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Philharmoniker Depot

08.05.15 Edelmetalle gedrückt

Die Edelmetalle konnten, bzw. durften, in dieser Woche nicht weiter zulegen und so gelang dem Goldpreis lediglich ein kleines Plus von 10$ auf 1.185$ je Feinunze. Silber wurde in der vergangenen Woche am Terminmarkt massiv ausgebremst, was wir anhand der letzten Terminmarktdaten sehr deutlich nachvollziehen konnten. Man hatte den Silberpreis mit ca. 18 Tagen der Weltproduktion gedrückt, was uns ein deutliches Signal sendete. Daher verwunderte es nicht, dass auch hier der Preis nahezu unverändert blieb in dieser Woche und der kurzfristige Widerstand bei 16,70$ unüberwindbar war. Der heute Nacht kurz vor Börsenschluss erscheinende CoT-Report wird uns wieder Aufschluss darüber geben, ob sich die Manipulation verstärkt hat oder ob sich diese verringerte und wir zumindest eine kurzfristige Erholung der Notierungen sehen dürfen. Premium-Abonnenten erhalten heute noch vor Börsenschluss eine Analyse der Daten zu Gold und Silber.

Zwei Trader aus den Vereinigten Arabischen Emiraten wurden von der US-Börsenaufsicht wegen "spoofing" am Terminmarkt für Gold und Silber für 60 Tage vom Handel verbannt und sie sollen weitere Geldstrafen erhalten. Sie hatten immer wieder kurzzeitig große Verkaufsorders im Markt platziert, die sie vor der Ausführung wieder löschten, nur um den Eindruck großen Verkaufsinteresses zu erwecken und so den Preis kurzzeitig nach unten hin zu manipulieren. Dass hier zwei kleine Fische abgestraft wurden, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die US-Aufsichtsbehörde CFTC bei der Manipulation der großen Händler und direkten Eingriffen der US-Regierung seit eh und je hinwegsieht. Die Manipulation beim Goldpreis erfolgt weiter primär über den physischen Markt und im Silber über den Terminmarkt.

Angesichts des zuletzt wieder stark gestiegenen Ölpreises im Rahmen einer gleichzeitigen Schwäche des US-Dollars, lässt man steigende Goldpreise erst gar nicht zu, damit Spekulanten nicht auf die Idee kommen, es könne hier eine positive Korrelation geben, die sich im Trading zum Vorteil nutzen ließe. Sollten sich die heute erscheinenden Terminmarktdaten verbessert haben, halten wir einen weiteren kurzfristigen Anstieg im Edelmetallmarkt für wahrscheinlich, um so die Mehrheit der Händler auf die falsche Seite des Marktes zu führen.

Minen weiterhin unter Druck

Die Goldminen kamen wieder etwas unter die Räder, was unserer Erwartung entsprach. Den Bullen war es dann doch irgendwann nicht geheuer, dass sich die Edelmetalle so schwach zeigten und der von ihnen erwartete Anstieg bisher ausblieb, weshalb diese ihre Bestände wieder liquidierten und so der HUI zurück auf 168 Punkte im gestrigen Tief fiel, wobei sich der XAU bisher noch besser hält.

Da die Gewinne der Minen aufgrund des extrem niedrigen Silberpreises immer stärker unter Druck gerieten in den letzten vier Jahren der Baisse, haben sich die Minengesellschaften darauf fokussiert Kosten zu senken und Investitionen zurückgefahren. GFMS und das Silver Institute sehen daher erstmals seit der Jahrtausendwende nicht mehr ausreichend getätigte Investitionen, um die bisherige Rekordgewinnung von Silber aufrecht erhalten zu können. Nach 12 Jahren ständiger Produktionsausweitung erreichte die jährliche Silberförderung im Jahr 2014 rund 877 Millionen Unzen und für 2015 erwartet man nun erstmals einen Rückgang der Produktion. Ca. 70% der Förderung fällt als Nebenprodukt bei der Gewinnung von Gold, Kupfer, Blei und Zink an, sodass Preisrückgänge bei diesen Rohstoffen auch die Ausweitung der Silberproduktion begrenzen.

