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Philharmoniker Depot

11.09.15 STEHT DIE ZINSANHEBUNG IN DEN USA NUN BEVOR?

Die EZB bekräftigte vergangene Woche noch einmal ihre Bereitschaft das Ankaufprogramm für Staatsanleihen und andere Wertpapiere über den September 2016 hinaus auszuweiten. Ohnehin hatte sie bei Auflegung kein definitives Ablaufdatum für das erste direkte europäische QE-Programm genannt und das Ende offengelassen. Dies bedeutet, dass der Goldpreis in Euro aufgrund der Währungsabwertung weiterhin nominal steigen wird – es ist sogar möglich, dass die europäische Gemeinschaftswährung schon in Bälde wieder deutlich zur Schwäche neigt. Fundamental zeigt sich der Euro seit März extrem schwach, was wir in den US-Terminmarktdaten sehen können. Obwohl die Spekulanten mittlerweile mit 150 Tsd. Kontrakten auf steigende Preise gesetzt haben, konnte der Euro zum US-Dollar gerade einmal 8 US-Cent hinzugewinnen. Die Schwäche erklärt sich daraus, dass in Euroland monatlich 60 Mrd. Euro frisches Zentralbankgeld gedruckt werden und auf der anderen Seite des Teiches in den USA diametral gegensätzlich mit einer Zinsanhebung und einem stärkeren Dollar gerechnet wird.

Die Entwicklung am Terminmarkt ist für den Euro schlecht und sollte es nächste Woche zu einer Zinsanhebung in den USA kommen, so wären genügend Bullen im Markt, die panikartig das Handtuch werfen und den Euro Richtung Parität zum US-Dollar drücken könnten. In der Tat haben sich zuletzt die Hinweise auf eine Zinsanhebung verdichtet. Beispielsweise sahen wir in den letzten vier Wochen eine ungewöhnlich starke Manipulation im Gold und Silber am Terminmarkt, obwohl die spekulativen Positionen in allen vier Edelmetallen bereits Extrema erreichten und es zu bullischen Trendbrüchen kam. Ein Grund für die Manipulation der Edelmetalle mag darin gelegen haben, dass die Aktienmärkte einbrachen und Gold in solchen Zeiten keinen sicheren Hafen, geschweige denn Gewinne, bieten durfte. In der Vergangenheit kam es kurz nach einer so starken Manipulation, wie wir sie im letzten Monat sahen, nie zu einem mittelfristigen Anstieg, sondern eher noch einmal zu fallenden Preisen. Dies legt die Vermutung nahe, dass man im Gold und Silber das Umfeld für einen nochmaligen Preisrückgang mit einer Zinsanhebung bereits vorbereitet hat und in diesem Sell Off dann eindecken könnte. Nach dieser Eindeckung käme es dann zu einem mittelfristigen Anstieg – ganz entgegen der Erwartungen der meisten Marktteilnehmer, die in den Wochen nach einer Zinsanhebung nur noch fallende Preise sehen würden.

Letztlich ist es nur ein Szenario und es ist ebenso möglich, dass die Zinsanhebung auf Dezember verschoben wird, doch mahnt die Manipulation der letzten Wochen zur Vorsicht, dass man die Möglichkeit einer Zinsanhebung in der kommenden Woche nicht unterschätzen sollte.

Im folgenden Chart sehen Sie den Chart für den Goldpreis in US-Dollar sowie die Leitzinsen der US-Notenbank (rote Linie). Vor dem Jahr 2008 hat es nie Zinsen bei oder nahe Null Prozent gegeben, was marktwirtschaftlich auch gar nicht möglich wäre. Die niedrigen Zinsen bilden die katastrophale Situation der sozialistischen Politik und der mittlerweile planwirtschaftlich gelenkten Volkswirtschaften ab.

Bereits eine kleine Zinsanhebung hätte zur Folge, dass sich die meisten Europäischen Länder, Unternehmer und Verbraucher nicht mehr am Markt refinanzieren könnten. Kreditausfälle würden eine Weltwirtschaftskrise von historisch bisher unbekanntem Ausmaß erzwingen, die den Kollaps aller Wohlfahrtsstaaten und Ordnungen, wie wir sie kennen, zur Folge hätten. Deshalb sind wir fest davon überzeugt, dass, wenn es zu einem symbolischen Zinsschritt kommen sollte, es einige Monate später wieder zu einer Zinssenkung und zusätzlich zu einem weiteren quantitativen Gelddruckprogramm in den USA kommen wird, um einen deflationären Crash, der das Bankenssystem auslöschen könnte, zu verhindern.

In dem Zeitraum zwischen der möglichen ersten Zinsanhebung und dem neuen QE-Programm würde Gold in US-Dollar sein Tief finden und von da an währungsbedingt eine Trendwende vollziehen und wieder deutlich ansteigen. Das Tief bei den Edelmetallen in Euro haben wir vermutlich bereits Anfang 2014 gesehen und das Tief auf Basis des US-Dollar dürfte nun in greifbarer Nähe sein, da es entweder mit einer Zinsanhebung in den kommenden Monaten auftreten wird oder, wenn es zu keiner Zinsanhebung kommt, spätestens im Dezember jedem klar sein wird, dass die US-Notenbank nur geblufft hatte.

Zu einer nachhaltigen Zinswende wie in den Siebziger Jahren wird es übrigens erst dann kommen, wenn die offiziell berechneten Konsumentenpreisanstiege inflationsbedingt bereits längere Zeit deutlich über der Marke von 4% notieren, was aber noch etwas ferner in der Zukunft liegt und frühestens Ende 2016 oder 2017 zu erwarten sein wird.

© Blaschzok Financial Research

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