.

Philharmoniker Depot

29.02.16 ALLES SPRICHT FÜR EIN GOLDIGES JAHR

In Zeiten gestiegener Risiko-Aversion strömen Investoren in jene Anlageklassen, die wie Gold traditionell als „sichere Häfen“ gelten. In den vergangenen Wochen gab es eine extrem hohe Korrelation zwischen dem fallenden Aktienmarkt und dem Preisanstieg im Gold, was nebst der Debatte um Negativzinsen einer der Gründe für die fulminante Rallye am Goldmarkt war. Der Preis stieg dabei parabolisch an – ja schon fast exponentiell – und konnte vergangene Woche ein Hoch bei 1.263$ erreichen, nachdem dieser noch zu Jahresbeginn gerade einmal bei 1.062$ notierte, was einem Anstieg von 18% binnen zwei Monaten entspricht. Die Korrelation zwischen dem Aktienmarkt und den Edelmetallen war besonders in den vergangen drei Jahren sehr hoch, doch wir gehen davon aus, dass diese nach Bekanntgabe eines neuen QE-Programms in den USA zum Ankauf von Staats- und Unternehmensanleihen mittels dem einfachen Drucken von Geld aus dem Nichts wieder abnehmen wird und stattdessen alle Anlageklassen von der Geldschwemme zumindest nominal profitieren werden – wobei wir in diesem Szenario für die Edelmetalle nach dem nun erfolgten Abschluss der Korrekturphase besonderen Rückenwind erwarten.

Die Debatte um negative Zinsen stützte den Goldpreis, da bei negativen Zinsen für Staatsanleihen das Gold plötzlich sehr interessant würde, das zumindest den nominalen Wert sichert und so bei vergleichbarer Sicherheit eine höhere Rendite bringt. Dazu sind Anleihen massiv überbewertet aufgrund der unverantwortlichen Geldpolitik und die Edelmetalle extrem unterbewertet, u.a. aufgrund der Manipulation durch Notenbanken und Regierungen, weshalb auch langfristig Edelmetalle zu bevorzugen wären. Negativzinsen wären somit ein extrem starker Anreiz für viele Fondsmanager Gold anstatt Cash zu halten, was den Goldpreis beflügeln und dessen weitere Manipulation womöglich gänzlich unmöglich machen würde.

Der starke Anstieg führte dazu, dass der Goldpreis erstmals seit Ende 2011 ein signifikant höheres zyklisches Hoch ausgebildet hat, was das erste Indiz für einen übergeordneten Trendwechsel ist. Auch dass die großen Goldminenindizes um über 60% ansteigen konnten, ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass das smarte große Geld damit beginnt, den Standardaktienmarkt nun zu verlassen und in die völlig unterbewerteten Edelmetalle sowie die ausgeschlachteten Minenaktien einsteigt. DAX, S&P 500, Dow Jones und die Nasdaq konsolidieren bereits seit einem Jahr auf hohem Niveau und nach der Zinsanhebung in den USA ist mit einem stärkeren Rückgang oder gar einem Bärenmarkt zu rechnen – zumindest solange, bis die US-Notenbank wieder in den Markt eingreifen wird. Die Terminmarktdaten der US-Börsenaufsicht zeigen im Goldmarkt eine extreme relative Stärke, was belegt, dass die Rallye zum großen Teil von physischen Käufen getragen wurde und nicht alleine von Spekulanten, die auf kurzfristig steigende Preise setzten. Diese Zunahme physischer Käufe lässt sich auch anhand des börsengehandelten SPDR Gold Trust belegen, dessen Bestände von 642 Tonnen zu Jahresbeginn auf zuletzt 760 Tonnen zunahmen, was der stärkste Anstieg seit dem Jahr 2012 ist.

Das deflationäre Umfeld sorgte dafür, dass der Rohölpreis auf extrem niedriges Niveau von aktuell 32$ fiel, was einem Preis von 0,73 Gramm je Fass Rohöl entspricht. Der folgende Chart zeigt, dass dies der real günstigste Preis seit den 80er Jahren ist – womöglich sogar der günstigste je aufgezeichnete reale Preis. Auf der einen Seite sahen wir bereits vor über zwei Jahren schon eine starke Manipulation des Rohölpreises bei 110$ und ein gleichzeitig seit drei Jahren bestehendes Überangebot, weshalb wir davon überzeugt sind, dass der aktuell niedrige Rohölpreis ein politisch gewünschtes Ergebnis ist und nicht etwa ein zufälliges Marktergebnis von Angebot und Nachfrage. Auf der anderen Seite zeigt der Chart, dass jedes Mal, wenn der Rohölpreis zu Gold so niedrig war, dies inmitten einer Krise stattfand, was uns beweist, dass wir längst wieder inmitten der alten Probleme der Kreditkrise aus dem Jahr 2008 stecken. Dies passt auch gut zu der kürzlichen Panik im Finanz- und Bankensektor mit aufkommenden Spekulationen um neuerliche Bankenpleiten bis zu einem Zusammenbruch des Sektors, der auch ein Treiber für die letzte Rallye war.

Die Edelmetalle scheinen anhand aller Faktoren Unterstützung zu finden und der Jahresauftakt könnte bereits die Trendwende gebracht haben. Spätestens im Herbst erwarten wir mit einer wieder lockereren Geldpolitik in den USA, dass ein neuer nachhaltiger Bullenmarkt etabliert werden kann, den es auf Eurobasis übrigens bereits seit zwei Jahren wieder gibt. Da wir keine Veränderung der Geldpolitik in Europa erwarten, sollte man mögliche Rücksetzer im Goldpreis ab sofort definitiv als Kaufchance in einem übergeordneten Aufwärtstrend sehen und diese entsprechend für neuerliche Käufe nutzen. Alles spricht im Moment für ein weiterhin goldiges Jahr 2016.

© Blaschzok Financial Research

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: www.BlaschzokResearch.de | www.goldsilbershop.de

Silbernews übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben! - Copyright © by Silbernews.com 2006-2022

© by Silbernews.com