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Philharmoniker Depot

08.10.13 Goldmarkt: hier spielt die Musik

von Miriam Kraus ...Angesichts der schwelenden Probleme in der Welt (nicht nur in den USA) erwartet manch einer, dass der Goldpreis wesentlich stärker reagieren sollte. Doch der physische Goldmarkt hat offenbar inzwischen nur noch bedingt Einfluss auf den Goldpreis, wie er an den Futures-Börsen gemacht wird.

Goldpreis könnte sich dynamischer entwickeln

Der US-Präsident hat nicht mehr genügend Dollarscheinchen um in Ausland zu fliegen und sich mit seinen Amtskollegen zu unterhalten. Der Ärmste...vielleicht sollten wir für ihn sammeln, damit er unsere Volksvertreter besuchen und mit ihnen über eine Freihandelszone plaudern möge. Vielleicht sollten wir stattdessen aber lieber Xi Jinping einladen (der kann sich immerhin seinen Flug selber leisten) und es den Schweizern beim Freihandelsabkommen gleich tun. Aber das ist eine Geschichte...

Angesichts der vor sich hinköchelnden Haushaltskrise mit Näherkommen der Schuldenobergrenze in den USA, der nach wie vor bestehenden Schuldenkrise in Europa, der horrend hohen Staatsverschuldung Japans und der hohen Verschuldung chinesischer Lokalregierungen samt Staatsbetrieben (wobei die Chinesen immerhin als einzige bereits mit den Aufräumarbeiten begonnen haben und weitere Reformen zu erwarten sind), sollten wir uns doch alle eigentlich auf wahre Werte wie unter anderem eben auch Goldbarren und -Münzen besinnen und die bedruckten Papierscheinchen höchstens noch als günstige Anzündhilfe beim Feuermachen in der späteren Zukunft aufheben.

Doch der Goldpreis könnte sich durchaus dynamischer entwickeln, so denken viele.

Gold in USD pro Feinunze im letzten Monat

Goldpreis, Goldmarkt,

Quelle: stockcharts.com

Obwohl der Goldpreis seit Anfang Oktober wieder steigt, sind viele Marktteilnehmer überrascht, dass die Entwicklung nicht stärker ist.

Der physische Goldmarkt spielt woanders

Also, die Welt balanciert immer noch auf der Klippe über dem Abgrund und doch macht der alte Sichere Hafen Gold nicht vor Freude riesige Luftsprünge. Woran liegt das? Kaufen die Menschen etwa kein Gold mehr?

Weit gefehlt, die physische Goldnachfrage ist nach wie vor bemerkenswert hoch..nur eben nicht dort wo die Preise gemacht werden, also zum Beispiel an den US-Futures-Börsen oder in London. Der echte physische Goldmarkt spielt einfach nicht das gleiche Spiel wie an den US-Börsen, denn der echte physische Goldmarkt läuft in Asien ab. Fast möchte man sagen klammheimlich, denn hierzulande ebenso wie im fernen Westen werden China und Indien, die beiden größten Goldabnehmer ja eigentlich nur von Analysten oder in Berichten wie diesem erwähnt.

Dabei dürften allein China und Indien in diesem Jahr rund 82,2% der gesamten Goldminenproduktion dieses Planeten abziehen.

Sehen Sie selbst:

Goldmarkt, China, Indien, Goldpreis, Feinunze

Quelle der Daten: World Gold Council

Also China und Indien bestimmen schon seit Jahren, aber in diesem Jahr mehr denn je, den physischen Goldmarkt.

Und warum kommt das dann nicht bei den Preisen an?

Gegenfrage: warum sollte der Käufer ein Interesse an steigenden Preisen haben? ;-) Lassen Sie sich diese Frage einmal durch den Kopf gehen uns berücksichtigen Sie bitte dabei, dass allein China in diesem Jahr mehr als 2,2 Milliarden US-Dollar aufgewendet hat für den Einkauf bei diversen Gold-Liegenschaften außerhalb Chinas. Und nun bedenken Sie wie einfach es für die Chinesen ist, wenn sie zum Beispiel in Western Australia eine Goldmine besitzen, diese ausbeuten und das Gold problemlos auf direktem Wege nach China verschiffen, ohne den aufwändigen Umweg über so eine blöde Börse in London oder den USA. Und warum freuen sich die Chinesen gleich doppelt, wenn sie sich den Umweg über die blöde Börse im fernen Westen sparen können: natürlich weil auf diese Art das entsprechende Gold auch keinen Aufwärtsdruck auf den internationalen Goldpreis ausüben kann. So einfach ist das....

Goldpreis quo vadis?

Früher oder später (wahrscheinlich eher etwas später) wird der Goldpreis (und nicht nur der, Rohstoffpreise überhaupt) sicher verstärkt in Asien gemacht werden. Dafür braucht es nur entsprechende Börsen und einen frei handelbaren Yuan, der sich langsam zur USD-Konkurrenz entwickelt. Na gut, das liegt noch deutlich in der Zukunft...überlegen wir erst einmal, was in der näheren Zukunft mit dem Goldpreis passieren könnte.

Sie erinnern sich sicher noch an meinen Beitrag aus der letzten Woche, in dem ich Ihnen geschrieben hatte, dass ich mittlerweile vorsichtig bei US-Aktien wäre, da diese deutlich übers Ziel hinausgeschossen sind.

Nun ist es aber so, dass in größeren Zeiträumen (nicht in kurzfristigen) Aktienkurse und Goldpreise auseinanderlaufen, sich also konträr entwickeln.

Zum Beweis, hier die Entwicklung von US-Aktienindex S&P (blaue Linie) und Goldpreis in USD (rot-schwarze Linie) in den letzten 3 Jahren:

Quelle: stockcharts.com

Wie gekennzeichnet: Gold und Aktien lieben es in der Regel konträr.

Zuletzt hatte der Aktienindex Stärke gezeigt, während sich der Goldpreis schwach entwickelt hatte.

Ich finde ja, es wird langsam Zeit für die Umkehrung! ;-)

So long liebe Leser...verstehen Sie mich bitte nicht falsch...1. Ich kann nicht in die Zukunft blicken...2. Wenn ich mit meiner Prognose richtig liegen sollte, dann könnte die Aktienmarktkorrektur natürlich auch von etwas begleitet werden, dass doch größere Schockwellen hervorgerufen hat...3. Dann würde der Goldpreis kurzfristig natürlich auch korrigieren...4. Langfristig gesehen halte ich es aber wie die Asiaten: Gold braucht der Mensch eben, wenn er gelernt hat, dass Regierungen, Systeme und Papiergeldwährungen wechseln, wahre Werte aber immer solche bleiben werden...liebe Grüße und bis morgen...

Ihre Miriam Kraus

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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