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Philharmoniker Depot

20.05.12 Warten wir ab, für wen es am Ende wirklich bitter wird!

Beim Lesen der folgenden Zeilen bekam ich selbst Mitleid mit mir: „Das ist bitter: Wer Anfang des Jahres Silber gekauft hat, konnte sich zwischenzeitlich bereits über einen Wertzuwachs von rund 30 Prozent freuen. Doch nun sind alle Gewinne aufgezehrt… Besonders bitter ist es nicht zuletzt für Thorsten Schulte alias den Silberjungen. Er landete im Jahre 2010 einen riesigen Erfolg mit seinem Buch ‚Silber – das bessere Gold’. Darin rät er Anlegern, sich mit Investments in dem weißen Metall gegen das drohende ‚Platzen der Anleihenblase’ und gegen weltweite Inflationsrisiken abzusichern.“
Den Link zu dem Artikel der Tageszeitung „Die Welt“ vom 18. Mai 2012 finden Sie hier:
http://www.welt.de/finanzen/article106330111/Rezessionsangst-schickt-Silberpreis-auf-Talfahrt.html

Ich erinnere mich noch sehr gut, wie ich im Sommer 2010 mit Hochdruck an dem Buch feilte und es im August fertig stellte bei Silberpreisen um die 18 Dollar. Wie oft schrieb ich das ganze Jahr 2010 über, dass die Rahmendaten für eine Silberhausse nicht besser sein könnten. Damals sagte ich dem Kopp-Verlag, dass das Buch so schnell wie möglich erscheinen müsse, damit es nicht zum Hochpunkt der Hausse kommt und viele Menschen zu spät auf den Zug aufspringen. Wir alle setzten gemeinsam alles daran, dass das Buch noch Ende Oktober 2010 erscheinen konnte. Wer sich die Entwicklung des Silberpreises im Vergleich zu der von Gold und Rohöl, aber insbesondere gegenüber dem DAX und Berkshire Hathaway anschaut, kann zufrieden sein. Bitter ist es daher für mich in keiner Weise. Warten wir nur ab, für wen es in den kommenden Jahren bitter wird. Es ist durchaus interessant, wie durch wenig e Worte der nicht über Vorkenntnisse verfügende Leser unterschwellig beeinflusst wird. Die letzten Aussagen in dem Artikel rücken zwar vieles gerade, aber zunächst liest der Zeitungsleser zum Rückgang des Silberpreises etwas, was ihn sehr negativ für Silberinvestments stimmt. Im Folgenden stelle ich meine Antworten auf die Fragen der Zeitung zur Verfügung, wobei ich ausdrücklich sage, dass ich den Welt-Redakteur Daniel Eckert von der Welt sehr schätze. Er ist Verfasser des Buches „Weltkrieg der Währungen“.

Silber), Gold, Rohöl, DAX und Berkshire Hathaway indexiert mit 100 am 12. März 2003 (an dem Tag sah der deutsche Aktienmarkt sein Tief):

Quelle: Bloomberg, Silberjunge

Interviewfragen und meine Antworten

Warum können sich Gold und Silber nicht vom Abwärtstrend des übrigen Rohstoffmarkts abkoppeln? Schließlich handelt es sich ja, wie viele argumentieren, um „wahre Werte“ oder „wahres Geld“ und nicht um Industrierohstoffe, die an der Weltkonjunktur hängen.

Es trifft zu, dass sich Gold und Silber in Abschwüngen der Rohstoffmärkte nicht davon freischwimmen können. Wir müssen aber das große Bild im Blick haben. Seit dem Tiefpunkt des deutschen Aktienmarkts am 12. März 2000 konnte der DAX um nicht ganz 185 Prozent zulegen, Rohöl stieg sogar nur um rund 109, Gold kommt auf +299 und Silber auf stolze +438 Prozent. Ich kenne keine Vermögensanlage, die praktisch eine Einbahnstrasse zum Glück ist und keine Rückschläge kennt. In der Weltwirtschaftskrise 2008/09 verlor Gold in der Spitze 34 Prozent und Silber stolze 60,4 Prozent, dennoch liegen beide Edelmetalle im Vergleich zum Rohöl und zum Dax seit dem Tiefpunkt der Aktienmärkte im März 2003 vorn. Zünden wir also keine Nebelkerzen! Aber klar ist auch, dass im Falle von Konjunktursorgen die Inflationserwartungen zunächst zurückgehen und das Investoreninteresse an Inflationsschutzstrategien mit Gold und Silber ebenfalls abnimmt. Bei Silber kommt hinzu, dass rund 50 Prozent von der Industrie nachgefragt werden und Rezessionsängste die Preise drücken. Ein einfaches Beispiel: In jedem Auto steckt ungefähr eine Unze Silber. Werden weniger Autos gebaut, sinkt somit auch die Nachfrage nach Silber. Auch hier gilt aber: Denken wir langfristig. Augenblicklich fahren rund eine Milliarde Autos weltweit auf den Straßen. Für das Jahr 2030 wird mit über 1,81 Milliarden Fahrzeugen gerechnet. So verschwinden über 800 Millionen Silberunzen. Silber wird verbraucht, Gold gehortet. Fast alles geförderte Gold ist noch vorhanden, beim Silber wurde fast die Hälfte verbraucht oder ist anderweitig verloren gegangen.

