30.12.15 Machen Sie sich 2016 auf Trendwechsel an den Finanzmärkten gefasst

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Das alte Jahr klingt ruhig an den Finanzmärkten aus – so ist es die Regel, Abweichungen davon sind eher selten. Noch immer haben die Börsianer die Chance in den wenigen Börsensitzungen 2015 eine kleine Jahresendrally an den Aktienmärkten anzuzetteln – auch das wäre eher die Regel als die Ausnahme im langjährigen Vergleich. Auch der Januar des neuen Jahres zählt häufig zu den guten Monaten für Aktionäre, schließlich wollen Zinszeinnahmen und vorhandene Liquidität wieder ins Spiel gebracht werden. In den vergangenen Jahren erlahmten die Aufwärtskräfte allerdings im Monatsverlauf, so dass am Januar-Ende eher kleine Monatsveränderungen übrig blieben. Auch für die kommenden Wochen kann sich Ihr Team von Sicheres Geld ein in etwa so geprägtes Anlageverhalten der Großinvestoren vorstellen: nach anfänglichen Kursgewinnen, zieht langsam Realität in die Köpfe der Geldverwalter ein, die folglich vorsichtiger werden.

US-Leitzinswende als wichtiger Trendwechsel

Das ist allein schon deshalb sinnvoll, da die US-Notenbank vor zwei Wochen die Zinswende vollzog. Was sich aktuell noch alles andere als ein dramatischer Leitzinsanstieg nennen darf, wird im kommenden Jahr allerdings nach unserem Dafürhalten erst einmal anhalten und weitere Zinserhöhungen durch die FED sehen. Zum ersten Mal seit rund 10 Jahren lebt die Gemeinde der Anleger und Spekulanten folglich nicht mehr in einem Umfeld, das nur fallende oder nicht länger vorhandene positive Zinssätze kennt. Ein „altes“, bei vielen in Vergessenheit geratenes „Phantom“ wird folglich seine Wiedergeburt feiern: die Angst der Anleger vor weiteren Leitzinserhöhungen. Aus unserer Sicht steht bereits jetzt fest, dass die Zinswende am kurzen Ende in den USA das Zeug dazu hat, die Aktienhausse der vergangenen Jahre zu beenden – oder zumindest jäh zu unterbrechen.

Auf die Kapitalmarktzinsen kommt es an

Vieles wird davon abhängen, ob auch die Zinsen am langen Ende, vor allem in den USA, anziehen. Sollte dies der Fall sein, gehen die Anlageprofis von einer prozyklischen bzw. typischen positiven Konjunkturentwicklung in den USA aus. Dann würde eine anziehende Zinskurve den Aktien erst einmal zusetzen und die von uns erwartete Korrektur auslosen. Sollten die Renditen der Langläufer allerdings nicht steigen, würde sich die Zinskurve markant abflachen und eine wirtschaftliche Abkühlung andeuten. In diesem Falle müsste die FED sehr schnell das Ruder erneut herumreißen und weitere Zinserhöhungen begraben. Nur so wären die Kurse der luftig bewerteten Aktien auf hohem Niveau zu halten. Würde die FED-Vorsitzende Janet Yellen allerdings an den Zinserhöhungen festhalten, so stünden die Aktienmärkte aus unserer Sicht vor schweren Kursverlusten, denn sowohl die für die Hausse notwendige Liquidität würde austrocknen als auch die Gewinnaussichten der Unternehmen nachgeben. Wenn Sie so wollen, gibt es im kommenden Jahr eine Chance von 2:1, dass die Aktienkurse eine Trendwende antreten und sich so unsere Erwartungen erfüllen.

