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Philharmoniker Depot

08.06.18 EU-Notgroschen soll weitere Euro-Krisen verhindern

Ein Notgroschen für alle EU-Staaten, die in finanziellen Schwierigkeiten stecken? Wie nett von der EU-Kommission! Dieser „kleine Notgroschen“ soll im Ernstfall 30 Milliarden Euro zur Verfügung stellen. Merkel beschrieb diesen Notgroschen als Investivhaushalt, der im unteren zweistelligen Milliardenbereich liegen werde. Anscheinend gibt es verschiedene Definitionen von „im unteren zweistelligen Milliardenbereich“.

Der Europäische Währungsfonds (EWF) soll aus dem Europäischer Stabilisierungsmechanismus (kurz: ESM) hervorgehen. Es sollen nicht nur – wie bisher – langfristige Kredite vergeben werden, sondern auch kurzfristige. Natürlich mit Auflagen, begrenzten Höhen und vollständiger Rückzahlung – allerdings zinsfrei. Die Voraussetzung solcher Kredite aus dem EU-Haushalt: Die Staaten sollen selbst solide haushalten. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Des Weiteren sollen Staaten für Strukturreformen sowie auf dem Weg in den Euro mit insgesamt 25 Milliarden Euro unterstützt werden.

Holger Steltnzer, einer der vier Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), steht dem Notgroschen skeptisch gegenüber, würden Kredite doch die Beziehungen zwischen den einzelnen Ländern belasten bzw. vergiften. Könne man dann noch von einer gemeinsamen europäischen Identität sprechen? Das beste Beispiel sei Griechenland.

Die Vorschläge des Notgroschens sind Teil der EU-Finanzplanung für die Jahre 2021 bis 2027. Merkel möchte jedoch vor der Europawahl im Mai 2019 zu einer Entscheidung kommen. Auf die lange Bank schieben ist mit Angie dieses Mal nicht. Außerdem soll in diesem Zuge geklärt werden, wie der künftige Haushalt der ganzen EU auszusehen hat und wie die Struktur der Eurozone zukünftig gestaltet werden soll. Die Lösung der Euro-Probleme mit immer neuen Krediten hat sich in der Vergangenheit allerdings nicht bewährt. Und sind wir ehrlich, insgesamt sind die Summen im Fall einer wirklichen Krise nicht annähernd ausreichend, um Schieflagen in der EU zu beheben. Freuen wir uns also auf die nächsten Jahre... Wir sind schon jetzt gespannt, wer das nächste Rettungspaket aus dem Ärmel zaubert. Der IWF war ja bereits sehr kreativ (wir berichteten).

© Blaschzok Financial Research

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Quelle: www.BlaschzokResearch.de | www.goldsilbershop.de

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