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Philharmoniker Depot

12.12.12 Warnung vor dem Währungskrieg

von Mr N. N. ...So, mit dem möglichen politischen Comeback von Silvio Berlusconi kommt nun in der Vorweihnachtszeit etwas Leben in die triste" Euro-Krise. Signore Berlusconi scheut nicht davor zurück, im ersten italienischen Wahlkampfgetöse einige Breitseiten in Richtung Berlin abzufeuern.

Kritik an deutschem Spardiktat

Er kritisiert massiv, dass die Technokraten-Regierung Monti der deutschen Sparpolitik gefolgt sei. Dadurch sei es in Italien zu einer Krisensituation gekommen, die schlimmer sei als in Zeiten seiner Regierung, so der Medienunternehmer. Weiter stellt Berlusconi fest, dass Deutschland von der Finanzkrise sogar profitiere. Und zwar durch massiv gesunkene Finanzierungskosten auf Kosten anderer Staaten.

Ja, Fakt ist, dass die Rendite der zehnjährigen deutschen Bundesanleihe aktuell um 1,3 Prozent liegt. Die Umlaufrendite liegt nochmals tiefer auf einem Niveau von knapp über einem Prozent. Wahr ist auch, dass die Bundesschuld im Jahr 2008 bei 986 Milliarden Euro lag. Der Bundesfinanzminister musste damals 40,2 Milliarden Euro an Zinsen an die Gläubiger entrichten.

Sinkende Zinslast

Heuer, im Jahr 2012 liegt der Schuldenberg des Bundes deutlich höher. Und zwar bei sage und schreibe 1,286 Billionen Euro. Also, 300 Milliarden Euro mehr als noch 2008. Aufgrund der erdrutschartig gesunkenen Renditen muss der Bundesfinanzminister nur noch 34,3 Milliarden Euro an Zinsen zahlen. Und im Haushaltsentwurf für das Jahr 2013 plant der Bundesfinanzminister nur noch mit Zinsausgaben in Höhe von 31,7 Milliarden Euro; obwohl ja im kommenden Jahr noch einmal 17 Milliarden Euro neue Schulden aufgenommen werden sollen. Ein Wahnsinn!

Es stellt sich also in der Tat die Frage, was wäre, wenn Herr Schäuble wieder mit normalen Renditen für die Bundesschuld kalkulieren müsste. Wo würde er sparen, welche Steuern würden erhöht werden? Zugegeben, noch stellt sich diese Frage nicht. Aber, der Tag wird kommen, an dem es auch für den deutschen Michel unbequeme Nachrichten geben wird.

Warnung vor Währungskrieg

Derweil geht der Reigen der Prognosen für 2013 munter weiter. Hoch interessant ist in diesem Zusammenhang, dass sich mit dem Chef der Bank of England auch ein hochrangiger Notenbanker zu Wort meldet. Mr King sieht für das kommende Jahr die Gefahr eines Währungskriegs. Wortwörtlich warnte er am Montag vor dem Economic Club in New York, dass es 2013 mehr aktive Eingriffe in die Wechselkurse geben werde. Diese Eingriffe werden zunehmend als Alternative zur Geldpolitik angesehen. Selbstverständlich gehe es bei den Eingriffen ausschließlich um Abwertungen.

Gut möglich, dass Mr King nicht zuletzt auch deshalb so offen spricht, weil seine Amtszeit nur noch bis zum 30.6. des kommenden Jahres begrenzt. Sein Nachfolger wird - wie könnte es auch anders sein - ein ehemaliger Mitarbeiter von Goldman Sachs. Nämlich Mark Carney.

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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