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Philharmoniker Depot

24.09.16 US-Notenbank verfolgt politische Ziele

Die US-Notenbank hatte es trotz der vielen Willensbekundungen am Mittwochabend wieder einmal nicht gewagt den Leitzins anzuheben und beließ diesen stattdessen unverändert bei 0,5%. Da der Markt ohnehin nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von zuletzt 18% eine Zinserhöhung erwartet hatte und die Wirtschaftsdaten sowie die langfristigen Wachstumserwartungen schwach sind, waren die Reaktionen auf den Zinsentscheid an den Märkten verhältnismäßig gering. Mehr Volatilität wäre zu erwarten gewesen, wenn das FED-System widererwarten die Zinsen angehoben hätte, doch so konnten der US-Dollar, die Edelmetalle sowie die Aktienmärkte leichte Gewinne verbuchen. Ganz so, wie wenn man wiederholt unbegründet „Feuer“ ruft, verlieren die Ankündigungen einer Zinsanhebung zunehmend an Bedeutung, da die FED Chefin ihren Worten einfach keine Taten folgen lässt. Erst im Dezember erwartet der Markt mit einer Wahrscheinlichkeit von 60% wieder eine Zinsanhebung.

Die FED zögert die Zinswende weiterzuführen und belässt den Leitzins auf künstlich niedrigem Niveau.

Die Erklärung auf diese Verzögerungstaktik scheint der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump zu haben, denn dieser hatte vergangene Woche die private US-Notenbank beschuldigt über die niedrigen Zinsen in die Politik einzugreifen. Die FED wolle einen Crash an den Märkten absichtlich verzögern, um so die Chancen für die sozialistische Gegenkandidatin Hillary Clinton zu verbessern, die starke Verbindungen zu der sozialistischen Regierung von Barack Obama habe. Kurioserweise nahm die FED-Chefin Yellen zu dieser Anschuldigung in ihrer Pressekonferenz am Mittwochabend Stellung und bewegte sich mit ihrer folgenden Aussage fernab jeglicher Realität: „Nun, ich denke, der Kongress hat sehr weise das Federal Reserve System als unabhängige Behörde geschaffen. (… ) Parteipolitik spielt keine Rolle in unserer Entscheidung über die angebrachte Haltung zur Geldpolitik. (…) Wir diskutieren keine Politik in unseren Meetings und wir berücksichtigen die Politik auch nicht.“

Angesichts der gegen die Souveränität der US-Regierung putschartigen Verabschiedung des Federal-Reserve-Acts am Tag vor Weihnachten des Jahres 1913, kann man nicht davon sprechen, dass der Kongress damals irgendetwas weise und bedacht entschlossen hätte. Weitere Versuche zur Gründung einer privaten Notenbank konnten in den beiden Jahrhunderten davor noch vereitelt werden. Die freiheitlichen Gründerväter der USA hatten stets davor gewarnt, doch der Putsch mit der Übertragung des Geldmonopols auf ein privates Bankenkartell war ein krimineller Akt gegen die Interessen der Amerikaner und zu Lasten derer. Es könnte nichts politischer sein, als die Macht mit eigens gedrucktem Geld kaufen zu können sowie Wirtschaft und Gesellschaft zu lenken und korrupte Politiker zu kaufen. Der ehemalige Kongressabgeordnete Ron Paul stellte klar fest, dass Zentralbanken und sozialistische Regierung in einer Symbiose zusammenleben – auf Kosten der Allgemeinheit.

Auch einer der einflussreichsten Vertreter der Österreichischen Schule der Nationalökonomie der zweiten Generation, Ludwig von Mises, wies explizit darauf hin, indem er folgendes schrieb: „Das Wichtigste ist, zu verstehen, dass Inflation kein Akt Gottes ist, dass sie keine Naturkatastrophe ist und keine Krankheit. Inflation ist eine politische Strategie.“ Ganz so, wie der gemeine Dieb seine Taten leugnet, so hatte auch Janet Yellen am Mittwochabend ihre Unschuldsmiene aufgesetzt und jedes politische Interesse ihrer privaten Einrichtung an politischen Entwicklungen geleugnet, wobei dies offenkundig der Grund ihrer Existenz ist.

Weiterhin sagte Janet Yellen: „Wir versuchen die besten Entscheidungen zu treffen, um Preisstabilität und Vollbeschäftigung zu pflegen, wobei wir eine Anzahl von Risiken managen müssen.“ Die planwirtschaftlich keynesianische Idee der Konjunktursteuerung ist die wohl bekannteste und gleichzeitig dümmste Legitimation für das Handeln der Notenbanken, die Profiteure – wie beispielsweise der Staat – gerne propagandistisch ausschlachten. Tatsächlich ist es jedoch so, dass Notenbanken immer prozyklisch und nicht antizyklisch agieren und so Trends sowie Zyklen verlängern, was nicht etwa deren Trägheit geschuldet ist, sondern der Verpflichtung gegenüber dem Bankensystem, dieses im Falle von Liquiditätsproblemen vor dem Kollaps über Bail Outs auf Kosten der Allgemeinheit zu bewahren. Weiterhin ist die Idee der Steuerung von Preisen und Produktion in einer Rezession über künstlich niedrige Zinsen nicht nur naiv, sondern brandgefährlich. Ähnlich einfältig ist beispielsweise die aktuelle Diskussion der sozialistischen Fiskalpolitik in der Bundesrepublik zur Kompensation einer vermeintlichen Nachfragelücke, die der Staat durch erhöhte Ausgaben kompensieren könne. Der Staat besitzt kein Geld weshalb jede Subventionierung einer Branche über höhere direkte oder indirekte Steuern finanziert werden muss. Den Menschen bleibt dabei weniger Geld übrig, welches sie in Güter und Dienstleistungen mit höherer Priorität investieren könnten. Letztlich sorgen eine geldpolitische sowie eine fiskalische Konjunktursteuerung nur für eine Umverteilung von Vermögen zugunsten privilegierter Gruppen und auf Kosten des Wohlstands der Allgemeinheit. Die Nettowohlfahrt nimmt dabei ab und die Wirtschaft schrumpft noch stärker. Die einzigen beiden Profiteure einer lockeren Geldpolitik waren und bleiben einzig und allein die Privatbanken sowie der Staat als Nettoprofiteure – zu Lasten der Allgemeinheit. Die volkswirtschaftlichen Schäden durch die FED dürften in den letzten hundert Jahren wohl auch Hunderte von Billionen Euro betragen.

