22.12.14 Norwegen: Die Übertreibung ist vorbei, die Krone erholt sich

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Neben Russland zählt auch Norwegen zu den aktuellen Verlierern auf dem Ölmarkt. Fallende Preise schwächen Wirtschaft und Währung, öffnen aber auch Chancen am Devisenmarkt.

Lange Zeit galt Norwegen als Wirtschafts-Wunderkind und sicherer Hafen für Anleger. Hinter dem großen wirtschaftlichen Erfolg steht die Tatsache, dass Norwegen über große Erdöl- und Erdgasreserven verfügt. Das macht es zu einem der größten Energie-Exporteure der Welt und zu einem reichen Land. Doch diese Abhängigkeit vom schwarzen Gold wird Norwegen nun zum Verhängnis. Denn der fallende Ölpreis - und in der Folge der Gaspreis - der seit Sommer um knapp die Hälfte nachgab, schlägt sich nun auch auf die Wirtschaft Norwegens nieder und drückt den Wert der Krone. Vor allem im Vergleich zum US-Dollar eröffnen sich hier Chancen an der Forex, von denen Sie direkt profitieren können.

Die norwegische Krone auf Talfahrt

Seit Oktober befindet sich die norwegische Krone auf Talfahrt gegenüber dem Euro. Im Laufe des Jahres hat die Krone bereits 22,4% gegenüber der Gemeinschaftswährung verloren. Am 16.12. markierte der EUR/NOK-Kurs dann ein Sechsjahreshoch bei 9,8903 Kronen und damit knapp unter dem Allzeithoch von Januar 2009 bei 9,9989 Kronen. Hohe Kurse bedeuten in diesem Fall, dass der Wert der Krone niedrig ist. Norweger müssen mehr Kronen bezahlen, um einen Euro zu kaufen. Gegenüber dem US-Dollar dauert der Tiefflug der Krone sogar schon seit Mitte August dieses Jahres an. Auch die Verluste sind größer, die Krone verlor 35% ihres Wertes gegenüber dem Dollar. Die Rallye im USD/NOK erreichte ebenfalls am 16.12. ihren Höhepunkt und schaffte mit 7,8723 Kronen sogar ein neues Hoch der vergangenen 10 Jahren.

Die Konsolidierung ist so gut wie vorbei: Jetzt wieder in der Krone einsteigen!

Seitdem befinden sich beide Kurse in der Konsolidierung. Im USD/NOK ging es eine halbe Krone abwärts, im EUR/NOK sogar fast eine ganze Krone. Eine solche Verschnaufpause ist charttechnisch gesehen völlig normal. Doch ich gehe noch darüber hinaus: Das ist die Trendwende. Die Kronen-Verkäufe der letzten Wochen waren eine Panikreaktion der Märkte als Reaktion auf die nachgebenden Kurse und den Folgen in Russland. Doch Norwegen ist nicht Russland. Norwegen ist kerngesund, Norwegen hortet gigantische Devisenreserven, die sich auf fast 200.000 Euro pro Einwohner belaufen. Der Staat hatte vor kurzem noch das Problem zu hoher Überschüsse.

Eine Eintrübung der wirtschaftlichen Lage in Folge der nachgebenden Ölpreise wurde vom Markt nun eingepreist. Dass auch viele Marktteilnehmer der Ansicht sind, bei der Kronen-Abwertung handle es sich um eine Panikreaktion, zeigt der schnell zurückgekommene Kurs. Hier witterten offensichtlich viele eine einmalige Kaufchance. Ich konnte Sie leider nicht rechtzeitig informieren. Nachdem die Kurse am vergangenen Dienstag in die Höhe schossen, brauchten sie nur zwei bis vier Stunden, um die Übertreibung wieder abzubauen.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.investor-verlag.de