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Philharmoniker Depot

15.04.13 US-Regierungsattacke auf Gold und Silber

Zum Goldeinbruch vom Freitag, den 12 April 2013. Grafik 9 zeigt den Preiseinbruch von 80$. Freitage sind ideale Interventionstage, weil der Markt sehr dünn wird. Schon die verfrühte Verteilung der Fed-minutes mit dem Inhalt, dass etliche Fedgouverneure die aktuellen monatlichen Käufe von 85 Mrd $ an Wertpapieren reduzieren oder einstellen wollten, sollte fundamental orientierte Investoren vor Gold abschrecken. Der nächste Hinweis kam mit der Ankündigung, dass Zypern für 400 Mio Euro Gold verkaufe. Dann kam die Attacke am Comex. Ziel war, den Preis unter 1525 $ zu drücken, weil dort viele Stops (wird der Preis von 1525 unterschritten, besteht ein automatischer Verkaufsauftrag) sind. 1525 deshalb, weil dieser Preis seit Sept. 2011 nicht unterschritten wurde. Man weiss, das das Umsatzvolumen ca. 38 Mio Kontrakte war, aber wie viele es brauchte, um den Einbruch auszulösen, ist nicht eruierbar.
Was ist der Hintergrund dieser Attacken (sie findet nicht zum ersten mal statt)? Zum ersten gilt das geopolitische Dollar-Problem der USA wie oben beschrieben. Zum zweiten wird das Gold langsam knapp. Über den Comex sind etwas mehr als 40 Mio Unzen Gold verkauft und gekauft mit Lieferung in der Zukunft. In den Lagerhäusern sind ca. 9 Mio Unzen. Es sind stets viel weniger Unzen in den Lagern als Verpflichtungen eingegangen. Das Problem scheint aber, dass der Markt viel mehr physische Lieferung will wie früher (Grafik 10).

Grafik 9: Gold täglich.

Die Lagerhaltung bricht viel mehr ein wie früher. Natürlich kann man die Lager wieder aufstocken, aber dazu muss Gold gekauft werden und das treibt den
Preis. Deutlich sieht man das auch an der Lagerhaltung von JP Morgan Chase, über die die Fed und das PTT (Plunge-Protection Team) interveniert. Aber auch das ist noch kein voller Beweis, denn JP Morgen kann auch Gold ausserhalb dieses Lagers besitzen. Aber bei JP Morgan ist auffällig, wie das freie (eligable) Gold, das noch ausgeliefert werden kann, mit 142'000 Unzen sehr klein geworden ist. Im April 2011 waren das noch 2,8Mio Unzen. Die Hauptfrage ist, wie stark die physische Nachfrage ist und wie gross die ist die politische short- Position. Ist beides gross und die Intevention kann der Nachfrage nichts anhaben (Zypern hat seine Wirkung), verpufft diese, was angesichts des fortgeschrittenen Bullmarktes das Wahrscheinlichste ist.


Grafik 10: Lagerhaltung von Comex-Gold.

Grafik 11: Lagerhaltung von JP Morgan Chase.

Grafik 12 zeigt wie absurd eine politische Intervention sein kann und beweist einmal mehr, dass Gold und Silber politische Metalle sind. Nach 1975 steigt die
Menge Silber, die über den Terminmarkt verkauft wird, massiv an. Ich messe die Menge nicht in Unzen, sondern wie viele Male ist das Silber in den Lagerhäusern der Comex verkauft: knapp 40 mal in der Spitze oder über 2 Mrd (Milliarden) Unzen. Der Preis reagierte aber nicht. Was kann man daraus schliessen? Der Verkäufer hat die Futures leer verkauft, er hat sich nicht mit Käufen am physischen Markt abgesichert. Dann beginnt die Eindeckungsphase der Verkäufer im Futuresmarkt und der Preis schnellt in die Höhe. So agiert keine Bank, so agiert eine Regierung, die den Preis unten halten will. Auch Regierungen sind nur Marktteilnehmer. Sie haben etwas mehr Schnauf und etwas tiefere Taschen, aber beides ist limitiert. Die US Regierung hat eine lange Geschichte der Interventionen. In den 60er Jahren wurde versucht, den Goldpreis bei 35$ zu halten, es funktionierte nicht. Nur diesmal geht es viel mehr um die Wurst wie damals. Wenn auch der Angriff auf die 1525 $-Linie insofern geschickt ist, weil dort viele Stopps sind (die sie wissen), ist das Intervenieren unprofessionell, weil der Bullmarkt so oder so abläuft.


Grafik 12: Offene Verträge/Menge Lager und Silberpreis.

Im Gegensatz zum Gold steigt die Menge Silber in den Lagehäusern. Aber die aktuellen 120 Mio Unzen eligible Silber sind wertmässig nur gute 3 Mrd US$.
Das Fed druckt pro Tag mehr als was dieser Wert darstellt. Technisch gesehen hat der Einbruch noch nichts verändert. Dass der Abwärtskanal nach unten verletzt werden kann, gilt immer noch als falscher Ausbruch ebenso wie das unterschiessen der untersten flachen Trendlinie. Ebenso ist die Abwärtstrendlinie von der 2011 Spitze nicht durchbrochen worden, sondern in einem klassischen Pullback berührt.


Grafik 13: Gold wöchentlich.

Grafik 14 zeigt die negativ die Stimmung im Silbermarkt ist. Das ist nur eine Voraussetzung für eine neue Bullpahse und kein Timer, die Stimmung war in
dieser Korrektur schon oft tief.


Grafik 14: Stimmung im Silbermarkt.

Grafik 15: Das Gold Silber Ratio hat keine neuen Höchst erreicht, was als Divergenz zu betrachten ist.


Grafik 15: Gold-Silber Ratio.

Die Strategie des Tell Gold und Silber Fonds.


Es ist die erklärte Strategie des Fonds, die historische Knappheit des Silbers und die dadurch erzwungene Preisexplosion mit einem mit Optionen gehebelten
Portfolio auszunützen. Entscheidend ist nicht die Performance bis zum Anfang der Explosion, sondern die gute Positionierung vor der Explosion. Derzeit bestehen Options-Positionen in den Juni, September und Dezember 2013.sowie in März und Juni 2014 Obwohl die Optionen nur noch etwa 11% % des Portfolios ausmachen, erzeugen die 4,6 Mio Unzen einen erheblichen Hebel. Der Rest besteht aus physischem Gold und Silber.


Rolf Nef, Manager Tell Gold & Silber Fonds“
www.tellgold.li

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