Am Devisenmarkt spielt die Musik

Bereits 2015 erlebte eine ganze Reihe von „ungewöhnlichen Ereignissen“ an den Devisenmärkten, die häufig auch massive Veränderungen bei den Geldflüssen auslösten und so viele Märkte und Länder durcheinander wirbelten. So startete zum Beispiel der Januar 2015 mit der Freigabe des Schweizer Frankens durch die SNB mit einem echten Billionen schweren Knall – und vor wenigen Tagen gab die Argentinische Notenbank auf Druck des neu gewählten Präsidenten den Peso wieder frei. Während der Franken „in Freiheit“ kräftig aufwertete, verlor Argentiniens Schrumpfwährung offiziell weitere 35 % an Wert und näherte sich den alten Schwarzmarktverhältnissen an – ein echtes Jahresend-Feuerwerk! Wir gehen davon aus, dass auch im kommenden Jahr reihenweise Währungsrelationen aufbrechen, sich zu Währungsturbulenzen entwickeln werden. Treibende Kraft für diese Entwicklung wird der US-Dollar sein, dem die vollzogene Zinswende in einer ansonsten vergleichsweise „zinsarmen Konkurrenzsituation“ weiter Auftrieb verleiten wird. Nicht zwingend massiv gegenüber Euro oder Yen, denn gegen diese beiden Währungen hat sich die Finanz-Community bereits massiv in Stellung gebracht, sondern vor allem gegen die klassischen Emerging Market-Währungen.

Währungen vieler Emerging Markets stehen vor weiteren Kursverlusten zum US-Dollar

Achten Sie bitte dringend in den kommenden Wochen und Monaten auf diese Austauschverhältnisse. Besonders „interessant“ in Bezug auf weitere deutliche Wertverluste erscheinen uns insbesondere der russische Rubel, der südafrikanische Rand und im Jahresverlauf auch wieder der brasilianische Real – Olympische Spiele hin oder her. Ebenfalls auf dem Weg nach unten befindet sich der chinesische Renminbi. Hier erfolgt die Abwertung über ein „fine tuning“ durch die Planungsexperten in Peking. Wie weit Chinas Währung noch abwerten darf, ist zum jetzigen Zeitpunkt unklar. Gehen Sie aber davon aus, dass Politik und Wirtschaft in den USA – zumal in einem Präsidentschaftswahljahr – nicht tatenlos zusehen dürften, falls Peking die Abwertungskarte noch lange ausspielt und so der US-Exportindustrie weltweit Steine in den Weg rollt.

Fazit: Wir sehen die Gemengelage gerade in Bezug auf die hohen Aktienbewertungen für äußerst fragil an. Aus unserer Sicht werden sich die Belastungsfaktoren im kommenden Jahr, wie geschildert, weiter erhöhen. „Der Zins ist der Preis der Geldes, bzw. einer Währung“! Dieser Grundsatz wird auch 2016 gelten und für neue Unruhe an den Zins- und Devisenmärkten sorgen. Die Auswirkungen auf die Aktienmärkte werden erheblich sein. Auch Gold bzw. Silber werden das spüren. Anders als die klassischen „Verbrauchs-Rohstoffe“ dürften die Edelmetalle von den Unsicherheiten und Volatilitäten aber profitieren. Von daher ist vor allem Gold einer unserer Turnaround-Kandidaten für die kommenden 12 Monate nach oben. Standardaktien stehen hingegen sehr wahrscheinlich vor einem Trendwechsel gen Süden. Nur neue überraschend herbeigezauberte Zentralbank-Liquidität könnte dies verhindern – das ist nicht unmöglich, aber eben doch sehr unwahrscheinlich. Wir wünschen Ihnen an dieser Stelle in jedem Fall einen guten Start in das neue Jahr 2016. Genießen Sie die kommenden ruhigen Tage um sich ein robustes Nervenkostüm zuzulegen, denn wir bei Sicheres Geld gehen davon aus, dass die Kursausschläge an den Märkten schon sehr bald rasant zulegen werden und das neue Jahr damit noch „rasanter“ verlaufen wird als 2015. Wir werden Ihnen, besonders unseren Abonnenten, auch in den kommenden Monaten als Orientierungshilfe und Ratgeber in gewohnt zuverlässiger Weise zur Seite stehen um Ihr Vermögen sowohl zu schützen, als auch auszubauen, falls sich dazu Gelegenheiten ergeben. Wenn Sie ebenfalls dabei sein möchten, sollten Sie sich selbst ein Abonnement für Sicheres Geld als spät-weihnachtliches Geschenk machen – und das gibt es für vorsichtige Gemüter sogar auf Probe.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://archiv.investor-verlag.de