11.12.14 Eurokrise – Vertrauen in wirtschaftliche Rahmenbedingungen schwindet

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So, in der heutigen Ausgabe der Kapitalschutz Akte geht es nicht um die Lage in China, sondern um die Lage des industriellen Mittelstands in deutschen Landen. Und hier gibt es einmal mehr wenig Erbauliches zu berichten.

Schwindendes Vertrauen

Das Vertrauen der Unternehmen in die wirtschaftlichen, vor allem wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, schwindet. Die Sorgenfalten der Unternehmer werden jedenfalls nicht kleiner. Dies liegt unter anderem auch an der Erbschaftssteuer. Die Politik bekommt in diesen Dezember-Tagen 2014 jedenfalls nicht wirklich gute Noten im Vergleich zum Frühjahr 2014. Waren im Frühjahr 2014 45 Prozent der Unternehmer der Meinung, die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen verdienten die Note "(sehr) gut", sind es jetzt nur 37 Prozent. Dies ergibt das BDI/PwC-Mittelstandspanel, das am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde und für das das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn gemeinsam mit TNS Emnid 1.424 Unternehmen des industriellen Mittelstandes befragt hat.

Verschlechterung erwartet

Dass das Vertrauen weiter schwindet, belegt der Anteil von rund 21 Prozent an Unternehmen, die für die kommenden zwölf Monate mit schlechten bis sehr schlechten wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen rechnen. Damit sehen fast doppelt so viele negativ in die Zukunft wie im Herbst 2013. Sehr spannend ist auch, was den Unternehmen konkret Sorge bereitet. Hausgemachte Themen sind insofern der sog. Fachkräftemangel und mögliche Veränderungen bei der Erbschaftssteuer. Und natürlich beäugen die Unternehmer die Entwicklung der Schuldenkrise in Europa nach wie vor mit Argusaugen. In den letzten Wochen kam ja noch die Entwicklung der Energie- und Rohstoffpreise hinzu.

Sorge wegen der Erbschaftssteuer

Nicht zu unterschätzen ist, wie groß die Sorgen der Unternehmer vor Veränderungen bei der Erbschaftssteuer sind. Fast zwei Drittel (64 Prozent) aller familiengeführten Industrieunternehmen sehen bei einem Wegfall der Verschonungsregeln in der Erbschaftsteuer den Bestand ihres Unternehmens gefährdet. Rund zwei Drittel (64 Prozent) der Familienunternehmen, in denen bis 2019 ein Generationenwechsel ansteht, wären in diesem Fall gezwungen, ihre Investitionen zu senken. Fast die Hälfte (48 Prozent) geht in einem solchen Fall davon aus, Beschäftigung abbauen zu müssen.

Dazu sagte Arndt G. Kirchhoff, Vorsitzender des BDI/BDA-Mittelstandsauschusses:

"Die mittelständischen Unternehmen blicken mit Sorge auf das bevorstehende Urteil in Karlsruhe. Wir in Deutschland brauchen weiterhin unbedingt einen wirtschaftlich gesunden und international wettbewerbsfähigen Mittelstand. Deshalb darf es keine Verschlechterung bei der Erbschaftbesteuerung geben."

Alles in allem sind es nicht nur konjunkturelle Risiken, die auf dem industriellen Mittelstand schwer lasten. Warten wir ab, ob die Richter in Karlsruhe zumindest eine weise Entscheidung zur Erbschaftssteuer fällen werden...

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.investor-verlag.de