der Besuch auf der Edelmetallmesse in München hat mir Mut gemacht: Ich habe dort so viele hängende Köpfe gesehen, wie noch nie. Wenn selbst überzeugte Rohstoff-Investoren wie Falschgeld über die Veranstaltungsfläche schweben, kann das Ende der Malaise nicht mehr fern sein.

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Wer zu früh bucht, den bestraft die Börse

Viele der wenigen Aussteller wären wohl froh gewesen, sie hätten ihre Stände nicht so zeitig gebucht. Was früher notwendig gewesen wäre, um überhaupt einen Stand zu bekommen, entpuppte sich diesmal als unliebsame Verpflichtung.

Dass aber viele Aussteller etwas flexibler geplant hatten, wurde an dem Design der Messe offensichtlich. Wo sich früher die Besucher durch enge Gänge schlängeln mussten, hätte dieses Mal auf diversen Freiflächen problemlos zum Tanztee geladen werden können.

Über die Leser, die trotz der letzten Wochen den Weg an unseren Stand gefunden haben, habe ich mich daher besonders gefreut. Inbesondere erfreut hat mich, dass viele von Ihnen einen ganz objektiven Blick auf die Geschehnisse haben und nicht ideologisch verbohrt sind.

Schlimm genug, dass einige Vertreter der Gattung ideologisch Verbohrter sich sogar als Vortragsreferenten Gehör verschaffen durften. Hier hätten Sie teilweise nur das Datum auf den Folien austauschen müssen, die Referate sind seit Jahren die gleichen. Von den aktuellen Entwicklungen völlig losgelöst, ist der Erkenntnisgewinn solcher Referenten denkbar gering.

HUI-Index und Junior Miner ETF zeigen Kapitulationsanzeichen

Erkenntnisgewinne bringt aber ein aktueller Blick auf repräsentative Indizes bzw. Anlagen für Minenaktien. Dazu zähle ich zum einen den HUI-Goldproduzenten-Index und zum anderen den Junior Gold Miner ETF (Symbol: GDXJ).

Der HUI hat nun nahezu exakt das Tief von 2008 markiert und ein großes Gap (Loch) nach unten gerissen. Sowohl meine Großmutter als auch Charttechniker sind der Meinung, dass Löcher gestopft werden müssen (unser Finanzminister leider nicht...), was im Falle des HUI-Index für eine deutliche Erholung sprechen würde. Rutscht der Index allerdings unter die Marke von 150 Punkten auf ein 10-Jahrestief, wäre die Erholung wohl noch einmal verschoben. Hier bleibt es also spannend.

Ähnlich ambivalent geht es auch im Junior Gold Miners ETF zu: Dieser befindet sich auf seinem Allzeit-Tief seit Auflegung und immer noch im freien Fall. Die Handelsvolumina sind in den letzten Tagen allerdings gigantisch. Hier wechseln die letzten Stücke von zittrigen in starke Hände, möchte man meinen.

Welche Seite hier gewinnt, werden wir in Kürze sehen. Auch Sie sollten erst einmal ganz entspannt bleiben und notfalls die ersten Prozente verpassen. Denn ohne Bodenbildung einzusteigen, ist die viel riskantere Variante.

Herzliche Grüße

André Doerk, Chefredakteur Rohstoff Investor

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