06.11.15 Euro Krise - Deutscher Industrie gehen Aufträge aus

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oh oh oh - nun wird es im erfolgsverwöhnten Deutschland realwirtschaftlich schwierig. Gestern meldete das Bundeswirtschaftsministerium, dass die deutsche Industrie unter einem Auftragsschwund leidet. Im September seien die Bestellungen überraschend wegen geringerer Nachfrage aus dem In- und Ausland rückläufig gewesen. Und zwar nun schon den dritten Monat in Folge. Fakt ist, dass es sich dabei um die längste Flaute seit dem Jahr 2011 handelt.

Auftragsminus

Also, die Aufträge der Industrie waren um 1,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat rückläufig. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten zuvor mit einem Plus von 1,0 Prozent gerechnet. Schon im Juli und im Augsburg ging es bergab. Im August um 1,8 Prozent und im Juli um 2,2 Prozent. Interessant jedenfalls, dass die Beamten in Berlin keinen Anlass zur Sorge haben. Wörtlich heisst es, dass das Geschäftsklima in der Industrie nach wie vor gut sei. Anders dagegen die Sicht diverser von Reuters befragter Ökonomen. Diese sehen die deutsche Wirtschaft angesichts der Auftragsflaute in einer Delle. Die Aufträge würden derzeit ihr hässliches Gesicht zeigen, so der Chefvolkswirt vom Bankhaus Lampe Alexander Krüger. Die Schwäche der Weltwirtschaft schlage nun durch. Das dürfte dazu führen, dass die Unternehmen weniger investieren. Der starke Rückgang schmerze, so der Ökonom Thomas Gitzel von der VP Bank. Wenig verwunderlich das Fazit von Herrn Gitzel:

"Die deutsche Industrie wird wohl in den kommenden Monaten kleinere Brötchen backen müssen."

Interessant, dass die Geschäfte mit dem Ausland im September um 2,4 Prozent rückläufig gewesen seien. Die Nachfrage aus den Euro-Ländern sei um 6,7 Prozent gefallen. Die Nachfrage aus der restlichen Welt habe um 0,7 Prozent zugenommen. Die Bestellungen aus dem Inland seien um 0,6 Prozent rückläufig gewesen. Mit Blick auf die Branchen seien die Aufträge für Investitionsgüter wie Maschinen und Anlagen um 2,9 Prozent gefallen. Die Nachrage nach Konsumgütern gab um 0,4 Prozent nach. Und last but not least sei nicht unerwähnt, dass die Nachfrage nach Vorleistungen wie Chemikalien dagegen um 0,4 Prozent anzog.

EZB warnt

Auch wenig überraschend ist folglich, dass selbst die EZB vor den negativen Folgen einer wirtschaftlichen Abkühlung in den Schwellenländern für die Euro-Zone warnt. Dies könne das weltweite Wachstum und damit die Nachfrage aus dem Ausland für Exportgüter aus der Währungsunion weiter dämpfen, heißt es laut Reuters im jüngsten Wirtschaftsbericht der EZB. Auch die Binnennachfrage könne beeinträchtigt werden. Die EZB bekräftigte, die Notenbank werde wegen der hartnäckig niedrigen Inflation und der Gefahren für die Konjunktur auf ihrer Ratssitzung im Dezember eine weitere Ausweitung der Geldflut prüfen.

Ja, die Schwäche in den Schwellenländern, allen voran in China, wird für die Club-Med-Mehrheit im EZB letztlich mit maßgeblich zu sein, Anfang Dezember 2015 eine weitere Ausweitung der Euro-Zonen-Geldflut zu verkünden....

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.investor-verlag.de