11.12.15 Euro Krise - Reagiert die SNB auf die EZB-Geldschwemme?

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die unkonventionellen geldpolitischen Maßnahmen der Draghi-EZB wirken nach wie vor nach. Zweifelsohne. Und der Druck, den die EZB durch diese Maßnahmen auf andere Notenbanken ausübt, ist immens. Wahnsinn pur!

Weitere Zinssenkung durch die SNB?

Reuters meldet, dass der Druck auf die Schweiz, auf die Schweizerische Nationalbank (SNB) so groß ist, dass sie sich angesichts der Geldflut durch die EZB die Tür für eine weitere Zinssenkung offen hält. Ein solcher Schritt sei nicht ausgeschlossen, erklärte Notenbankchef Thomas Jordan am gestrigen Donnerstag. Wörtlich sagte Herr Jordan:

"Unsere Geldpolitik ist expansiv und wir überlegen jedes Mal, inwiefern es sich anbietet, die Geldpolitik weiter zu lockern."

Fakt ist, dass die SNB an den bestehenden Negativzinsen festhält. Und hier ist es ja schon so, dass der Referenzzins Dreimonats-Libor bei minus 1,25 bis minus 0,25 Prozent liegt. Tatsache ist weiter, dass Banken für ihre Sichtguthaben bei der Nationalbank ab einem gewissen Freibetrag weiterhin einen Strafzins von 0,75 Prozent zu bezahlen haben. Reuters zufolge sollen durch die Negativzinsen Franken-Investments für Investoren weniger attraktiv machen. Hinzu kommt, dass die Nationalbank der Schweiz mit Sitz in Bern weiterhin bei Bedarf am Devisenmarkt eingreifen wolle, um den Franken im Vergleich zur wichtigsten Schweizer Exportwährung Euro zu drücken. Das sagte gestern Herr Jordan auch.

Unglaublich, dass mittlerweile ganz offen von Seiten der Verantwortlichen über Eingriffe am Devisenmarkt gesprochen wird. Aber so ist nun mal unsere Zeit.

Derweil hofft die EZB auf die vergrößerte Feuerkraft ihres Anleihenprogramms. Und diskutiert sogar über noch "mehr". Eine sehr große Mehrheit sei der Meinung, dass die Maßnahmen angebracht seien und nicht noch mehr gebraucht werde, so EZB-Direktor Yves Mersch laut Reuters am Mittwochabend im Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten (ICFW). Der EZB-Rat hatte am vergangenen Donnerstag unter anderem ja beschlossen, die monatlichen Anleihen-Käufe im Volumen von rund 60 Milliarden Euro um mindestens sechs Monate bis Ende März 2017 zu verlängern. Sollten weitere Schritte erforderlich sein, habe die Notenbank Mersch zufolge die zusätzliche Munition. Er wolle jetzt aber unnötige Spekulationen nicht befeuern, so Herr Mersch. Und er fügte hinzu, dass das EZB-Programm effektiv sei.

Ja, so "effektiv", dass die SNB noch weiter unter Druck gesetzt wird.

Wahnsinn pur.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.investor-verlag.de