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Philharmoniker Depot

08.05.13 Tell Gold "Der US-Dollar"

Während der fünf Jahre dauernden Korrektur des Euros gegen Dollar hat der Euro schon drei mal die obere Trendlinie (Grafik1)nach oben zu durchstossen versucht, ist aber zwei mal wieder darunter gefallen. Die Böden sind ab 2010 stets höher geworden. Die letzte Abwärtsbewegung, die Anfangs dieses Jahres startete, dauerte nur zwei Monate und weist eine impulsive Struktur auf. Ist diese zu Ende oder folgen nochmals zwei solche, um die Anforderungen an eine C-Welle (fünf impulsive Wellen) zu erfüllen? Sicher weiss man das erst nachher, aber die Korrektur in Graphik 2 (A bis C) ist mehr aufsteigend wie flach. Für eine erste Bullbewegung in einer neuen Bullphase ist das ein sehr starkes Zeichen. Wenn man den Markt genau verfolgt hat, bekommt man den Eindruck nicht los, dass Pressemeldungen der Notenbanken mit Interventionen kombiniert sind. Obwohl der Euro propagandamässig die letzen Jahre massiv geprügelt wurde, hat sich nur ein korrektives Muster gegen den Dollar entwickelt. Grafik 3 bestätigt das ebenso. All das heisst aber auch nicht, dass der Euro langfristig hält, aber der Euro will gegen US$ nach oben.


Grafik 1: Euro-US$ wöchentlich.

Grafik 2: Euro-US$ 2 stündlich.

Grafik 3:

Der Euro ist der grösste Währungsblock nach dem US$, darum ist er so wichtig und politisch dominant. Beide Währungen haben riesige strukturelle Probleme, jede auf ihre Art. Aber trotzdem bewegen sie gegeneinander. Hier ein anderes Bespiel des schwachen Dollars: der Südafrikarand. (Grafik 4). Von 1970 bis 1980 war er etwa stabil gegen den US$, der in dieser Periode sehr schwach war und Südafrika vom steigenden Goldpreis profitierte. Von 1980 bis 2000 verlor der Rand 90% seines Wertes gegen den US$.

Grafik 4: Dollar-Rand seit 1970.

Die Bewegung seit 2002 (Grafik 5) sieht bullish für den Rand aus und nicht für den US$, zumindest bis jetzt. Gegenwärtig ist der Dollar-Rand in einem Keil, der noch nicht nach unten ausgebrochen ist. Diese Bewegung kann sowohl Teil eines neuen Bullbeines des $ sein wie umgekehrt. Die kurz- und mittelfristige Bewegung wird aber höchstwahrscheinlich einen stärkeren Rand bringen. Ob sich diese dann fortsetzt wegen einer weltweiten Dollarschwäche, muss man nachher sehen. Nach fünfmaliger Berührung der untern Trendlinie ist ein Entscheid nahe. Hier liegt die Hauptaussage. Südafrika ist aber auch ein Mitglied von BRICS, (Brasilien, Russland, China und Südafrika), die ihren Handel untereinander nicht mehr über den US$ abwickeln wollen. Auch von dieser Seite kommt Druck auf den US$.


Grafik 5: Dollar-Rand wöchentlich.

Der Brazil Real (Grafik 6) sieht dem Rand nicht unähnlich und neigt seit 2002 zur Stärke gegen den US$. In Grafik 7 sieht man dieselbe Währung im Wochenchart. Ist Ende 2012 die erste grosse Korrektur zu Ende gegangen und die nächste Impulsbewegung ist gestartet mit einer ersten Korrekur?


Grafik 6: Dollar-Brazil Real

Grafik 7: Dollar-Brazil Real

Wenn das mit Ausnahme des Euros auch nur Einzelbeispiele mit besonders hübschen Charts, der Dollar-Index (grafik 9) bestätigt die Dollar-Schwäche. Die Korrektur startete 2008, die im Index aber schon 2010 zu Ende war. Der 24. Juli 2012 (jenes ominöse Priceton Zylklus Datum, das auch für die Bonds gilt) war ein Dollar Hoch das nicht mehr überschritten wurde. (Grafik 9)


Grafik 8: Dollar-Index

Graik 9: Dollar Index wöchentlich

Dass nach einer Dollar Korrektur von fünf Jahren wieder eine Dollarbaisse kommt, ist nichts als normal. Weil aber die ganze Welt auf ca. 12-13'000 Milliarden US$ in flüssiger Form (Schuldpapapieren, Konti, kotierte Aktien) sitzt und die USA täglich neue solche Käufer brauchen um ihr Handelsdefizit zu finanzieren, kommt der Punkt, wenn die Gläubiger keine zusätzlichen Dollars mehr wollen und bestehende Dollar-Bestände sogar weghaben wollen. Ein massives Dollarüberangebot mit einem Preissturz wäre die Folge. Zum Leistungsbilanzdefizit kommt noch dazu, dass die Fed massiv mehr Geld druckt als die andern grossen Notenbanken, EZB und BoJ (Grafik 10). 1999 betrugen die monetären Basen der EZB plus Japan in US$ doppelt so viel die der Fed, heute sind sie etwa gleich viel. Ergo pumpt das Fed viel mehr neues Geld ins System. Diese Überlegungen zeigen nur das Potential eines möglichen Dollareinbruches, sagen aber nichts über das Timing. Währungskrisen gibt es etliche in der Geschichte. Grafik 12 zeigt die Asien-Währungskrise 1997 am Beispiel des Malaysia Ringgit. Nur waren dort die Positionen umgekehrt: Malaysische Banken schuldeten US$, die sie nicht hatten, weil sie damit Ringgit kauften und langfristig im Inland ausliehen. Als die Gläubiger die US$ zurück wollten, mussten sie diese mit Ringgit kaufen und dieser fiel innerhalb von 7 Monaten von Juli 97 bis Januar 98 von 2,5 auf 4,8 Ringgit zum US$. Im US$ gibt es diesen zwang zum Eindecken nicht. Die Gläubiger sind long Dollar und die Schuldner haben Dollars. Im Krisenfall wollen die Gläubiger zum Dollar raus in andere Währungen oder auch Gold. Es ist selbstredend, dass die USA eine solche Krise nicht wollen, aber sie unternehmen nichts, um die strukturelle Lage der US Wirtschaft zu verbessern. Alles was läuft, ist die Propagandamaschinerie gegen Gold und gegen andere Währungen und Länder (Downgrades). Genau das macht den Dollar implosiver und Gold explosiver. Seit 34 Jahren, also seit 1979, hält sich der Dollar-Index oberhalb der rot eingezeichneten Trendlinie in Grafik 13. Diese ist die Dollar-Maginot-Linie.


Grafik 10: Indexierte monetäre Basen FED, EZB und BoJ.

Grafik 11: Monetäre Basen FED relativ zu (BoJ + EZB) in US$.

Grafik 12: Asien Krise 1997, Malaysia-Ringgit.

Rolf Nef, Manager Tell Gold & Silber Fonds“

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: www.tellgold.li

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