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Philharmoniker Depot

22.04.15 Terminmarktdaten zu Gold uneinheitlich / Island will Banken beschneiden

TERMINMARKT ZEIGT WENIG POTENZIAL... Die Edelmetalle zeigten sich in der letzten Woche wieder schwach, wobei Gold in Euro den kurzfristigen Aufwärtstrend in der letzten Woche gebrochen hatte. Der Euro bewegt sich weiterhin in einer Handelsspanne zwischen 1,05$ und 1,10$ und erst mit einem Ausbruch aus dieser wird weiteres Potenzial in die ein oder andere Richtung frei. Die Positionierung am Terminmarkt im Euro und im US-Dollar ist zwar extrem einseitig, doch können die Notenbanken mit ihren geldpolitischen Entscheidungen jederzeit einen Trend prolongieren. Silber zeigte sich in den letzten drei Wochen deutlich schwächer als Gold, was angesichts der deutlich schlechteren CoT-Daten nicht verwundert. Der HUI Gold BUGS Index konnte vergangene Woche immerhin deutlich um 4% zulegen. Hier könnte man eine relative Stärke interpretieren, doch auch im Februar zeigten die Minen erst Stärke, um dann binnen einer Woche 20% auf 155 Punkte im HUI Gold Bugs Index zu verlieren.

Gold und Silber hatten die Tiefs vom letzten November Anfang März wieder erreicht. Nachdem die kurzfristigen Abwärtstrends brachen und Silber anstieg, wurde der Markt sehr schnell bullisch, was auch die Sentimentdaten von Sentix belegten. Dies sprach gegen eine weitere Impulsbewegung und auch die Terminmarktdaten gaben uns mit dem Bruch des Abwärtstrends zu keinem Zeitpunkt ein Kaufsignal, denn sie waren völlig widersprüchlich. Nur beim Gold war die Positionierung der Produzenten in der einfachen Betrachtung bullisch - drei weitere Terminmarkt-Indikatoren für Gold und Silber waren jedoch teilweise extrem bärisch. In einem ähnlichen Umfeld konnten wir in den letzten beiden Jahren nicht ein einziges Mal einen Anstieg erleben, weshalb wir unseren Premium-Abonnenten anstatt einem Kaufsignal die Warnung gaben, jetzt bereits optimistisch auf die Käuferseite zu wechseln.

Auch Manipulationen konnten wir identifizieren, die nicht in der vergangenen, doch in den beiden Wochen davor, noch einmal deutlich verstärkt wurden. Die Lage am Terminmarkt für Gold hat sich mittlerweile auch wieder etwas eingetrübt, sodass man sich fragen muss, woher das Potenzial für einen starken Anstieg kommen sollte. Im besten Fall bildet sich über mehrere Wochen relative Stärke aus und der Preis läuft seitwärts, was jedoch entgegen unseren Beobachtungen am Terminmarkt spricht, wo wir diesen Monat schon deutliche relative Schwäche beobachten mussten. Unsere Daten mahnen uns weiterhin davor eine Long-Positionen in den Edelmetallen einzugehen. Wir wissen nicht genau was sich im Hintergrund zusammenbraut, doch es gibt viele mögliche Gründe, wie beispielsweise eine tatsächliche kurzzeitige Zinsanhebung in den USA, die alle Märkte unter Druck bringen und somit den Manipulateuren wieder einmal recht geben könnte. Solange der US-Dollar weiter zur Stärke neigt und es keine Trendwende beim EUR/USD gibt, mit einer möglichen ersten Eindeckung von Short-Spekulanten oberhalb der Handelsspanne von 1,10$, solange wird der gesamte Rohstoffkomplex weiter unter Druck bleiben und eine nachhaltige Trendwende bei Gold und Silber bleibt unwahrscheinlich.

TECHNISCHE ANALYSE GOLD

Die Terminmarktdaten ließen Gold noch etwas Luft nach oben. Noch ist die Positionierung nicht einseitig genug, um einen Einbruch auszulösen. Es könnte daher sein, dass Gold noch einmal den Widerstand bei 1.220 USD angreifen wird und sogar 20$ - 30$ darüber ansteigen kann, was Spekulanten in den Markt locken würde. Da das Gesamtbild völlig widersprüchlich ist, nehmen wir Kaufsignale weiterhin nicht an. Viel interessanter wird es werden, wenn sich die Spekulanten verausgaben und die CoT-Daten dabei verschlechtern. Dann könnte sich eine sehr gute Chance für einen Short-Trade auftun. Bis dahin bleiben wir bei der Haltung, die wir vor einem Monat bereits hatten und warten ab.

