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Philharmoniker Depot

09.12.14 Vier Gründe, warum der Goldpreis nur steigen kann

Die Investmentbanken haben Gold abgeschrieben und wetten auf fallende Notierungen. Das macht das Edelmetall für Sparer wieder interessant. Die Milliardennation Indien könnte jetzt die Rallye starten, schreibt Herbert Rude.

Der Goldpreis hat in den vergangenen Wochen eine Art Teflonmentalität entwickelt. Obwohl zuletzt eine Vielzahl an negativen Daten und Ereignissen auf das Edelmetall einprasselten, konnten sich die Notierungen um die Marke von 1200 Dollar stabilisieren.

Angefangen vom Nein der Schweizer, ihren Franken stärker ans Gold zu binden, bis zu starken US-Arbeitsmarktdaten, die zu höheren Zinsen an der Wall Street führen könnten, hätten die Nachrichten eigentlich deutlich abtauchen müssen. Doch vielleicht ist der Preis für das Edelmetall bereits ausreichend gefallen. Es gibt vier gute Gründe, warum Gold und Silber teurer werden.

1. Die Positionierung des Marktes

Zuletzt ließ sich häufiger eine Kaufpanik beobachten, zuletzt am vergangenen Montag. Das zeigt, wie der Markt positioniert ist, dass die meisten Akteure auf fallende Notierungen wetten. Wer raus wollte aus dem Edelmetall, der ist wohl schon länger draußen, nicht zuletzt, weil die Investmentbanken ihre Goldpreisprognosen bereits deutlich gesenkt haben. Die Deutsche Bank sagt etwa einen Preisrutsch bis auf 1050 Dollar Ende 2015 voraus.

Längerfristig mögen solche Prognosen sich bewahrheiten, auf Sicht der nächsten Wochen sind fallende Preise aber eher unwahrscheinlich. Das zeigt auch die wichtige Terminbörse Chicago Board of Trade, an der die Marktteilnehmer ihre Positionen aufdecken: Der Pessimismus der Kleinanleger ist bei Gold so groß wie seit 23 Jahren nicht mehr, und die kommerziellen Spieler zum Beispiel aus der Schmuckindustrie haben ihre Positionen weit zurückgefahren.

Wer soll da noch verkaufen?

2. Indiens Kehrtwende

Indien hat eine radikale Umkehr in der Goldpolitik vollzogen. Das Land hat die Hindernisse für Goldimporte anders als erwartet nicht weiter verschärft, sondern gelockert.

Damit könnte die Nachfrage des einstmals größten Goldimporteurs der Welt vor einer Renaissance stehen. Indien hat Luft für mehr Goldimporte, denn der sinkende Ölpreis entlastet die Handelsbilanz des asiatischen Schwellenlands.

3. Das mögliche Ende der Ölpreis-Baisse

Der Crash beim Ölpreis hat auch den Goldpreis belastet. Nach dem starken Rückgang von fast 113 Dollar je Barrel im Juni auf unter 70 Dollar dürfte aber auch bei den Rohölnotierungen das Schlimmste ausgestanden sein.

Es mag jetzt vielleicht noch ein paar Dollar abwärts gehen, doch grundsätzlich müssen sich Öl-Anleger auch auf Erholungsschübe einstellen. Die Angst vor einer Deflation, die für den Goldpreis so schädlich war, könnte nun nachlassen. Nachdem der Goldpreis unter der Ölpreis-Baisse gelitten hat, sollte das Ende der Baisse die Preise auch stützen.

4. Die Gefahr einer kleinen Kreditkrise

Die US-Notenbank bringt der scharfe Preisverfall des Öls in echte Schwierigkeiten. Sie möchte eigentlich die Zinsen erhöhen (was wiederum schlecht wäre für Gold), aber mit dem Ölpreis zeigt sich ein Risiko, das eine schnelle Zinswende weniger wahrscheinlich macht.

Viele US-Banken sind mit hohen Krediten in der Ölindustrie und bei den Ausrüstern engagiert. Sollten Fracking und Schieferölförderung verlustbringend werden, dürften Kredite "faul" werden und ausfallen. Die Aussichten auf eine eventuelle kleine Kreditkrise erschwert es der Fed, den Weg zu höheren Leitzinsen einzuschlagen.

Auch könnten in der Ölbranche einige der neuen Stellen verloren gehen, die in den vergangenen Jahren dem US-Arbeitsmarkt neuen Schwung gegeben haben. Weil der noch nicht so stark wächst, wie sich die Notenbank das wünscht, stehen die Zeichen wohl noch weiter auf lockere Geldpolitik. Auch dies könnte den Goldpreis kurzfristig nach oben treiben.

"Bad news" sind in diesem Falle "good news" für Goldfans.

Fazit: Bodenbildung beim Edelmetall

Ob der Abschwung beim Goldpreis langfristig gesehen bereits beendet ist, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Kurzfristig gesehen deutet jedenfalls vieles auf steigende Preise hin. In mittelfristiger Sicht stehen die Chancen gut, dass der Goldpreis in den vergangenen Wochen eine Bodenbildung zwischen 1130 und 1200 Dollar vollzogen und nun auch abgeschlossen hat.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: Gold.Bullionvault.de

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