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Philharmoniker Depot

19.06.15 US-NOTENBANK SPIELT AUF ZEIT

Am späten Mittwochabend wurden einmal wieder die Sitzungsergebnisse des privaten amerikanischen Notenbanksystem „FED“ veröffentlicht und dessen Vorzeigefrau Janet Yellen gab etwas später auch noch eine Pressekonferenz. Die Zinssätze blieben unverändert und die Aussagen waren wie so oft in letzter Zeit konfus, wobei man Verbesserungen am Arbeitsmarkt erwartet und gleichzeitig eine schwächere Wirtschaftsentwicklung als bisher, eine Zinsanhebung wahrscheinlicher wäre, jedoch alles von der Entwicklung in den nächsten drei Monaten abhängig sei. Bereits 2012 sah ein Großteil der Ökonomen eine Zinsanhebung und 2014 wurde sie mit großer Mehrheit erwartet, wobei diese längst in der aktuellen Marktbewertung des US-Dollars eingepreist ist. Der Dollar neigte deshalb nach der Sitzung auch zur Schwäche und verlor in der Spitze fast zwei US-Cent, wobei dieser Verlust bis zum Wochenschluss bereits wieder fast wettgemacht wurde, was auch an der immer noch fehlenden Einigung zwischen der Troika und Griechenland liegen dürfte. Gold konnte mit einem Plus von 30 USD deutlich davon profitieren und Silber zeitweise 50 US-Cent zulegen, wobei das Plus zum Wochenende hin nur noch 20 US-Cent beträgt, was angesichts der bestenfalls durchschnittlichen Terminmarktdaten nicht verwundern darf. Wir waren im Vorfeld des Sitzungsergebnisses bereits leicht bullisch für den Euro sowie für Gold und Silber in US-Dollar, da wir massive Eindeckungen im Smart Money und bei den Manipulatoren für Gold und Silber beobachten konnten, weshalb wir am Freitag bereits unsere Gewinne aus der Shortspekulation auf die Edelmetalle einstreichten.

Es ist völlig klar, dass die FED versuchen wird, die Zinsen noch eine lange Zeit niedrig zu halten. Eine kurze Zinsanhebung, die nach wenigen Monaten zurückgenommen und durch ein QE4 ersetzt würde, könnten wir uns mit dem Ziel die Märkte zu schocken, Blasen anzustechen und so eine Prolongierung des Systems zu erwirken, gut vorstellen. Denn eines ist klar – ewig kann die FED die Zinsen nicht niedrig halten und am Ende des Tages werden die Marktkräfte gewinnen, die längst überfällige Rezession ihren Lauf nehmen und die Marktzinsen in die Höhe schnellen, was die FED dann auch nicht mehr verhindern kann. Zu diesem späten Zeitpunkt hat die Notenbank dann nur noch die Wahl die Geschehnisse zu akzeptieren und den US-Dollar nach einer massiven Abwertung zu erhalten oder wie Zimbabwe durch das unendliche Drucken von Papiergeld die eigene Währung völlig zu zerstören.

Der Zimbabwe-Dollar wurde erste vergangene Woche völlig aus dem Verkehr gezogen zu einem Wechselkursverhältnis von 5 US-Dollar gegen 175 Billiarden Zimbabwe Dollar und die Reste an staatlichem Papiergeld wurden gegen lediglich 20 Mio. US-Dollar getauscht. Armut und völliger ökonomischer Kollaps sind das Endergebnis eines totalitären Staates, der die weißen Farmer enteignete, die das Rückgrat der Versorgung mit Lebensmitteln in der einstigen Kornkammer Afrikas waren, sie vertrieb und ermordete und der glaubte, durch das Drucken von Papiergeld Wohlstand schaffen zu können. Immer wenn Staaten zu viel Macht besitzen, führt dies ins Chaos - nur Freiheit und kleine stark begrenzte Staaten können Wohlstand und Sicherheit garantieren.

Obwohl die Zentralbank von Zimbabwe so viel Geld druckte, wurde dadurch lediglich die Wirtschaft zerstört, jedoch kein Wohlstand geschaffen. Selbst eine Trillionen Zimbabwe Dollar waren nicht mehr wert als das Papier auf dem sie gedruckt waren.