DER LIBERTÄRE KOMMENTAR

ÜBERWACHUNG, DIEBSTAHL UND GIRALGELDSCHÖPFUNG

Vergangene Woche haben SPD und CDU einen gemeinsamen Kompromiss zu einer erneuten Einführung der generellen Vorratsdatenspeicherung aller Internetaktivitäten in der Bundesrepublik vorgestellt. Um es auf den Punkt zu bringen – dies stellt aus libertärer Sicht einen Eingriff in die Eigentumsrechte eines jeden Individuums dar! Jeder Mensch besitzt das Eigentum an seinem Körper, seiner Rede und die durch ihn geschaffenen Güter. Niemand hat das moralische Recht einem Anderen sein Eigentum zu stehlen, denn sonst wäre man nicht frei und das Eigentum Anderer. Als wir lernten „Du sollst nicht stehlen und morden“ gab es keinen Zusatz „…es sei denn Du bist die Regierung.“ Ebenso wie die stark eingeschränkte Meinungsfreiheit in Deutschland zielt dieser Gesetzesvorschlag augenscheinlich einzig darauf ab die Macht der Regierung und des Staates zu erweitern, um die Menschen umfassender unter der Androhung von Gewalt bestehlen zu können. Weiterhin können dadurch oppositionelle „Staatsbürger“ lückenlos überwacht und alle Gleichgesinnten identifiziert und verfolgt werden. Wenn es eine Aufgabe eines Staates und einer Regierung geben darf, dann nur jene, die Eigentums- und Freiheitsrechte der Menschen zu schützen. Dem Bundesjustizminister und Sozialisten Maas sind offensichtlich Eigentums- und Freiheitsrechte von Grund auf fremd.

Ein weiterer neuer sozialistischer Vorschlag von Maas geht dahin „Steuersündern“, die nicht alle Zwangsabgaben geleistet haben, den Führerschein zu entziehen. Auch Strafen für Delikte jenseits des Verkehrs- und Betäubungsmittelgesetzes sollen künftig also zum Verlust der Fahrerlaubnis führen. Jeder Mensch trägt individuell die Verantwortung für sein Leben und aus libertärer Sichtweise darf man das Eigentum anderer nicht schädigen – geschieht es doch, muss man den Schaden ersetzen. Nach der libertären Prämisse „ohne Opfer gibt es kein Verbrechen“, kann die Verweigerung der Abgabe von Schutzgeldern, die man unter Androhung von Gewalt einzutreiben versucht, kein Verbrechen sein, denn das Opfer des Diebstahls ja der sogenannte „Steuersünder“ selbst.

Auch bei dem Vorschlag der isländischen Fortschrittspartei, den Privatbanken das Recht zur Gelderzeugung zu nehmen, geht es um die Verletzung von Eigentumsrechten der Kontobesitzer durch die Banken. Den meisten Menschen ist einfach nicht bewusst, dass sie der Bank einen Kredit geben, wenn sie ihr Geld auf ihr Konto einzahlen.

· Die mehrfache Eigentumsübertragung an einer bestimmten Einlage ist ebenso Betrug wie die Übertragung der Eigentumsrechte an einem Auto oder einer Unze Gold an mehrere Personen. Die direkte Kreditgelderzeugung einer Bank auf einem Konto, das auf Euro nominiert ist, entspricht dem gleichen Straftatbestand, was eigentlich geahndet werden müsste. Da der Staat jedoch in Symbiose mit den Banken zum Nachteil der Menschen lebt, ist er womöglich auf diesem Auge blind und lässt die Banken gewähren.

· Ebenso müsste der Staat die Täuschung und den Betrug bei der Unterscheidung von Kundenkonten ahnden. Richtig wäre es den Kunden vor die Wahl zu stellen, ob sie das Geld der Bank leihen oder nur ein Konto führen wollen. Wie zu früheren Zeiten gäbe es kostenpflichtige Konten, bei denen die Kundengelder als Sondervermögen segregiert gelagert würden. Eine Verleihung dieser Gelder wäre der Bank dann nicht gestattet und eine Ausweitung der Geldmenge wäre so nicht möglich. Oder aber die Kunden leihen der Bank bewusst das Geld, wobei diese wahrscheinlich nur zu deutlich höheren Zinsen als heute üblich dazu bereit wären. Dieses Geld könnten die Banken dann auch verleihen und wer das Risiko einging, kann sich letztlich nicht beschweren, wenn sein Investment fehlschlug. Bank Runs von Kontohaltern, die um Ihre Ersparnisse fürchten, würden so der Geschichte angehören. Da nur die richtigen Kredite wieder in Umlauf kommen wäre der Mechanismus aus Kreditexpansion und Kontraktion durchbrochen, schwere Wirtschaftskrisen würden verschwinden, Fehlallokationen abnehmen, der Wohlstand steigen und Arbeitslosigkeit vermindern.

