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Philharmoniker Depot

20.06.17 Aufwärtstrend gebrochen – Euro steht vor einer Abwertung

Die Leitzinsen in den USA wurden am vergangenen Mittwoch noch einmal um 25 Basispunkte angehoben. Dies entsprach dem Marktkonsens und war zum größten Teil bereits in den Wechselkursen eingepreist. Womit die Märkte jedoch nicht rechneten, war die „hawkishe“ Rede von US-Notenbankchefin Janet Yellen. Sie zeigte – trotz zuletzt schwächeren Wirtschaftsdaten – keine Schwäche und prognostizierte eine künftig zunehmend restriktive Geldpolitik. Noch in diesem Jahr soll damit begonnen werden, die durch Anleihekäufe ausgeweitete Notenbankbilanz wieder zu schrumpfen. Dies soll jedoch nicht über den direkten Verkauf von Anleihen geschehen, sondern indem das Geld aus fälligen Anleihen nicht wieder in neue Schuldpapiere reinvestiert werden wird. Unter dem Strich hat das jedoch der gleiche Effekt, was für weiter steigende Marktzinsen sorgen wird.

Die Leitzinsen in den USA wurden zum vierten Mal angehoben.

Sehr oft wird nicht verstanden, dass die Notenbank mit ihren Zinsanhebungen nur ihrer selbst erzeugten Inflation hinterherläuft und den gestiegenen Preisen und Marktzinsen somit Rechnung trägt. Dies war in den 70er Jahren bereits ebenso zu beobachten. Beispielsweise können auch Leitzinsen von 20% eine ultralockere Geldpolitik darstellen, wenn die Inflation real 30% beträgt. Dies hatten wir in den letzten beiden Jahren ständig betont und eine Zinsanhebung aufgrund der Diskrepanz zwischen der realen und der veröffentlichten geschönten Teuerungsrate für gut möglich gehalten, während das Gros der Marktteilnehmer dies nicht kommen sah oder kategorisch ausschloss.

Euro könnte in den kommenden Wochen 15% verlieren


Noch kurz vor der Notenbanksitzung in den USA hatten schlechter als erwartet ausgefallene Einzelhandelsumsätze und eine zum Vormonat gefallene Teuerung die Erwartung der Marktteilnehmer geschürt, dass die Zinsanhebung „dovish“ (nicht so streng) ausfallen könnte. So stieg im Vorfeld der Notenbanksitzung der Euro zum US-Dollar auf ein Mehrmonatshoch von 1,13$ an und der Aufwärtstrend blieb intakt. Die US-Notenbank „FED“ übertraf die Erwartungen der Marktteilnehmer jedoch und zeigte sich statt „dovish“ im Gegenteil sogar „hawkish“ und so verlor der Euro 1,7 US-Cent in der Folge der Notenbanksitzung und fiel auf 1,113$.

Dabei wurde der Aufwärtstrend des Euros zum US-Dollar gebrochen, was charttechnisch für eine Trendumkehr spricht. Auch die fundamentale Lage spricht für einen Einbruch des Euros zum US-Dollar. So sprach sich der Chef der Europäischen Zentralbank Mario Draghi erst kürzlich für Nullzinsen bis Ende 2018 aus und auch ein Ende der expansiven Geldpolitik vertagte er in die Zukunft. Gleichzeitig gibt es bereits wieder Probleme im Europäischen Bankensystem, während die politischen Probleme zunehmen. Der Terminmarkt zeigt weiterhin eindrucksvoll die fundamental schlechte Ausgangslage für den Euro, weshalb sehr viel für einen Wechselkurs des Euros zum Dollar unterhalb der Parität auf Sicht der kommenden Monate spricht.

Die Leitzinsen in den USA wurden zum vierten Mal angehoben.

Der Euro könnte jetzt also in nächster Zeit schnell 15% an Kaufkraft verlieren und somit Ersparnisse schnell entwerten. Ihre Altersvorsorge, die Sie sich über 40 Jahre aufgebaut haben, läuft damit Gefahr in den nächsten Monaten 15% bis 20% an Wert zu verlieren. Die Schuld daran trägt dann die Europäische Zentralbank, die mit ihrer Druckerpresse 60 Mrd. Euro monatlich aus dem Nichts schafft. Der Aufwärtstrend des Euros ist gebrochen und ein Einbruch ist jetzt so wahrscheinlich wie seit einem Jahr nicht mehr. Den Eurobullen dürfte dadurch langsam klar werden, dass sie auf das falsche Pferd gesetzt haben und jetzt die Reißleine ziehen müssen. Dies dürfte zunehmend geschehen und der Euro langsam zum Dollar unter Druck geraten.

Gold wird vom schwachen Euro profitieren


Auch wenn eine oftmals fehlinterpretierte Binsenweisheit besagt, steigende Zinsen wären schlecht für den Goldpreis, so wird dies in diesem Fall nicht so sein. Während nun eher der Goldpreis in US-Dollar unter die Räder kommen sollte, so wird dieser in Euro nicht mehr so stark fallen wie in US-Dollar gerechnet. Vermutlich wird er dann einen Boden ausbilden und letztlich im Zuge eines einbrechenden Euros deutlich zulegen. Dies wird die Basis eines neuen mehrmonatigen Anstiegs im Goldpreis sein. Steigen die Zinsen nämlich aufgrund von Inflation und werten die Währungen dabei ab, so steigt der Goldpreis auch im Umfeld steigender Zinsen an. Dies ist dann das beste Umfeld für steigende Edelmetallpreise. Gleichzeitig mahnt die aktuelle Entwicklung jetzt auch diese aktuelle Gunst der Stunde zu nutzen und sich mit Edelmetallen gegen die bevorstehende Abwertung des Euros zu schützen.

Gold in Euro dürfte sich jetzt besser als Gold in US-Dollar entwickeln.

© Blaschzok Financial Research

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Quelle: www.BlaschzokResearch.de | www.goldsilbershop.de

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