Die Politik des billigen Geldes der Notenbanken verschlimmert das Ende für die Menschen nur, da deren Vermögenswerte umverteilt werden, wogegen die einzigen Profiteure die Banken und deren Besitzer sind, sowie die Politik, die noch etwas länger auf Zeit spielen kann. Wohlstand lässt sich durch sozialistische Geldpolitik und das Drucken von Papier jedoch niemals erreichen. Es ist ein perfides Schauspiel wie sich die Notenbanken und Staaten als Retter verkaufen, wohl wissend, dass sie es für die Masse der Menschen, insbesondere der Armen, nur noch schlimmer machen. Eine ehemalige Beraterin, Danielle DiMartino, der US-Notenbank in Dallas unter dem dortigen Notenbankchef Dick Fisher, packte in dieser Woche über ihre Erfahrungen mit der Notenbank im TV aus und bestätigte, dass die Zentralbank in einer Symbiose mit dem Staat lebt und beide von der billigen Geldpolitik profitieren. Eine Krähe hackt der anderen eben kein Auge aus und Zentralbanken sowie Konjunkturzyklen sind nur möglich, wenn es einen starken Staat gibt, der Betrug (Giralgeldschöpfung) und ein Monopol mit Zwangswährung legalisiert und schützt. Auf der anderen Seite können sozialistische Politiker nur weiter auf Kosten der Allgemeinheit Wahlversprechen geben und den Wohlfahrtsstaat finanzieren, wenn Banken ihre Schulden mit frisch gedrucktem Geld abkaufen und ihre Utopien so finanzieren. Wenn man von diesem System profitieren will, geht es nur, wenn man aus diesem Geldsystem aussteigt und auf nachhaltige Werte wie Gold und Silber setzt und das wertlose Papiergeld anderen überlässt.

TEXAS – GOLDHEIMHOLUNG PERFEKT

Das texanische Parlament hat die Texas House Bill #483 nun verabschiedet, womit Texas eine eigene Verwahrstelle hat, in der das Gold der universitären Investmentfirma UTIMCO im Volumen von einer Milliarde US-Dollar gelagert werden kann. Man misstraut den Banken in New York, weshalb man das Gold nach Texas repatriieren wird. Aber man misstraut auch Washington und der Bundesregierung, weshalb in diesem Gesetz auch eine „Anti-Beschlagnahmungsklausel“ geregelt ist, die verhindert, dass sich Washington an dem Goldschatz der Texaner bereichern kann. Der Initiator des Gesetzes Giovanni Capriglione wurde gefragt, wie Texas reagieren würde, wenn die Bundesregierung dennoch versuchen sollte an das Gold zu gelangen. Er antwortete darauf, dass man, sollte die Bundesregierung etwas derartiges versuchen, entsprechend der Fahne aus der Texanischen Revolution handeln wird, auf der eine Kanone abgebildet ist mit dem Spruch – „Kommt und holt es“.

Texas, das ohnehin seit langem eine starke Sezessionsbewegung weg von den USA hat, würde eher in den Krieg ziehen, als sich das Gold mit Gewalt nehmen zu lassen.

GRIECHENLAND SOLL IN DER EU VERBLEIBEN

Ungarns Parlamentspräsident László Kövér sagte vergangene Woche, dass sich die EU ähnlich wie die frühere Sowjetunion unter Stalin entwickle und man sich allmählich Gedanken über einen Rückzug aus dieser Organisation machen müsse. Den Ungarn kann man zu dieser klaren und unabhängig denkenden Regierung nur gratulieren. Dass die Aussage des Parlamentspräsidenten richtig ist, zeigt auch Merkel, die gestern in einer Regierungserklärung sagte, dass man sich Griechenland in der EU wünsche und sie wolle, dass Griechenland im Euro verbleibt. So könne man den Griechen die gleichen Chancen auf eine bessere Zukunft geben, wie wir sie hätten, doch ist diese Aussage Merkels ist blanker Hohn. Ginge es um das Beste für die griechische Bevölkerung, so hätte deren Regierung niemals private Schulden übernommen und eine ganze Generation in die Schuldknechtschaft getrieben - man hätte Griechenland aus dem Euro entlassen und einen Schuldenschnitt zugelassen, was anderen Ländern längst geholfen hat. Es geht allein um die kommunistische Utopie einer EUSSR nach sowjetischem Vorbild, die "koste es was es wolle" mit Zwang umgesetzt werden soll. Wir sind weiterhin, so wie die letzten fünf Jahre, der Überzeugung, dass der Wunsch nach Verwirklichung der Utopien der sozialistischen Politiker größer ist, als die Bereitschaft zur Erkenntnis der ökonomischen Realität, sodass Griechenland weiter im Euroraum verbleiben wird und ein GREXT von uns als äußerst unwahrscheinlich erachtet wird.

