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Philharmoniker Depot

11.09.15 DIE US-TERMINBÖRSE STEHT NICHT VOR DEM ZUSAMMENBRUCH

An der US-Terminbörse werden standardisierte Terminkontrakte für die zukünftige Lieferung der Edelmetalle Gold und Silber gehandelt. Für diese Geschäfte wird immer nur ein Teil angezahlt und erst bei der Lieferung der Ware wird dann die Rechnung beglichen, was dazu führt, dass am Terminmarkt mit Hebel gehandelt wird. Durch diesen Umstand zieht es auch viele Spekulanten an, die mit geringem Hebel großes Geld machen oder auch schnell alles verlieren können. Diese Spekulanten machen den Großteil der Händler an den Terminmärkten aus und sind gut für die Börse sowie Produzenten und Verbraucher, da sie für Liquidität sorgen und so einen ständigen Handel ermöglichen.

Da die US-Terminbörse einen standardisierten Kontrakt anbietet, fungiert sie als Mittelsmann zwischen Produzenten und Verbrauchern und es muss immer eine gewisse Menge an realer Ware verfügbar sein, um die Kontrakte von Nicht-Spekulanten auch zum Laufzeitende bedienen zu können. Im Gold umfasst ein Kontrakt 100 Unzen und im Silber 5.000 Unzen. In der Regel sollten daher die Lagerhäuser der COMEX mindestens ca. 2% bis 4% an physischer Deckung aufweisen, um so regelmäßige Lieferverpflichtungen bedienen zu können.

Die die eine von zwei Kategorien an physischer Ware, jene, die sofort zur Auslieferung bereit stünde, mittlerweile so gering ist, dass so der nächste Kontrakt nicht bedient werden könnte, kam es in der Gemeinde der Goldbugs wieder zu einem Aufschrei und der Warnung vor einem baldigen Zusammenbruch der COMEX und einem explosionsartigen Anstieg der Preise. In der Tat ist im Augenblick nur so viel Gold in der Kategorie des sofort auslieferbaren Goldes „Registered“ gebucht, dass nur 0,45% aller Kontrakte mit physischer Ware gedeckt sind. In der Tat ist dies zu wenig, um nach dem Laufzeitende des Front-Futures alle Forderungen nach physischen Edelmetallen zu bedienen. Seit dem Jahr 2008 waren die Bestände noch nie so niedrig gewesen.

Wirft man einen Blick auf die Gesamtlagerbestände der COMEX, so zeigt sich jedoch, dass 16,8% aller Kontrakte mit physischer Ware gedeckt wären, was wieder völlig ausreichend ist. Im Jahr 2013 gab es schon deutlich niedrigere Bestände von unter 6 Mio. Unzen, wobei es auch zu keinem Zusammenbruch kam. Es ist nämlich nur eine kleine Buchung notwendig, um Gold aus den „Eligible“ Beständen in die „Registered“ Bestände umzubuchen und so für die Auslieferung bereitzustellen.

Wir gehen daher davon aus, dass es nun wieder zu einer Umbuchung oder neuen Einlagerung kommen wird, damit auch weiterhin alle Kontrakte bedient werden können. Im Jahr 1980 zum Höhepunkt der Goldnachfrage kam es kurzzeitig bereits einmal dazu, dass nicht alle Kontrakte bedient werden konnten, wobei es dann zur Auszahlung in US-Dollar kam – einem sogenannten Cash-Settlement, doch war dies exakt am Höhepunkt der Hausse, wogegen wir uns heute in der Nähe des Tiefs der Baisse befinden. Wir gehen nicht davon aus, dass ein Default der COMEX bevorsteht und daraufhin die Edelmetalle in die Höhe schnellen werden, nur weil jemand die anderen verfügbaren 7 Mio. Unzen nicht ausliefern will. Vieles wird heißer gekocht als gegessen, was dieses Beispiel zeigt. Die starke Verringerung bei den Beständen von JP Morgan könnte indes ein Indiz dafür sein, dass diese Bank bei der Manipulation im Gold deutlich beteiligt war in den letzten vier Wochen, in der 12 Tage der Weltproduktion manipulativ auf den Markt geworfen wurden.

© Blaschzok Financial Research

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