Die Entscheidung die Zinsen noch nicht anzuheben, basiert also nicht auf einer weisen Beurteilung, dass es keine Anzeichen für eine Überhitzung der Wirtschaft gäbe, die eine private Behörde behutsam drosseln müsse. Sie basiert womöglich durchaus auch auf wahltaktischen Gründen, um den Sozialisten (Demokraten) erneut in den USA an die Macht zu verhelfen, wie Trump bereits geäußert hatte. Unterstützung bekam Trump durch die Aussagen des Chef Globalstrategen der Investmentbank JP Morgan, der in einem Interview auf CNBC sagte, „dass das Ausbleiben einer Zinsanhebung langfristigen Schaden an der Volkswirtschaft verursache. Das unangebracht niedrige Zinsniveau irritiert die Märkte, erzeugt Blasen und wird vermutlich in Inflation enden. Eine Zinsanhebung zu diesem Zeitpunkt könnte einen Einbruch der Märkte verursachen und so die Wahlen zugunsten Trumps beeinflussen, weshalb die US-Notenbank kurzfristig weiter zu Lasten der Zukunft die Zinsen niedrig hält“.

Billiges Geld treibt die Märkte


Die Märkte gelangen zunehmend zu der Überzeugung, dass sich die Notenbanken in eine Sackgasse manövriert haben, aus der sie nicht mehr herauskommen, weshalb diese sich keine striktere Geldpolitik mehr leisten kann. Eine Zinsanhebung würde ein Absaufen der mit viel Geld erkauften Konjunkturblüte bedeuten und könnte eine nicht mehr zu kontrollierende Krise verursachen, was die Notenbank zum Schutz des Bankensystems nicht wagen würde, so die Meinung vieler Investoren. Sollte die FED im Dezember nach den Wahlen in den USA die Zinsen ein weiteres Mal anheben, so wäre eine Rezession einige Monate später sehr wahrscheinlich. Auf diese müsste die Notenbank dann wiederum womöglich mit einem neuen QE-Programm und noch mehr billigem Geld reagieren. Dies würde den Einbruch an den Märkten sofort stoppen und Aktienmärkten sowie insbesondere dem Goldpreis zu einer enormen Rallye verhelfen. Das erneute Zögern der FED deutet auf noch mehr Geld seitens der FED hin, weshalb der Goldpreis in dieser Woche um 35$ ansteigen konnte. Damit notiert dieser wieder nahe dem letzten Verlaufshoch.

Der Goldpreis konsolidiert immer noch auf hohem Niveau.

Auch der Silberpreis konnte von der fehlenden Entschlossenheit der Notenbank profitieren und wieder auf 20,10$ ansteigen, was nur 40 US-Cent von dem letzten Verlaufshoch entfernt ist.

Der Silberpreis zeigte in der vergangenen Woche relative Stärke zum Gold.

Der amerikanische Aktienmarkt S&P 500 konnte die Verluste der letzten beiden Wochen nahezu wettmachen, wobei jedoch erst ein Anstieg über 2.190 Punkte ein erneutes Kaufsignal und somit eine deutliche Entspannung bringt. Auch die Aktienmärkte, die ohnehin unter besonderem Schutz der Zentralbanken stehen, konnten von dem Zinsentscheid in dieser Woche mit einem deutlichen Anstieg profitieren.

Der amerikanische Aktienmarkt konnte sich schnell wieder erholen.

Besonders der Deutsche Aktienindex DAX konnte die wichtige Unterstützung bei 10.500 Punkte zurückerobern, womit die Konsolidierungsformation wieder in den Fokus gerückt ist. Ein Anstieg über 10.800 Punkte würde ein erneutes Kaufsignal liefern, das zu einer weiteren Rallye führen könnte, solange die Notenbanken weiter die Geldschleusen offen halten.

Der DAX konnte die wichtige Unterstützung bei 10.500 Punkte zurückerobern.

Langfristig lässt sich sagen, dass die Aktienmärkte im Vergleich zu den unterbewerteten Edelmetallen relativ teuer sind, weshalb wir in den kommenden Jahren von einer massiven Outperformance der Edelmetallpreise im Vergleich zu den Standardaktienmärkten ausgehen.

© Blaschzok Financial Research

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Quelle: www.BlaschzokResearch.de | www.goldsilbershop.de

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