TECHNISCHE ANALYSE ZU GOLD

In den Terminmarktdaten vom letzten Freitag konnten wir starke Eindeckungen der Commercials und bei den großen Händlern feststellen. Die Spekulanten setzten mit 30 Tsd. Kontrakten auf fallende Preise, obwohl der Preis nur um 17 US-Dollar fiel, was eine relative Stärke zeigte. Doch auch die großen Spieler reduzierten ihre Position um 6 Tage der Weltproduktion, was sehr überraschend kam und im Vorfeld der Notenbanksitzung ein Indiz auf steigende Preise war. Ohnehin ist die Positionierung am Terminmarkt zu gut, als dass "hawkische" Töne seitens der US-Notenbank den Goldpreis deutlich hätten drücken können in dieser Woche - zumindest nicht unter die Marke von 1.145 US-Dollar. Mittelfristig gesehen ist die Positionierung schon sehr gut, sodass man optimistisch sein darf. Im Augenblick scheint ein weiterer Einbruch, ohne einen exogenen Faktor wie eine Zinsanhebung in den USA im September, sehr unwahrscheinlich. Doch bis dahin vergeht noch einige Zeit und die Terminmarktdaten können sich auch noch verschlechtern in den nächsten Wochen und Monaten - bis dahin spricht die Terminmarktstruktur eher für trendlos seitwärts verlaufende Preise, wobei die 1.145 USD erst einmal halten sollten. Ebenso denkbar wäre es, dass es zu keiner Zinsanhebung kommt und wir hier eine Bodenbildung erleben.

Die Terminmarktdaten für Gold sind schon gut und sprechen gegen einen Preisrückgang unter 1.145 USD in den kommenden vier bis acht Wochen

Im Tageschart sieht man deutlich, wie sehr die Volatilität in diesem Jahr abnahm. Trotz der engen Handelsspanne gelangen uns zwei kurzzeitige Trades, die wir gut in Kombination mit den Terminmarktdaten in den letzten Wochen handeln konnten. Auf der Oberseite scheint ein Anstieg über 1.260 USD in den kommenden Monaten eher unwahrscheinlich und auf der Unterseite ist ebenfalls ein Bruch der Unterstützung bei 1.145 USD im Moment nicht realistisch. Wir müssen davon ausgehen, dass die Preise erst einmal weiter seitwärts tendieren werden. Wir beobachten ständig die Manipulation am Terminmarkt, sodass uns diese wie in der Vergangenheit rechtzeitig warnen sollte, wenn sich das Bild verschlechtert oder verbessert und mit relativer Stärke steigende Preise in Aussicht stellen sollte.

Auf der Oberseite dürfte der Goldpreis bei 1.260 USD einen Deckel finden und auf der Unterseite bei 1.145 USD in den kommenden 1-2 Monaten

Das seit Jahren andauernde Hinhalten der Notenbanken und das gleichzeitig weitere Drucken von Geld, unterminiert das ohnehin ungerechtfertigte Vertrauen in diese halbstaatlichen oder privaten Einrichtungen. Wenn die Notenbanken die Zinsen in diesem Jahr nicht anheben, so dürften die Märkte immer stärker auf Inflation und weitere Geldmengenausweitungen setzen und dies würde zu einer Trendwende am Edelmetallmarkt führen. Wir sehen die aktuellen Preise bereits als sehr günstig - besonders da Gold in den meisten anderen großen Weltwährungen, sowie im Euro, längst einen neuen Bullenmarkt etabliert hat. Angesichts der Probleme in Europa mit Griechenland und den verschiedenen Ankaufprogrammen der EZB, steht es außer Frage, dass Gold in den kommenden Jahren in Euro weiter steigen wird. Monatliche Käufe bieten sich jetzt als ideale Einstiegsstrategie an, wenn man, wie wir, davon ausgeht, dass es sich um eine Bodenbildungsphase handelt.

© Blaschzok Financial Research

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