17.12.12 Wie steht es um die US-Konjunktur wirklich?

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von Sven Weisenhaus ...in der vergangenen Woche ließ sich feststellen, dass geldpolitisch und charttechnisch der Weg nach oben frei zu sein scheint. Dazu schrieb ich aber, dass "wenn es der Konjunktur in der Euro-Zone schlecht geht, dann dürfte kaum Geld in den Euro fließen, was den Kurs belasten würde". Gleichzeitig müsste es natürlich der US-Konjunktur gut gehen, damit ein Anstieg im Euro verhindert werden könnte. Einige Daten hatten wir uns am Freitag bereits angesehen. Doch seit der letzten ausführlichen Analyse am 22. November wurde noch eine Vielzahl weiterer Daten veröffentlicht, auf die ich nun eingehen werde.

CFNAI meistens im negativen Bereich

Der US-amerikanische Chicago Fed National Activity Index (veröffentlicht am 26. November) notiert für Oktober bei -0,56. Im Monat zuvor hatte er noch bei 0,00 gestanden.


(Quelle: Markt-Daten.de) Chicago Fed National Activity Index, 1 Jahr

Es zeigt sich, dass der Index seit März 2012 die meiste Zeit unterhalb der Null-Linie tendiert. Angesichts einer möglichen fiskalischen Klippe und der entsprechenden Auswirkungen auf die US-Wirtschaft ist es aber auch kaum verwunderlich, dass die Erwartungen für das kommende Jahr moderat bis negativ bleiben. - Punkt für den Euro.

Auftragseingänge pendeln um die Null-Linie

Die US-amerikanischen Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter (veröffentlicht am 27. November) sind im Oktober unverändert geblieben. Im Vormonat waren die Auftragseingänge bei den langlebigen Wirtschaftsgütern noch um 9,2% (revidiert von 9,8%) geklettert.


(Quelle: Markt-Daten.de) US-Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter, 1 Jahr

Mit Blick auf diesen Chart entsteht der Eindruck, dass die Monatswerte um die Null-Linie herum pendeln. Dies bestätigt auch das Volumen der Aufträge, welches im Bereich von 210 bis 220 Mrd. US-Dollar verweilt. - Punkt zumindest nicht gegen den Euro.

Verbraucherstimmung mit neuem Mehr-Jahres-Hoch

Das Barometer für das Verbrauchervertrauen des Conference Boards (veröffentlicht am 27. November) stieg im November zum dritten Mal in Folge auf 73,7 Punkte, von revidiert 73,1 Zählern im Oktober.


(Quelle: Markt-Daten.de) Verbrauchervertrauen des Conference Boards, 1 Jahr

Die Stimmung der US-Konsumenten ist so gut wie seit Februar 2008 nicht mehr.


(Quelle: Markt-Daten.de) Verbrauchervertrauen des Conference Boards, seit 1990

Was soll man zu diesen Grafiken noch groß schreiben?! - Klarer Punkt für den US-Dollar.

Verkäufe neuer Häuser - stoppt die Erholung?

Die Zahl der US-Verkäufe neuer Häuser (veröffentlicht am 28. November) ist im Oktober um 0,3% auf 368.000 zurückgegangen. Im Monat zuvor waren 369.000 Hausverkäufe registriert worden (von 389.000 nach unten revidiert).


(Quelle: Markt-Daten.de) Zahl der US-Hausverkäufe neuer Häuser, 1 Jahr

Gerät die Erholung bzw. der Anstieg auf immer noch langfristig gesehen niedrigem Niveau ins Stocken? - Zumindest kein Punkt gegen den Euro.

Deutliches Plus für den Immobilienmarkt

Der US-amerikanische Index zu den anstehenden Hausverkäufen (veröffentlicht am 29. November) ist im Oktober um stolze 5,2% gestiegen. Im Vormonat hatte der Index bei 0,3% gestanden. Zum Vorjahr gab es einen Anstieg um +18,0%! - Klarer Punkt für den US-Dollar.


(Quelle: Markt-Daten.de) Index zu den anstehenden Hausverkäufen, seit 2001

Chicagoer Einkaufsmanagerindex schaltet zurück auf Wachstum

Der Chicagoer Einkaufsmanagerindex (veröffentlicht am 30. November) notiert im November bei 50,4. Im Vormonat hatte der Index noch bei 49,9 gestanden.


(Quelle: Markt-Daten.de) Chicagoer Einkaufsmanagerindex, 1 Jahr

Nach einem zwei Monate dauernden Ausflug ist der Index wieder zurück über der Marke von 50 Punkten, die Wachstum signalisiert. - Punkt für den US-Dollar.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.investor-verlag.de