mit den Shutdowns brach nicht nur die Wirtschaft und die Nachfrage nach Neufahrzeugen und somit die Nachfrage nach Katalysatoren ein, sondern auch das Angebot verringerte sich extrem, da die Minen ihre Produktion teilweise ganz wegen der Shutdowns einstellen mussten. So meldete Anglo American Platinum, dass die Produktion von Platin und Palladium wegen der Shutdowns im zweiten Quartal um 41 % zum Vorjahr eingebrochen ist. Dieser Rückgang ist der einzige Grund, warum beide Edelmetalle sich nach dem Crash vom März so stark erholen konnten und immer noch auf relativ hohem Preisniveau halten können.

Die neuesten Terminmarktdaten für Platin zeigen zur Vorwoche erstmals wieder eine deutliche relative Schwäche, während die Daten in den Vormonaten neutral waren und nach dem Crash relative Stärke zeigten. Die relative Schwäche bedeutet, dass aktuell ein leichtes Überangebot am Markt herrscht. Es hängt jetzt ganz von der Politik ab, ob der Platinpreis weiter steigen kann oder wieder fallen wird. Kommt es zu keinem weiteren Shutdown, dann wird die Minenproduktion wahrscheinlich schneller wieder hochgefahren als die Automobilverkäufe wieder zulegen können. Kommt es weiterhin zu Grenzschließungen in Südafrika, sodass Arbeiter nicht wandern können, sowie zu strikten Vorgaben, die eine Produktion erschweren oder gar verhindern, dann könnte sich auch ein Defizit einstellen, obwohl die Konjunktur extrem schwach ist. Wir werden in den Terminmarktdaten frühzeitig sehen und beobachten, ob sich ein Defizit oder ein Überangebot einstellen wird. Grundsätzlich sind die Terminmarktdaten zwar überverkauft, doch angesichts der relativen Schwäche gibt es kein Signal, das man aktuell für eine Handelsentscheidung nutzen könnte.

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Der Terminmarkt wäre eigentlich nahe dem Kaufbereich, doch beruht dies nur auf den Minenschließungen

Platin – der Politik ausgeliefert

Im Langfristchart ist der Abwärtstrend aufgrund eines persistenten Überangebots der letzten zehn Jahre deutlich zu sehen. Gerade in Rezessionen sollte Platin noch stärker fallen Doch es ist kurios, dass sich diesmal aufgrund des Shutdowns Stärke zeigt und der Preis deutlich zulegen konnte, was es zuvor noch nie in einer Rezession gab. Können die Minen ihre Produktion wieder hochfahren bevor sich die Wirtschaft erholt hat, wird es wieder Verkaufsdruck beim Platin geben, wobei die Crashtiefs vom März bei 550 US-Dollar dann nicht ausgeschlossen werden können.

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Aktuell hält sich Platin relativ stark auf einem hohen Preisniveau

Im Tageschart sehen wir unser Verkaufssignal im Februar bei 1.000 US-Dollar mit dem Ziel bei 860 US-Dollar und 780 US-Dollar. Der Preis fiel aufgrund des Shutdowns, schneller als wir erwartet hatten, bis in den Bereich von 550 US-Dollar. Dort gaben wir das Signal zum Eindecken aller Shortpositionen. Wir hatten mit einer begrenzten Gegenbewegung gerechnet, doch nicht mit so einem starken Preisanstieg, da wir den Shutdown der Minen nicht auf dem Radar hatten. Dem Anstieg sahen wir daher verblüfft zu und konnten erst im Juni einen kleinen erfolgreichen Short-Trade durchführen. Jetzt ist das CRV aber denkbar schlecht, denn ob der Preis nun steigen wird oder nicht, hängt von der Entwicklung der Minenproduktion und der Nachfrage nach Neufahrzeugen ab, die direkt abhängig von den Shutdown-Maßnahmen der Politik sind. Dies können wir kurzfristig nur sehr schwer einschätzen. Langfristig wird auch Platin als Edelmetall von steigenden Preisen durch die Inflation profitieren, doch noch gibt es ein Überangebot am Markt, das sich in den kommenden Monaten noch einmal verstärken könnte.

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Der Kampf um den Widerstand bei 19 US-Dollar ist noch nicht entschieden

Auf Sicht der letzten sechs Monate sieht man den Platinpreis auf relativ hohem Niveau trendlos seitwärts laufen. Das physische Angebot und die industrielle Nachfrage sind in der Regel relativ stabil und wir konnten in der Vergangenheit Platin und Palladium sehr gut und erfolgreich handeln. Aktuell ist das Umfeld aufgrund des stark schwankenden Angebots- und Nachfrageverhältnisses unberechenbar, weshalb uns kurz- und mittelfristig keine Prognose möglich ist, bis sich das Umfeld stabilisiert hat. Auf Sicht der kommenden zehn Jahre sehen wir das historisch günstige Platin zu allen anderen Edelmetallen outperformen. Sollte es daher noch einmal zu einem Rücksetzer in den Bereich von 550 US-Dollar kommen, so empfiehlt es sich, diesen Rücksetzer für ein Investment auf langfristige Sicht von einer Dekade für Käufe zu nutzen.

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Platin handelt seit drei Monaten mehrheitlich trendlos seitwärts und bietet Spekulanten kein gutes Chancen-Risiken-Verhältnis

© Blaschzok Financial Research

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