Wie weit kann die jetzige Korrektur Ihrer Meinung nach gehen?

Der Silberpreis stieg vom Tief 2008 bei 8,46 US-Dollar auf 49,79 US-Dollar. Eine 61,8%ige Gegenbewegung nach der Fibonacci-Regel liegt bei 24,247 US-Dollar. Darüber hinaus liegt das Jahrestief 2011 bei 26,07 US-Dollar und stellt eine ganz massive Unterstützung dar. Hinzu kommt, dass der Silberpreis seit 11 Handelswochen keine nennenswerte Erholung mehr gesehen hat. Wir müssen schon bis 2001 zurückgehen, um ähnlich ausgedehnte Korrekturphasen ausfindig zu machen. Die Investoren sollten Kurse von 22 bis 25 US-Dollar als Worst-Case im Hinterkopf haben, aber die gegenwärtige Schwäche als Chance begreifen und beherzt zugreifen. Bei Gold sehe ich seit dem 2008er Tief bei 682 US-Dollar und dem Kurshoch bei 1.921,15 US-Dollar eine 50%-Gegenbewegung bei 1.301,78 US-Dollar gegenwärtig als „GAU“, also als größten anzunehmenden Unfall an. Der Marktwert allen geförderte n Goldes entspricht aktuell rund 4 Prozent des Weltfinanzvermögens aus Anleihen, Bankeinlagen und Aktien. 1980 waren es beim Preishoch über 23 Prozent. Eine Goldblase kann ich nicht erkennen. Der Marktwert allen bislang geförderten Silbers liegt aktuell bei deutlich unter einem Prozent des Weltfinanzvermögens nach in der Spitze 14 Prozent beim Preishoch im Januar 1980. Auch hier sind wir von einer Blase meilenweit entfernt.

Wer bestimmt eigentlich die Preise an den Edelmetallmärkten? Langfristinvestoren (physische Nachfrage) oder Spekulanten (Futures-Markt)?

Kurzfristig gibt es sicherlich massive Einflüsse der Spekulanten, aber Untersuchungen zeigen doch, dass eine Hausse ohne tatsächliche physische Nachfrage in keinem Markt funktionieren kann. Spekulanten am Terminmarkt haben kurze Beine. Beim Silber stimmt beispielsweise längerfristig der steigende Bedarf der Industrie. In vielen Zukunftstechnologien spielt Silber ja eine Rolle. Ein interessantes Beispiel ist die Solarindustrie, die 2001 nur 50 Tonnen verbrauchte und im letzten Jahr auf 1.820 Tonnen kam. Dennoch kann es die von mir erwarteten starken Anstiege nur dank der Investoren geben. Im Jahre 2011 lagen die Investments (Implied Net Investment plus Münzen und Medaillen) bei 282,2 Millionen Unzen. Im Jahre 2000 waren es nur 32,1 Millionen Silberunzen. Dies zeigt bereits das stark wachsende Investoreninteresse, aber bei einem Silberpreis von rund 30 Dollar sind dies noch nicht einmal 9 Milliarden Dollar Investitionssum me. Dem World Gold Council zufolge wurden 2011 Goldbarren und Goldmünzen über 47,8 Millionen Unzen gekauft. Ein Anstieg gegenüber 2010 von 24 Prozent. Bei aktuellen Goldpreisen entspricht dies rund 75 Milliarden Dollar. Zum Vergleich führen wir uns doch vor Augen, dass allein das Geldvermögen der Bundesbürger fast 5 Billionen Euro erreicht und es in der Eurozone Staatsanleihen, Bankschuldverschreibungen und Unternehmensbonds in der Größenordnung von 16.753 Milliarden Euro gibt.

Haben Sie in den letzten Monaten eine veränderte Haltung der Notenbanken zu den Edelmetallen Gold und Silber beobachtet?

Nach den monatlichen Erhebungen des Internationalen Währungsfonds betragen die weltweiten Goldreserven der Zentralbanken Ende Februar 2012 998,7 Millionen Feinunzen. Im März 2009 waren es nach diesen Daten im Tief 963,1 Millionen Goldunzen. Der Trend zeigt weiter nach oben. Ein Land wie China hat offiziell 1.054 Tonnen Gold. Der Wert dieses Goldschatzes Chinas liegt gerade einmal bei 1,7 Prozent der Währungsreserven. Bei den USA betragen die Goldreserven 75,9 und in Deutschland 72,8 Prozent der Währungsreserven. Alles spricht dafür, dass China daher in den kommenden Jahren diese Relation durch weitere Goldkäufe verbessern wird. Bei Silber gibt es wahrlich keine Zentralbanklager. Die Regierungslager sind weitgehend geleert, was dazu führt, dass die offiziellen Verkäufe 2011 nur noch bei 11,5 Millionen lagen nach 44,8 Millionen im Jahr zuvor. Im Hoch 1999 waren es noch über 90,3 Millionen. Das Gute daran ist, dass die Regierungen und Zentralbanken „mangels Masse“ nicht als große Silberverkäufe mehr auftreten können.

