08.12.14 Neue Gewinnchancen in Euro, US-Dollar und britischem Pfund

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Drei der wichtigsten Währungspaare weltweit stehen an relevanten charttechnischen Marken. Hier lesen Sie, wie sich daraus Gewinnchancen für Sie ergeben.Vor zwei Monaten warf ich für Sie an dieser Stelle einen Blick auf drei der größten Devisenpaare weltweit: EUR/USD, GBP/USD und EUR/GBP. Inzwischen haben sich alle drei Paarungen entlang meiner Prognosen entwickelt. Der US-Dollar gewann gegenüber Euro und Pfund an Wert, nachdem die von mir aufgezeigten markanten Marken fielen. Der Euro geht klar als Verlierer vom Feld, das Pfund gewinnt zum Euro, was es zum Dollar verliert.

Alle Prognosen haben sich bewahrheitet

Mit den von mir empfohlenen Shortpositionen im EUR/USD und im GBP/USD hätten Sie in nur zwei Monaten 3,2% beziehungsweise 3,3% Gewinn gemacht - natürlich noch ohne Hebel. Mit den im Devisenhandel üblichen Hebeln von 100 und mehr wären es also 320% und 330% gewesen.

Grund genug, heute erneut einen Blick auf die Charts zu werfen und zu überlegen, wo es in den nächsten Wochen hingehen kann. Soviel schon einmal vorweg: An meinen Shortempfehlungen für EUR/USD und GBP/USD halte ich weiterhin fest. Im EUR/GBP hingegen halte ich eine volatile Seitwärtsbewegung für wahrscheinlich. Allerdings: Nächstes Jahr wird in Großbritannien gewählt. Und wie das diesjährige Schottland-Referendum gezeigt hat, gerät das Pfund im Zuge von großen Volksentscheidungen schnell einmal unter Druck. Hier könnten sich also im Frühjahr Long-Chancen im EUR/GBP eröffnen!

Kursverluste von mehr als 12% in nur 6 Monaten

Die letzten zwei Monate haben vor allem eines gezeigt: Der US-Dollar ist und bleibt stark, vor allem gegenüber dem Euro, aber auch gegenüber dem britischen Pfund. Die Schwäche des Euro gegenüber dem Greenback liegt vor allem an der gegenläufigen Geldpolitik der beiden Notenbanken EZB und Fed. Mario Draghi wird nicht müde, den Euro schwach zu reden, während Yellen zwar vorsichtig, aber dafür ausdauernd, die Zinswende in den USA in Aussicht stellt. Allein diese Ankündigungen verleihen dem US-Dollar Flügel. Seit dem Dreijahreshoch bei knapp unter 1,40 US-Dollar im Mai 2014 hat der EUR/USD-Kurs um mehr als 12% nachgegeben und dabei sämtliche wichtige Unterstützungen ohne großes Federlesen hinter sich gelassen.

Die 1,30 US-Dollar-Marke, als Unterstützung wichtig vor allem in der ersten Hälfte des Jahres 2012, riss der Euro innerhalb nur eines Tages, am 4. September. Es folgte eine zweiwöchige Konsolidierung, in der es der Euro aber nicht schaffte, diese Marke zurückzuerobern. Folglich rauschte der Kurs in den folgenden zwei Wochen auf bis zu 1,26 US-Dollar nach unten und durchbrach dabei auch noch gleich die nächste wichtige Unterstützung bei 1,28 US Dollar. Im vergangenen Jahr fand der Euro dort gleich drei Mal Halt. Doch am 24. September fiel auch diese Marke innerhalb eines Tages.

