25.12.12 Manipulation des Gold- und Silberpreises nachweisbar

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Der Dezember war für die monetären Edelmetalle bisher ein sehr schlechter Monat mit einem Minus von 4% beim Gold und 11% beim Silber. Wir hatten das Mindestkursziel für Gold und Silber exakt bei 1.800 USD und 35,70 USD vor der Rallye definiert und eine Konsolidierung erwartet, die auch so eintrat. Doch überraschte uns dann das Ausmaß des Rückgangs dieser beiden Edelmetalle, das nur schwer zu erklären ist. Am Dienstag sagten Bill Murphy und Chris Powell von GATA (Gold Anti Trust Action Committee) in einem Interview bei Lauren Lister, dass es „lächerlich ist, was sie da aktuell tun.“ Damit meinte er die USRegierung, die mit Hilfe von JP. Morgan Chase die Märkte und insbesondere die Edelmetalle manipulieren. Und in der Tat gab es in den letzten Wochen praktisch überhaupt keine Gründe dafür, warum Gold und Silber fallen sollten. Im Gegenteil gab es viele Faktoren, welche zu Anstiegen bei beiden monetären Edelmetallen hätten sorgen müssen. So verkündete die private Notenbank FED, dass QE4 im Dezember mit monatlichen Käufen im Volumen von weiteren 45 Mrd. USD ab Januar gestartet wird, was einem monatlichen Gesamtvolumen mit QE3 von 85 Mrd. USD pro Monat entspricht. Damit wird die US-Geldbasis allein in 2008 um 38% ansteigen, worauf ein ebenso starker Anstieg des Goldpreises folgen müsste. Weiterhin fiel der US-Dollar in Euro, sowie auch gegenüber anderen Währungen auf ein 8-Monatstief und durchbrach dabei die charttechnisch wichtige Marke von 1,31 USD und trotzdem fielen Gold und Silber wie ein Stein entgegen jeder Erfahrung. Die Chinesen kaufen immer mehr und selbst japanische Rentenfonds beginnen nun erstmals in Gold umzuschichten, um Marktschocks durch Währungsschwankungen abzufedern. Die bekannte Saisonalität von Gold ist zwar statistisch nicht haltbar und falsch, da die allseits bekannten Charts nicht richtig berechnet wurden, doch versetzt der Glaube ja Berge, weshalb auch deshalb hätte Nachfrage aufkommen können.

Am Offensichtlichsten ist jedoch, dass sich Gold und Silber im letzten Monat im europäischen und asiatischen Handel meist erholen konnten und mit der Eröffnung der COMEX, ebenso wie am gestrigen Nachmittag um Punkt 14:20 Uhr CET, plötzlich stark unter Druck gerieten und fielen, bis die COMEX wieder schloss, was ein deutlicher Hinweis auf eine Manipulation war.

Dieses Muster war in dem letzten Monat derart ausgeprägt, dass man jede Menge Geld machen konnte, wenn man nur die USHandelszeiten shortete. Doch nebst all den bisherigen Ungereimtheiten, ist diesmal der deutlichste Beweis für eine Manipulation der, dass nur Gold und Silber fielen, während Öl, die Aktienmärkte und andere Rohstoffe im Umfeld der bevorstehenden Geldschwemme stiegen und selbst Platin und Palladium, die weitaus stärker überkauft sind, ihre hohen Niveaus halten konnten. Die intermarket, die fundamentalen und die marktpsychologischen Zusammenhänge wurden in den letzten beiden Monaten und insbesondere in den letzten Wochen und Tagen des Jahres völlig außer Kraft gesetzt und ausschließlich Gold und Silber fielen auf eine Weise, die so sonst nie auftritt.

Ich habe keine Erklärung für die starken Preisrückgänge in diesem Umfeld, noch sähe ich Gründe, warum man diese Dips nicht zu weiteren Zukäufen nutzen sollte. Mittelfristig kann man diese Rückgänge auch als Weihnachtsgeschenk der US-Regierung sehen, um noch einmal billig Gold und Silber zu kaufen, bevor die Rallye in 2013 mit dem Ende dieser sinnlosen Scheindebatte über das Fiscal Cliff endlich starten könnte.