Islands Regierung muss die Gelderzeugung also eigentlich nicht per Gesetz verbieten, sondern lediglich die bestehende Rechtslage nutzen und die Eigentumsrechte der Isländer konsequent schützen, was ein Ende der Grauzone und Sonderrechte für die Banken wäre.

Dennoch – ob durch Verbot der Giralgeldschöpfung oder konsequentem Schutz der Eigentumsrechte, packen die Isländer nun exakt die Wurzel des Übels. Nach einer Studie von vier hiesigen Zentralbankern erlitt das Land "über 20 Finanzkrisen verschiedenen Typs" seit dem Jahr 1875, wobei "im Durchschnitt alle 15 Jahre eine ernsthafte schwere Krise auftrat". Der Autor des Reports, Frosti Sigurjonsson, sagte "die Probleme erwachsen immer aus aufgeblähten Kredit während eines starken Wirtschaftszyklusses". Damit bestätigt er die einzigartige Konjunkturtheorie der Österreichischen Schule, die ebenso im Kreditgeld das Problem sieht. Weiterhin argumentierte Sigurjonsson, dass Zentralbanken unfähig wären dem Kreditboom Einhalt zu gebieten, womit sie Preissteigerungen und übertriebene Spekulation billigend in Kauf nähmen, was letztlich die Gefahr von Bankenpleiten brächte und teure staatliche Eingriffe nötig machen würde.

Auch hier hat er wieder gut die Zusammenhänge und das Problem der Zentralbanken erkannt, deren originäre Aufgabe nicht etwa - wie nämlich immer fälschlicherweise angenommen - die Überwachung oder Restriktion der Aktivitäten des Bankenkartells ist. Der einzige Existenzgrund für Notenbanken liegt darin den Banken auf Kosten der Steuerzahler zu helfen, wenn diese durch übertriebene Kreditgelderzeugung einmal in Schieflage geraten und vor dem Bankrott stehen, um so eine Kettenreaktion im gesamten Fiat-Money-System zu verhindern. Die Notenbanken sind heute praktisch die Feuerwehr der Banken, und ihr Löschwasser sind die Vermögen der Steuerzahler. Anstatt dieser Wahrheit verkauft man den Menschen die Zentralbanken als staatliche Einrichtung zur Überwachung und Reglementierung der Banken sowie zu der Steuerung der Geldmenge und der Konjunkturzyklen.

Der isländische Vorschlag geht dahin, dass nur noch die Zentralbank Geld schaffen dürfe, die Privatbanken jedoch nicht. Aus Sicht der Österreichischen Schule wäre dies der größte Coup seit vielen Hundert Jahren, denn schwere Wirtschaftskrisen könnten so künftig verhindert werden. Konjunkturelle Auf- und Abschwünge sind nach der Österreichischen Schule grundsätzlich immer kreditinduziert und werden durch das Bankenkartell und deren Giralgeldschöpfung erzeugt, womit die Isländer definitiv auf dem richtigen Weg sind.

Der isländische Vorschlag wäre sogar besser als der historische Goldstandard, denn damals wie heute war der Staat in Sachen Giralgeldschöpfung auf einem Auge blind. Eingelagerte Goldmengen wurden betrügerisch mehrfach verliehen und die Eigentumsrechte der Menschen mit Füssen getreten, was letztlich zu Boom und Bust-Zyklen und Wirtschaftskrisen führte.

Gelingt der isländische Vorschlag, werden Islands Banken künftig wieder ihren originären Tätigkeiten, wie Kontenverwaltungen, Überweisungen aber auch als Kreditintermediär zwischen Sparer und Investor nachgehen, mit dem Unterschied, dass die Bank nur so viel Geld verleihen kann, wie sie zuvor als Darlehen erhalten hat. Die Folge aus der Durchsetzung von Recht und Gesetz wären faire Marktzinsen sowie ein Anreiz zum Sparen und zu Investieren bei gleichzeitig perfekter Allokation von Kapital.

Dass das Monopol zur Gelderzeugung weiter in den Händen des Staates verbleiben soll, ist immer noch ein unbefriedigender Zustand nach der Österreichischen Schule, die das lieber dem freien Markt überlassen würde. Doch wenn die isländische Regierung vernünftig agiert und das Gelddruckmonopol nicht missbraucht, um Staatsausgaben über die Druckerpresse zu finanzieren, so wäre das isländische System besser als der historische Goldstandard, in dem es aufgrund der monetären Expansion und Kontraktion Boom- und Bust-Zyklen gab.

Aus Sicht ist der Österreichischen Schule ist der isländische Vorstoß historisch einmalig und hat das Potenzial dauerhaften Wohlstand und Prosperität nach Island zu bringen.

© Blaschzok Financial Research 2015

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Quelle: www.BlaschzokResearch.de | Blaschzok Metals

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