Die 1,25 US-Dollar fielen, der Kurs rauschte abwärts

Anfang Oktober schrieb ich Ihnen, dass die Marke bei 1,25 US-Dollar entscheidend sein wird für die weitere Kursentwicklung. Anfang November fiel der Euro das erste Mal unter diese Marke, konnte sie aber im Monatsverlauf wieder zurückerobern. Die Konsolidierung hielt aber nur kurzfristig, es kam zu neuen Kursverlusten und am 1. Dezember testete der Euro die Marke von unten, diesmal allerdings ohne Erfolg. Seitdem hat der Euro gute 2 Cent an Wert verloren und das Tief vom Juli bei 1,2042 gilt nun als nächstes Kursziel. Auch dann wäre noch Luft nach unten bis zum Tief von Juni 2010 bei 1,1877 US-Dollar.

Die 1,60 US-Dollar fielen, der Kurs rauschte abwärts

Auch gegenüber dem britischen Pfund konnte der US-Dollar seine Gewinne ausbauen. Als markante Unterstützung hatte ich im Oktober die 1,60 US-Dollar ausgemacht, die im September 2013 als Unterstützung hielt. Ende Oktober fiel der Kurs unter diese Marke und konnte sie trotz vereinzelter Ausreißer in den ersten Novembertagen auch nicht wieder zurückerobern. Daraufhin sackte das britische Pfund innerhalb von zwei Wochen um 4 Cent ab und notierte zwischenzeitlich sogar unter 1,56 US-Dollar.

Aus charttechnischer Sicht ist hier vor allem die Marke bei 1,573 US-Dollar interessant. Wie der Chart zeigt, diente diese Marke im vergangenen Jahr zunächst als Widerstand. Als das Pfund es dann im September schaffte, diesen Widerstand zu überwinden, nahm es von da aus Anlauf auf das Sechsjahreshoch vom Juli dieses Jahres. Mitte November fiel der Kurs unter diese Marke, die nun wieder als Widerstand gilt.

In Großbritannien wird nächstes Jahr gewählt - es wird wieder kritisch fürs Pfund

Damit steht das nächste Kursziel fest: die große Unterstützung bei 1,532 US-Dollar, die von 2010 bis 2012 immer wieder als Kursstütze diente. Hier sollte das Pfund nach oben abprallen, wenn es mittelfristig seinen Abwärtstrend stoppen will. Gelingt dies nicht, dürfte es zügig unter die 1,50 US-Dollar gehen.

Mit Blick auf das nächste Jahr ist das tatsächlich gar nicht ausgeschlossen. Denn im Mai 2015 stehen in Großbritannien die Parlamentswahlen an. Und wenn wir eines aus dem Schottland-Referendum dieses Jahr gelernt haben, dann, dass das Pfund extrem nervös reagiert, wenn die Briten wählen. Verschärft kommt hinzu, dass die Briten derzeit sehr unzufrieden sind mit ihrer Regierung. In der konservativen Partei gibt es einen Dauerstreit um die Europapolitik, in der der britische Premier David Cameron keine gute Figur abgibt. Auch Labour-Chef Ed Miliband ist hochgradig unbeliebt unter den Wählern. Das verhilft der rechtsextremen United Kingdom Independence Party (UKIP) zu Erfolgen, auch wenn diese mit ihren dumpfen rechtspopulistischen Äußerungen oftmals über ihr eigenes Ziel hinausschlägt und sich national und international zum Gespött macht.

Die 0,7763 GBP hielten - es geht seitwärts im EUR/GBP

Politisch kommen also turbulente Zeiten zu auf die Briten und das dürfte die Inselwährung ebenfalls zu spüren bekommen. Auch gegenüber dem Euro dürften die anstehenden Wahlen ihre Spuren hinterlassen. Es ist daher durchaus wahrscheinlich, dass es, ebenso wie im Zuge des Schottland-Referendums, hier zu Kursgewinnen im EUR/GBP kommen wird. Damit rechne ich allerdings tatsächlich erst relativ kurzfristig vor den Wahlen. Bis dahin halte ich eine volatile Seitwärtsbewegung im EUR/GBP für wahrscheinlicher.

von

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Quelle: http://www.investor-verlag.de