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Philharmoniker Depot

12.12.14 Eurokrise – Neues von der deutschen Verbraucherpreisfront

So, am heutigen Freitag geht es hier in der Kapitalschutz Akte um die Entwicklung an der Verbraucherpreisfront in Deutschland. Dazu gab es ja gestern Neues von den Statistikern des Bundesamts zu Wiesbaden. Vorab prognostiziert, auch die jüngsten Daten aus Deutschland werden Mario Draghi in Sachen Deflationsangst kaum wirklich „beruhigen.“

Tiefste Teuerungsrate seit 2010

Also, die Verbraucherpreise lagen im November 2014 nur um 0,6% höher als im November 2013. Damit hat sich die Inflationsrate – gemessen am Verbraucherpreisindex – weiter abgeschwächt. In den vier Monaten zuvor hatte sie je bei +0,8 % gelegen. Eine niedrigere Teuerungsrate als im November 2014 wurde zuletzt im Februar 2010 mit + 0,5 % ermittelt. Im Vergleich zum Vormonat Oktober 2014 blieben die Verbraucherpreise im November 2014 unverändert. Ölpreisverfall zeitigt Wirkung Erneut dämpfte die Entwicklung der Preise für Mineralölprodukte die Gesamtteuerung. Im November 2014 lagen die Preise für Mineralölprodukte um 5,8 % niedriger als im Vorjahresmonat (davon leichtes Heizöl − 9,8 %; Kraftstoffe: − 4,5 %). Energie insgesamt verbilligte sich gegenüber November 2013 um 2,5 %. Dem allgemeinen Trend fallender Energiepreise standen im Vergleich zum Vorjahresmonat weiterhin steigende Strompreise (+ 1,9 Prozent) gegenüber. Ohne Berücksichtigung der Preise für Energie hätte die Inflationsrate im November 2014 bei einem Prozent gelegen.

Nahrungsmittelpreise insgesamt unverändert

Die Preise für Nahrungsmittel blieben im Vergleich zum Vorjahresmonat unverändert, im Oktober 2014 hatte die Jahresteuerungsrate noch + 0,7 Prozent betragen. Somit dämpfte im November 2014 die Preisentwicklung der Nahrungsmittel die Gesamtteuerung deutlicher als im Vormonat: Ohne Berücksichtigung der Preise für Nahrungsmittel und Energie lag die Teuerungsrate im November 2014 bei + 1,2 %. Bei den Nahrungsmitteln schwächte sich insbesondere der Preisauftrieb bei Molkereiprodukten mit + 1,5 % ab (Oktober 2014: + 6,5 %). Deutlich günstiger als vor einem Jahr waren weiterhin Speisefette und Speiseöle (− 12,0 %, darunter Butter: − 20,7 %). Etwas weniger mussten Verbraucher für Obst (− 1,6 %) bezahlen, etwas mehr zum Beispiel für Gemüse (+ 1,5 %) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+ 1,3 %).

Elektronikprodukte billiger

Auffällig ist auch, dass sich viele Elektroprodukte verbilligten. Hier sei darauf hingewiesen, dass zum Beispiel Telefone ( - 6,5 Prozent), Fernsehgeräte (- 9,9 Prozent) bzw. tragbare Computer (Minus 9,5 Prozent) deutlich preiswerter wurden. Andererseits wurden zum Beispiel für Kaffee, Tee und Kakao (+ 7,6 %, darunter Bohnenkaffee: + 12,8 %), pharmazeutische Erzeugnisse (+ 4,9 %) sowie Tabakwaren (+ 3,5 %). Die Preise für Dienstleistungen insgesamt erhöhten sich gegenüber November 2013 mit + 1,4 % überdurchschnittlich gemessen an der Gesamtteuerung (darunter Nettokaltmieten: + 1,4 %). Teurer wurden insbesondere Sport- und Erholungsdienstleistungen (+ 4,4 %) sowie Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+ 4,1 %, darunter ambulante Pflege gesetzlich Versicherter: + 10,3 %). Etwas günstiger wurden Pauschalreisen (− 1,4 %) und Telekommunikationsdienstleistungen (− 1,0 %). Der nennenswerte Preisrückgang bei Bildungsdienstleistungen (− 4,5 %) erklärt sich den Statistikern zufolge im Wesentlichen durch die Abschaffung der Studiengebühren an staatlichen Hochschulen in Niedersachsen im Oktober 2014.

Alles in allem bleibt anzumerken, dass der Ölpreisverfall weiter auf die Teuerungsrate massiv durchschlägt. Und das wird sicherlich auch noch in den kommenden Monaten der Fall sein. Gut möglich, dass in den ersten Monaten 2015 negative Teuerungsraten offiziell festgestellt werden.

Das wird sicherlich Mario Draghi und die „Deflationsbekämpfer“ in der EZB weiter dazu verführen, noch verzweifelter unkonventionelle Maßnahmen zu ergreifen...

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.investor-verlag.de

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