15.03.16 Abschreibungen drücken Endeavour Silvers Geschäftsergebnis in 2015

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Die Mitte Januar vorgelegten Produktionszahlen ließen es bereits erahnen: Das Schlussquartal 2015 sowie das zurückliegende Gesamtgeschäftsjahr liefen für den kanadischen Edelmetallproduzenten Endeavour Silver (ISIN: CA29258Y1034 / TSX: EDR) nicht optimal. Dass die in Mexiko aktive Gesellschaft am Ende jedoch mit 149,9 Mio. USD einen etwa doppelt so hohen Nettoverlust ausweisen würde wie noch im Jahr 2014, als dieser auch schon bei 74,5 Mio. USD lag, kam für manche Beobachter dann aber doch etwas überraschend.

Auf den zweiten Blick wirkt das für das Gesamtjahr verbuchte Negativergebnis von 1,47 USD pro Aktie allerdings nicht mehr ganz so ernüchternd, wenn man berücksichtigt, dass ein Großteil davon auf bereits zu erwartende Abschreibungen auf die beiden im Bundesstaat Guanajuato befindlichen Minen ‚El Cubo‘ und ‚Bolañitos‘ in Höhe von 134 Mio. USD zurückzuführen ist, die im Übrigen auch die Ursache dafür waren, dass der Nettoverlust im 4. Quartal auf 136,2 Mio. USD bzw. 1,33 USD pro Aktie absackte. Der bereinigte Verlust für das Gesamtjahr fiel mit 11,2 Mio. USD bzw. 11 US-Cents pro Aktie hingegen um 35 % niedriger aus als noch 2014, wobei er im Schlussquartal sogar um 80 % auf 2,2 Mio. USD sank. Der erzielte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) fiel 2015 dennoch um 20 % auf 34,1 Mio. USD. Dafür erhöhte sich der operative Cash-Flow um 20 % auf 35,2 Mio. USD und fiel auch im Abschlussquartal mit 5,7 Mio. USD positiv aus, während hier im Vorjahr noch ein negatives Ergebnis von 5,3 Mio. USD zu verzeichnen war.

Auf der Umsatzseite sorgte vor allem der niedrigere Silberpreis von durchschnittlich 15,79 USD pro Unze (-16 %) sowie der geringere Goldpreis von 1.148,- USD pro Unze (-10 %) für einen 7 %-igen Rückgang auf 183,6 Mio. USD, wobei der Silberabsatz sogar noch um 12 % auf 7,3 Mio. Unzen und der Goldverkauf um 2 % auf 59.450 Unzen gesteigert werden konnte. Insbesondere im Schlussquartal fiel dabei der Umsatzrückgang mit 12 % vergleichsweise hoch aus, da hier die erlösten Edelmetallpreise mit 14,93 USD bei Silber sowie 1.105,- USD bei Gold noch unter dem jeweiligen Jahresmittelwert lagen. Am Ende konnte man aber immerhin noch rund 1,7 Mio. Unzen Silber sowie 15.255 Unzen Gold absetzen und dadurch 42,7 Mio. USD einnehmen.

Wesentlich erfreulicher verlief dagegen die Entwicklung der Produktionskosten. Hier konnte das vom Endeavour-Management vorgegebene ‚Cash‘-Kosten-Ziel trotz eines leichten Anstiegs um 1 % auf 8,39 USD pro Unze Silber – abzüglich der Einnahmen aus dem Verkauf des Nebenproduktes Gold – übertroffen werden. Und auch bei den Gesamtförderkosten (‚All-in sustaining costs‘) blieb man aufgrund eines Rückgangs um 7 % auf 15,62 USD pro Unze Silber unterhalb der selbstgesetzten Vorgaben. Einen Wermutstropfen stellte hierbei allerdings das 4. Quartal dar, in dem die ‚Cash‘-Kosten um 17 % auf 9,76 USD und die ‚AISC‘-Kosten um 13 % auf 17,33 USD pro Unze Silber anstiegen.

