08.04.19 IWF will Papier-Weltwährung – China und Russland bevorzugen hingegen Gold

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José Antonio Ocampo, ehemaliger Untersekretär-General bei der UN im Resort Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten, forderte vergangene Woche die Sonderziehungsrechte (SDR) des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu einer Weltwährung umzustrukturieren. Die Sonderziehungsrechte sind eine Kunstwährung, die während ihres 50-jährigem Bestehens kaum Nutzung und Beachtung fand. Man hatte jedoch große Pläne und nun wollen die Bürokraten die SDR letztlich in eine echte Weltwährung umformen. Nach Ocampo hätte das den Vorteil, dass man in einer Wirtschaftskrise SDRs drucken könne, die man dann an die einzelnen notleidenden Länder und Zentralbanken (gegen Zinsen) verteilen könne.

Nach keynesianisch planwirtschaftlicher Lehre will man also Papierzettel drucken und diese verteilen, um strukturelle Probleme in der Wirtschaft zu begegnen. Hört sich nicht nur unbedarft an, sondern ist es auch. Die SDRs sind der gescheiterte Versuch eine Fiat-Weltwährung zu installieren, welche sich einige zentralistisch orientierte Politiker sehnlichst wünschen.

Die großen Währungsblöcke wollen diese SDRs jedoch aus Gründen der Souveränität nicht. Akzeptiert man die SDRs als Geldbasis, so unterwirft man sich auf Gedeih und Verderb der Geld- und so auch der Wirtschaftspolitik einer fremden Macht. Ebenso hat sich die Bundesrepublik ohne Einspruchsrecht der Geld- und Wirtschaftspolitik der EZB unterworfen, womit die BRD einen großen Teil ihrer Souveränität abgetreten hat.

China und Russland gehen daher einen anderen Weg und bevorzugen lieber Gold. Russland hatte allein im vergangenen Jahr seine Goldreserven um 274 Tonnen aufgestockt und weltweit sollen es 651,5 Tonnen gewesen sein, die die Zentralbanken im letzten Jahr erworben hatten. Nach Bloomberg hat China wieder mit Goldkäufen begonnen, nachdem es in den letzten zwanzig Jahren seine Reserven mehr als vervierfacht hatte.

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Russland verkaufte seine US-Dollar-Anlagen und kaufte dafür Gold hinzu.

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China machte in den letzten zwanzig Jahren ein Geheimnis um die Höhe der Bestände und überraschte alle sechs Jahre mit neuen Höchstbeständen.

Die italienische Regierung versucht unterdessen die Kontrolle über das italienische Gold zu erhalten, welches die Zentralbanken für die Italiener verwalten. Italien besitzt offiziell den weltweit viertgrößten Goldschatz in Höhe von 2.450 Tonnen. „Offiziell“, denn inoffiziell weiß keiner, wie viel des Goldes verliehen und/oder bereits am offenen Markt verkauft wurde. Die 5-Sterne-Regierung hat dem italienischen Parlament zwei Gesetzesentwürfe vorgelegt, die mit 60 % Deckung eine reale Chance zur Umsetzung im Parlament haben.

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Die Bundesrepublik hat offiziell den zweitgrößten Goldschatz weltweit.

Das Establishment in der EU wehrt sich natürlich und vor diesem Hintergrund wird plötzlich auch klar, warum Mario Draghi vor zwei Wochen verkündet hatte, dass die EZB erst jede Operation in den Währungsreserven, inklusive Gold, zu prüfen und genehmigen habe. Der EZB könnte es wie der US-Notenbank mit Charles de Gaulle ergehen, was zur Abschaffung des Gold-US-Dollar Standards führte. Ein Abzug derart großer Goldmengen aus der Verfügungsgewalt der EZB hätte sicherlich Auswirkungen auf die Stabilität des Euros sowie auf den Goldpreis. Der Euro würde leiden und der Goldpreis in Euro besonders profitieren. Sollten die Sozialisten in Italien ihr Gold im aktuellen Marktwert von 102 Mrd. US-Dollar jedoch sukzessive am offenen Markt verkaufen, so würde dieses zusätzliche enorme Angebot den Goldpreis womöglich über einige Jahre hinweg erheblich drücken.

Gold ist sehr wichtig für die EZB sowie alle westlichen Notenbanken, um einen ungewünschten Ausgang zu verhindern. Sollte Italien jedoch erfolgreich mit dem Verkauf der eigenen Reserven beginnen, so kann man davon ausgehen, dass dies mit Einverständnis aller westlichen Notenbanken geschieht – womöglich, um den Goldpreis noch einige Jahre unter Kontrolle halten zu können.

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Gold hält sich bisher über dem Widerstand bei 1.280 $ und zeigt sich relativ stark.

© Blaschzok Financial Research

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Quelle: www.BlaschzokResearch.de | www.goldsilbershop.de