Können die Probleme bei J.P. Morgen mit eine Ursache für die Schwäche der Edelmetalle sein? Mussten vielleicht Positionen glatt gestellt werden?

Also entgegen der vollmundigen Versprechungen, den Eigenhandel einzustellen, ist J.P.Morgan im Gold und Silber-Future laut den Berichten der CME über die Aktivitäten an der US-Warenterminbörse noch immer aktiv für den Eigenhandel und nicht nur für Kunden. Die 4 größten Händler haben im Gold ganz aktuell fast 315 Tonnen Gold am US-Warenterminmarkt leer verkauft. Wir reden immerhin über mehr als 11 Prozent der jährlichen Minenproduktion. Im Silber haben die 4 größten Händler derzeit fast 135 Millionen Unzen netto leer verkauft, was fast 12 Prozent der jährlichen Silberminenproduktion entspricht Nur bei Gold und Silber sehen wir solche massiven Leerverkäufe der größten Händler. Ich stelle daher immer wieder die Frage, ob hier manipulative Aktivitäten stattfinden und Preisrückgänge gezielt verschärft werden. Immerhin sind Gold und Silber so etwas wie das Fieberthermometer unseres Papiergeldsystems. Sinkt das Vertrauen ins Papiergeld, steigen die Preise der Edelmetalle. Ist es denn eine Verschwörungstheorie, wenn ich sage, dass vor allem die westlichen Zentralbanken und Regierungen kein Interesse an massiv steigenden Edelmetallpreisen haben können? Eines ist aber auch klar: Man kann das Fieberthermometer zerstören, der Patient namens Papiergeldsystem bleibt aber dennoch krank. Selbst wenn die Probleme von J.P.Morgan die Schwäche der Rohstoffmärkte derzeit verstärken sollten, so wird dies doch nur vorübergehend wirken. Ich möchte das Thema daher nicht überbewerten.
(Ende meiner Antworten auf die gestellten Fragen)

Antizyklisch spricht die ausgedehnte Korrektur vom 29. Februar bis zum 17. Mai für wirkliche Kaufchancen. Die Commercials haben ihre Leerverkäufe (Chart 1.7 im Silberbulletin vom 19. Mai 2012) ganz massiv reduziert und das Ratio der Verkäufe und der Käufe (Chart 1.8 im Silberbulletin vom 19. Mai 2012) des Silber-Futures (ein Kontrakt, also ein Silber-Future steht bekanntlich für 5.000 Unzen) durch die Commercials spricht für günstige Nachkaufgelegenheiten. Die Spekulanten (Gegenspieler der Commercials) haben also ihre Long(Kauf)positionen ganz massiv abgebaut. Beachten Sie auch die stark reduzierten Netto-Leerverkäufe der vier größten Spieler am US-Terminmarkt (siehe Chart 3.1 auf Seite 11 des Silberbulletins vom 19. Mai 2012). Die Berichte im Mainstream tun ihr Übriges, denn sie leisten den Pessimisten Vorschub. Mein Worst-Case gab ich in dem Interview zwar mit 22 bis 25 Dollar an, aber ich glaube derzeit nicht, dass wir tatsächlich unter die 26 Dollar aus dem Jahre 2011 fallen können. In der Sondermitteilung vom 13. Mai 2012 hatte ich gezeigt, dass die seit dem Silberhoch am 29. Februar bei 37,5 US-Dollar angewandte Streckfolter von einer zeitlichen Dauer war, die wir zuletzt in den Jahren 2001 sahen und führte aus, dass in der 20. Kalenderwoche alle Chancen auf eine Gegenbewegung bestehen sollten. Auch die drei langlaufenden Optionsscheine mit Fälligkeiten im Dezember 2013, Juni 2014 und Dezember 2014 (siehe Investmentkompass Langfassung vom 15. März 2012, Seite 7) sind die richtigen „Waffen“ gegen die großen Trader am US-Terminmarkt und gegen die Streckfolter wie wir sie seit dem 29. Februar beobachten konnten. Sie verschaffen uns gerade jetzt die nötige Zeit und Geduld! Wir haben neben den beiden neuen Knock-out-Zertifikaten auch diese Optionssche ine für neue Investments genutzt. Mit den jüngsten Käufen haben wir alle Chancen und wir bleiben voll handlungsfähig, selbst wenn wider Erwarten doch noch eine neue Ausverkaufswelle kommt. Klar ist und bleibt dabei, dass der Löwenanteil unserer Edelmetallinvestments wirklich physisch in Barren und Münzen investiert ist und bleibt.

In der kommenden Ausgabe des Silberbulletins werde ich aufzeigen, warum der Point-of-no-return überschritten ist und kaum eine Alternative zur Inflationierung besteht. Noch dazu werde ich zeigen, warum Schweden nicht als Vorbild zur Lösung der heutigen Probleme der Eurozone taugt!

Herzliche Grüße

Ihr Team Silberjunge

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: Silberjunge

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