GFMS erwartet in diesem Jahr eine stärkere Investmentnachfrage nach Münzen und Barren, nachdem diese im letzten Jahr um 19,5% rückläufig war. Es gäbe noch Potenzial für einen weiteren Sell Off in diesem Jahr, doch danach erwarte man eine Rallye in das nächste Jahr hinein, weshalb Silber zum Jahresende einen Tick höher stehen sollte als aktuell und man einen Durchschnittspreis von 16,50$ für dieses Jahr erwartet. Diese Einschätzung von GFMS zum weiteren Jahresverlauf deckt sich überraschend stark mit unserm aktuell bevorzugten Szenario. Die Erwartung von GFMS zu einem durchschnittlichen Silberpreis von 17,50$ im Jahr 2016 teilen wir hingegen nicht.

Der Betrug mit den Goldbeständen der Notenbanken geht weiter

Mit dem Verlust des Vertrauens in die Regierungen und deren Zwangsgeld schwinden auch die Bestände in den Goldtresoren der FED-Notenbank von New York, die für andere Zentralbanken Goldbestände verwahrt. Im März verließen weitere 10 Tonnen Gold die Tresore, sodass die dort gehorteten ausländischen Bestände mit 5.979,2 Tonnen auf den niedrigsten Stand seit 1957 gesunken sind. 1973 zum Ende von Bretton Woods wurden in der Spitze fast 13.000 Tonnen Gold für andere Nationen verwahrt. 207 Tonnen wurden im letzten Jahr abgezogen, die vermutlich in die Niederlande und weitere Nationen verbracht wurden, wobei wir hoffen, dass auch etwas davon nach Deutschland zur Bundesbank repatriiert wurde, was die Bundesbank zumindest offiziell behauptet. Kool Jansen glaubt, dass 75 Tonnen zur Bundesbank verbracht wurden, womit die "Rückholung" der Bestände im offiziellen Rahmen wäre. 150 Tonnen sollen bis Ende 2015 zurückgeholt werden und weitere 150 Tonnen bis 2020, was eine lächerlich geringe Menge ist und den Betrug des FED-Systems mit deren Verleihungen, Verkauf und Luftbuchungen von offiziellen Goldbeständen mehr als deutlich offenbart.

Sieht man sich die offiziellen Goldbestände des FED-Systems in der Historie an, so ist der Zeitraum von 1950 bis 1965 sehr interessant, denn damals blieben die Gesamtbestände zwar relativ stabil bei 25 Tsd. Tonnen, doch die innere Struktur von Eigenbeständen der USA zu Beständen ausländischer Notenbank verschob sich drastisch. 1950 wurden nur 15% des Goldes für das Ausland verwahrt, während es 1965 bereits 48% waren. Die Verschuldung stieg und die Gelddruckmaschine der USA und die Geldschöpfung des amerikanischen Bankenkartells lief auf Hochtouren, weshalb der damalige US-Präsident Nixon 1971 dazu gezwungen war, die Einlösepflicht des Dollars gegen Gold einseitig aufzukündigen, um so einen völligen Deckungsverlust des US-Dollars mit dem Abfluss aller Goldreserven zu verhindern.

Auch das Beispiel des venezuelischen Gold-Swaps zeigt, wie leichtfertig und kreativ sozialistische Regierungen - oder Regierungen an sich - mit Zahlen und Buchführung umgehen. Obwohl bekannt ist, dass Venezuela das Gold ins Ausland gegen Devisen lieferte, wird es immer noch als Teil der Reserve in der Bilanz ausgewiesen. Auch dieses Beispiel unterstreicht wieder einmal, dass Zentralbankreserven nicht das sein müssen, was sie vorgeben zu sein. Während es bestenfalls ein Non-Event sein wird, wenn herauskommt, dass China in den letzten Jahren heimlich einige Tausend Tonnen Gold akkumuliert hat, so dürfte die Wahrheit über die gähnend leeren Tresore der FED ein Erdbeben an den Finanzmärkten auslösen, das das Potenzial hat die Weltwirtschaft und die Weltordnung aus den bisherigen Fugen zu reißen. Doch der letztere Fall dürfte wohl auf ewig ein Geheimnis bleiben und ein Audit der FED ein Traum Freiheitlicher, Demokraten und von Libertären.

© Blaschzok Financial Research

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Quelle: www.BlaschzokResearch.de | www.goldsilbershop.de

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