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Philharmoniker Depot

13.12.12 Scharfe Kritik Indien und China bleiben beim Gold oft außen vor

Eigentlich sollte man annehmen, dass Analysten alle wesentlichen Aspekte in ihre Einschätzungen einfließen lassen. Bei der Prognose zur Entwicklung des Goldpreises könnten daran jedoch Zweifel kommen.

Der Goldpreis hat 2012 ein Auf und Ab erlebt. Grob gesagt verlief er von rund 1.500 Dollar bis auf fast 1.800 Dollar. Von Rekordwerten oder gar dem Übersteigen der 2.000 Dollar Marke war der Unzenpreis weit entfernt.

Analysten und Experten auf der ganzen Welt beschäftigen sich mit der Entwicklung des Goldpreises, geben Einschätzungen zur künftigen Entwicklung und zur Nachfrage ab. Doch viele lassen bei ihren Forschungsarbeiten zwei wichtige Aspekte aus: Indien und China. Dies hat der Goldexperte Clyde Russell herausgefunden.

Er hat sich die Analysen von sieben großen und renommierten Häusern genauer angeschaut. Dazu zählen die Deutsche Bank, ANZ Banking und Goldman Sachs. In fünf der Analysen kommen die wichtigen Goldnationen China und Indien überhaupt nicht vor. Nur eine einzige Analyse erwähnt beide Länder.

Wichtiger für die renommierten Experten ist die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Vieles beruht demnach auf dem „quantative easing“ und den entsprechenden Auswirkungen. Auch die Schulden- und Krisenpolitik der EU wird genau unter die Lupe genommen. Erwähnenswert sind Analysten zudem die anstehende Fiskalklippe in den USA sowie Steuererhöhungen. All dies beeinflusst demnach den Kurs des Goldes, auch die Nachfrage der Notenbanken findet Erwähnung. Über das Anlegerverhalten in den beiden bevölkerungsreichsten Staaten der Welt liest man in den Arbeiten dagegen nichts. Es scheint so, als ob die Nachfrage aus diesen beiden Ländern den Goldpreis nicht beeinflussen würde.

Dabei beläuft sich die Nachfrage der beiden asiatischen Superstaaten auf rund 40 Prozent des gesamten Welthandels. Fakt ist jedoch auch, dass beide Länder derzeit nicht mehr die Wachstumsdynamik früherer Jahre erreichen. In Indien verhindert die Rupie eine Renaissance bei der Goldnachfrage. Zudem sind die Monsunregen nicht überall so aufgetreten, wie man sich dies erhofft hat. Damit fehlt der Mittelschicht teils das notwendige Geld für neue Goldkäufe. Fallende Kurse könnten jedoch in Indien für neue Impulse beim Goldkauf sorgen, zumal sich auch die Situation der Währung zuletzt wieder verbessert hat.

Auch China hat den Markt enttäuscht. Die Nachfrage ist klar abgefallen.

Dortige Käufer investieren besonders gerne in einen steigenden Markt.

Außerdem hilft bei den Kaufentscheidungen die Sorge vor der Inflation.

Doch Analysten weltweit ignorieren beide Faktoren. Ohne diese Einflussgrößen sehen die meisten der Experten für 2013 einen Goldpreis von rund 1.800 Dollar je Unze voraus. Der Spitzenwert der Schätzungen liegt derzeit bei 2.000 Dollar.

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Quelle: GOLDINVEST.de

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