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Philharmoniker Depot

21.10.15 Gold glänzt wieder - zumindest ein wenig

Nach der Durststrecke legen viele Rohstoffe seit Monatsbeginn wieder zu. Gold machte einen Sprung von 5,6 Prozent auf 1.176 US-Dollar pro Feinunze. Silber kletterte um 7,4 Prozent auf 13,95 US-Dollar. Auch die Preiszuwächse vorwiegend industriell genutzter Metalle wie Blei und Zink können sich sehen lassen. Ob es sich um eine nachhaltige Erholung oder lediglich eine Gegenreaktion zum Preisverfall der vergangenen Monate handelt, ist offen.

Für Martin Arnold sind schrumpfende Vorräte Anlass für die Erholung. "Bei einigen Rohstoffen wie etwa Kupfer, Platin, Getreide und Zucker könnte es in diesem Jahr zu einem Angebotsdefizit kommen", meint der Rohstoffanalyst von ETF Securities. "Lagerbestände, die über die Jahre hinweg aufgebaut wurden, werden voraussichtlich schrumpfen."

Gold glänzt wieder stärker

Haupttreiber der Goldpreisbewegung ist nach Ansicht von Eugen Weinberg die Entwicklung des US-Dollar und die damit verbundenen Markterwartungen hinsichtlich des Zinswende. "Zunehmende Zweifel an einer US-Zinserhöhung in diesem Jahr setzen den US-Dollar unter Druck und lassen den Goldpreis kräftig steigen." Eine nachhaltig höhere Goldnotierung erwartet der Rohstoffanalyst von der Commerzbank allerdings erst, wenn die Unsicherheit mit der ersten Zinserhöhung verflogen ist. Weinberg rechnet Ende des Jahres mit einem Preis von 1.150 US-Dollar und für das kommende Jahr mit durchschnittlich 1.250 US-Dollar je Feinunze Gold.

Gold-ETCs gefragt

ETC-Anleger reagieren auf die Preisbewegungen prozyklisch. ETF Securities meldet die fünfte Woche in Folge Zuflüsse in Gold-Produkten wie ETFS Physical Gold (WKN A0N62G) und ETFS Gold (WKN A0KRJZ). "Unseren Gold-ETCs sind in der vergangenen Woche Mittel in Höhe von 42 Millionen US-Dollar zugeflossen", berichtet Bernhard Wenger von ETF Securities. Aufgrund der Abflüsse in Palladium-ETCs seien Edelmetall-Werte zusammen genommen 34 Millionen US-Dollar schwerer.

Auch die Commerzbank registriert größeres Interesse an Rohstoff-Werten als in den Wochen zuvor. "Allen voran hat die Nachfrage nach Gold-ETCs spürbar zugelegt", bestätigt Andreas Bartels den Trend. Dabei lande der Source Physical Gold (WKN A1MECS) besonders häufig in den Anlegerdepots.

Zentralbanken bauen Reserven aus

Trotz Absturz an den chinesischen Börsen und der damit verbundenen geringeren Kaufkraft chinesischer Investoren rechnet Weinberg mit einer starken Nachfrage nach Gold bis zum Jahresende. Heimische Anleger seien beispielsweise vorsichtiger geworden und investierten verstärkt in das als sicher geltende Edelmetall. Die seit Juli spürbar höheren Goldauslieferungen an der Shanghai Gold Exchange (SGE) sprächen für sich. In den ersten 8,5 Monaten summierten sich diese auf 1.900 Tonnen, gut 500 Tonnen mehr als im Vorjahreszeitraum. Damit könne das bisherige Rekordjahr 2013 mit insgesamt 2.200 Tonnen ausgeliefertem Gold übertroffen werden.

Zudem bauten Notenbanken, insbesondere in China und Russland, ihre Bestände aus, wie Weinberg weiß. Im Juli, August und September beliefen sich die Goldkäufe der Peoples Bank of China auf insgesamt 50 Tonnen. "Dass China trotz fallender Devisenreserven weiterhin Gold akkumuliert, ist eine klare Botschaft." Die russische Zentralbank habe bis einschließlich August 110 Tonnen Gold erworben. Nennenswerte Goldkäufe habe es außerdem von Kasachstans und Jordanien gegeben.

Die im Goldabkommen zusammengeschlossenen europäischen Zentralbanken hätten im vergangenen Vertragsjahr mit 3,3 Tonnen so wenig Gold abgestoßen wie noch nie.
Die Verkäufe seien nahezu ausschließlich auf die Bundesbank zurückzuführen. "Sie dienten der Prägung von Goldgedenkmünzen." Den letzten "richtigen" offiziellen Goldverkauf habe es im 2010/11 durch den IWF gegeben.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: DerAktionaer.de

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