Quelle: Endeavour Silver

Der Barmittelbestand des Unternehmens sank im Jahresverlauf um 34 % auf 20,4 Mio. USD, u.a. weil 20,9 Mio. USD in Erhalt und Ausbau der ‚El Cubo‘-Mine, 9,6 Mio. USD in die ‚Guanaceví‘-Mine und weitere 6,5 Mio. USD in die ‚Bolañitos‘-Mine investiert wurden. Dafür konnte aber auch die in Anspruch genommene Kreditlinie um 24 % auf 22 Mio. USD reduziert werden. Diese wurde zudem zu Beginn dieses Jahres in ein auf 2 Jahre angelegtes 20 Mio. USD-Darlehen umgewandelt. Darüber hinaus wurden 5,5 Mio. USD an neuem Eigenkapital aufgenommen, womit man u.a. die Explorations- und Planungsarbeiten am aussichtsreichen ‚Terronera‘-Projekt im Bundesstaat Jalisco vorantreiben möchte.

Endeavours CEO Bradford Cooke sprach somit in seiner Stellungnahme auch von einem „soliden Jahr“ für sein Unternehmen, in dem es u.a. gelungen sei, die eigenen Vorgaben sowohl hinsichtlich der Silberproduktion als auch der Förderkosten zu übertreffen. Dabei habe vor allem die im Bundesstaat Durango gelegene ‚Guanaceví‘-Mine abermals die Erwartungen mehr als erfüllt. Darüber hinaus habe man mit dem Abschluss der zweiten Expansionsphase auf ‚El Cubo‘, in deren Rahmen die dortige Verarbeitungskapazität von 1.500 auf 2.200 Tonnen Gestein pro Tag gesteigert worden sei, eine bedeutende Leistung vollbracht.

„Als Ergebnis davon generierten ‚Guanaceví‘ und ‚Bolañitos‘ weiterhin freien Cash-Flow und wir reduzierten den operativen Verlust von ‚El Cubo‘ in 2015, indem wir die Produktivität jeder unserer Minen verbessern und die Gesamtförderkosten das dritte Jahr in Folge senken konnten“, sagte Cooke, der zudem betonte, dass man aufgrund des starken operativen Cash-Flows in der Lage gewesen sei, die bestehende Kreditlinie zu reduzieren.

„Jede Mine ist dieses Jahr darauf fokussiert, die Gesamtförderkosten zu minimieren und den freien Cash-Flow nach Steuern zu verbessern, da wir für 2016 eine geringere Produktion planen“, so der CEO weiter. Entsprechend habe man bereits alle weiteren Explorations- und Entwicklungsinvestitionen im Bereich der ‚El Cubo‘-Mine bis zu einer sich abzeichnenden Verbesserung der Metallpreise gestoppt, weshalb die dortige Förderung im Jahresverlauf auch kontinuierlich zurückgehen und die Anlage im 4. Quartal schließlich in den Wartungsmodus überführt werde. Bei den anderen beiden Minen prüfe man hingegen derzeit Möglichkeiten, um deren Entwicklungspotential weiter zu verbessern.

Darüber hinaus wolle man dieses Jahr das ‚Terronera‘-Projekt weiter aggressiv explorieren, um die dort geplante Mine „größer und besser“ zu machen und deren Wirtschaftlichkeit auch bei beim derzeitigen Metallpreisniveau signifikant zu erhöhen. Ferner wolle man die Suche nach lukrativen Fusions- und Übernahmegelegenheiten fortsetzen, um eventuell von den derzeitigen Preisen profitieren und ausbaufähige neue Minen oder Entwicklungsprojekte erwerben zu können.

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Sie erhalten freien Eintritt für die Messe und registrieren sich auch gleich für die 3. Deutsche Rohstoffnacht.

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Viele Grüße

Ihr

Jörg Schulte

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.js-research.de