Zum Jahresende weisen im CoT-Report die 8- größten Händler eine Shortposition bei Silber in Höhe einer halben Jahresproduktion aus und bei Gold in Höhe von drei Monaten. 90% dieser Short-Position dürfte von JP Morgan Chase gehalten werden. (Grafik 1) Die Longposition bei Silber beträgt hingegen nur 76 Tage und bei Gold nur 39 Tage, was ein enormer Unterschied ist. (Grafik 2) Alle anderen Rohstoffe haben hingegen ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Long- und Shortpositionen der vier oder acht größten Händler.

Addiert man Long- und Shortpositionen, so erhält man die Nettopositionierung der größten Händler (Grafik 3), und sofort ist ersichtlich, dass alleine die vier Größten eine Nettoshortposition beim Silber in Höhe von 90 Tagen der Weltproduktion besitzen. Beim Gold sind es immer noch 42 Tage oder 270 Tonnen. Dies ist ein extremes Ungleichgewicht, das sich nur mit der Manipulation des Gold- und Silberpreises durch die US-Regierung über wenige Banken (JP Morgan Chase und Scotiabank) erklären lässt und ein eindeutiger Hinweis darauf ist.
Insgesamt sind die "Großen 8" mit 87,37% ("Großen 4: 62,55%) der Positionen der Produzenten im Gold short. Beim Silber halten die "Großen 8" sogar 110,88% der Positionen. (Großen 4: 91,74%)

Alle guten Dinge sind Drei
Wie Sie an der letzten Grafik erkennen können, folgten auf jedes schlechte oder schwache Jahr im Gold, zwei gute starke Jahre. Nachdem bereits 2011 und 2012 schwach ausfielen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Jahre 2013 und 2014 wieder starke Jahre werden. Denkt man alleine an die quantitativen Maßnahmen der FED in Höhe von 1.020 Mrd. US-Dollar für das kommende Jahr, die nicht wieder sterilisiert werden, so gilt ein baldiger Anstieg als fast ausgemachte Sache.

Die folgende Grafik zeigt den "Shadow“- Goldpreis, den ich seit vielen Jahren als "goldgedeckte Geldbasis“ bereits veröffentlichte und auf Vorträgen zeigte.
Da der Begriff "Shadow-Goldpreis“ nun immer üblicher wird, habe ich diesen nun auch übernommen. Berücksichtigt man die neuerlichen quantitativen Lockerungen, müsste der Goldpreis allein aus Arbitragegründen, wenn das gleiche Ratio wie aktuell Bestand haben soll, auf mindestens 3.400 USD bis Juni 2015 ansteigen, wobei er dann wie aktuell eher unterbewertet sein dürfte. Massenpsychologische Übertreibungen können den Preis in der Zwischenzeit jedoch mit Leichtigkeit weit über 4.000 USD heben.

Prognostiziert man den Goldpreis alleine anhand der Geldmengenausweitung von 1.020 Mrd. US-Dollar bis Ende 2013, so sollte dieser im nächsten Jahr auf mindestens 2.300 USD je Feinunze ansteigen. Auch diese Berechnungsmethode lässt auf ein erfreuliches Jahr 2013 hoffen!

Markus Blaschzok, Dipl.-Betriebswirt (FH), CFTe, ist seit 2001 Mitglied in der Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Als Verfechter der Österreichischen Schule der Nationalökonomie verfolgt er einen ganzheitlichen Analyseansatz. Er hält Vorträge zu Themen der Österreichischen Schule, wie beispielsweise den monetär bedingten Konjunkturzyklen als Ursache von Wirtschaftskrisen, sowie der Vermögenssicherung mit Edelmetallen und Rohstoffen. Von 2009 bis 2011 schrieb er als Chef-Analyst bei pro aurum einen wöchentlich erscheinenden Marktkommentar und untersuchte erfolgreich die mittel- bis langfristige Entwicklung der Finanz-, Rohstoff- und insbesondere der Edelmetallmärkte. Weiterhin ist er Autor verschiedener Fachpublikationen und gibt Schulungen in Bereichen der Österrreichischen Schule der Nationalökonomie.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: Markus-Blaschzok.de