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26.06.13 Gold- und Silberproduzenten: Neues Blutbad und alarmierende Profitabilitätsmargen

Der Crash im Gold- und Silbersektor geht in die nächste Runde und die Margen stehen unter Dauerbeschuss. Wer dachte, dass bei den Gold- und Silberproduzenten nach den drastischen Sell-Off Serien während der letzten Monaten mal eine Erholung anstehen würde, der wird in den letzten Tagen erneut eines Besseren belehrt. Der Verkaufsdruck im Gold- und Silbersektor bleibt fast beispiellos. Panikverkäufe und Kapitulationen sind in vielen Bereichen nun verstärkt zu beobachten.

Zwar geht es lange nicht so steil und schnell wie im Herbst 2008 abwärts, doch die Intensität des "Crashs auf Raten" ist gefühlt genauso heftig, insbesondere da sich der Sell-Off quasi schon seit 2 Jahren zieht. Viele Gold- und Silberaktien sind auch bereits unter ihre Tiefstände vom Höhepunkt der Finanzkrise gefallen, wie bspw. die Aktien des nach Output weltgrößten Goldproduzenten Barrick Gold, der sogar auf den tiefsten Stand seit über 20 Jahren eingebrochen ist.

Während der nordamerikanische Gold-Index (/Goldsektor-Barometer) HUI noch mehr wie ~ 30% über den 2008er Tiefs steht, hat der australische Peer-Group Gold-Index bereits diese klar gebrochen und ist in den letzten Tagen auf neue 10-Jahrestiefstände gefallen (siehe Chart unten).

Da es sich bei sehr vielen Produzenten gerade nur noch darum dreht, ob sie nach ihren All-in Sustaining Kosten (totale Förderkosten + Kosten der Aufrechterhaltung der laufenden Operationen = cashwirksamen Kosten der betriebenen Minenoperationen) noch real profitabel arbeiten können, ist es Zeit für ein kleines Review hinsichtlich der Kostensituation bei den Gold- und Silberproduzenten.

Fakt ist, dass bei einem Goldpreis von unter 1.300 USD und einem Silberpreis von unter 20 USD abzüglich aller Kosten nur noch wenige Fördergesellschaften unter dem Strich real Geld verdienen. Die Profitabilitätsmargen haben ganz klar alarmierende Regionen erreicht, was sich in den kommenden Finanzergebnissen vermutlich stark widerspiegeln wird.

Bei den Majors in der Goldbranche rangieren die All-in Sustaining Kosten zwischen 900-1.400 USD pro Feinunze Gold. Für 2013 sehen die Senior-Goldproduzenten nach umfassenderen Kostensparprogrammen die folgenden, durchschnittlichen Gesamtkosten der laufenden Minenoperationen pro produzierte Feinunze Gold: Barrick Gold ~ 1.000 USD/Oz, Newmont Mining ~ 1.150 USD/Oz, Goldcorp ~ 1.050 USD/Oz, AngloGold ~ 1.250 USD/Oz, Kinross Gold ~ 1.200 USD/Oz, Angico Eagle Mines ~ 1.175 USD/Oz und Gold Fields ~ 1.360 USD/Oz. Yamana Gold steht mit prognostizierten All-in Sustaining Kosten von weniger als 900 USD/Oz in der Peer-Group der Major Gold-Produzenten weiterhin am besten da.

In der zweiten Reihe ist das Bild gemischter. Während für 2013 bspw. Eldorado Gold mit All-in Sustaining Kosten von ~ 850 USD/Oz und Newgold bei ~ 875 USD/Oz noch relativ solide dastehen, steht bspw. eine Iamgold mit Gesamtkosten von ~ 1.250 USD/Oz wesentlich stärker unter Druck.

Die Gold-Juniorproduzenten trifft es in vielen Bereichen besonders hart, was z.T. aus den kostenintensiven Ramp-up und Produktionsexpansions-Phasen resultiert. Dennoch gibt es auch in diesem Bereich noch wahre "Low(er) Cost Producer".

Die All-in Sustaining Kosten notieren bei den folgenden, ausgewählten Junior-Produzenten für 2013 (~): Osisko Mining und Detour Gold stehen bei über 1.150 USD/Oz, Perseus Mining bei über 1.100 USD/Oz, Rio Alto Mining bei ~ 1.175 USD/Oz, Allied Nevada Gold bei über 1.100 USD/Oz, Semafo Gold bei mehr als 1.150 USD/Oz, Northern Star Resources mit ~ 925 USD/Oz und Alamos Gold bei vergleichsweise niedrigen ~ 800 USD/Oz.

Bei den Silberunternehmen ist das Bild wesentlich geteilter. Streaming-Größe Silver Wheaton hat fixe All-in Kosten von unter 4,50 USD/Oz Ag, was eine beispiellose Marge im Silbersektor ergibt. Jedoch sind die Investitionskosten bei Silver Wheaton enorm und viele, zukünftige Projekte scheinen sich aufgrund der verschärfenden Krise im Minen- und Silbersektor zu verzögern oder stehen ganz auf dem Spiel.

Bei den Silberproduzenten (> 60% Umsatz durch Ag) hat lediglich Fresnillo noch All-in Sustaining Kosten von ca. 10-12 USD pro Feinunze Silber. Bei den kleineren, primären Silberproduzenten steht wohl First Majestic Silver noch am besten da mit All-in Sustaining Kosten von gegenwärtig knapp 15 USD/Oz Ag. Wie bei Fresnillo drückt auch bei First Majestic die erhebliche und stark vom operativen Cashflow abhängige Expansions- & Investitions-CAPEX auf die totalen Margen, was diese zwei Produzenten trotz der soliden Minenoperationen gerade ebenfalls stark an der Börse unter Druck bringt.

Alle anderen aktiven, primären Silberproduzenten wie bspw. Pan American Silver, Coeur d'Alene Mines, Hecla Mining, Hochschild Mining, Endeavour Silver, Great Panther Silver, Fortuna Silver, SilverCrest Mines liegen bei den All-in Sustaining Kosten in ihren Minenoperationen zwischen 16-30 USD pro produzierte Feinunze Silber (/AgEq.).

Den Juniorsektor traf es seit Jahresanfang währenddessen erneut am Härtesten. In diesem Segment wurde quasi schon eine längere Zeit der 'Survival Mode' aktiviert, was bspw. anhand der letzten Finanzierungen an der TSX-Venture weiterhin sehr gut zu beobachten ist: Mehr als 80 der 100 letzten Finanzierungen betragen nicht mal mehr 1 Mio. USD. Damit können quasi die G&A Kosten (Strom, Office etc.) und die Management- und Board Gehälter gerade so abgedeckt werden. Kaum einer dieser eingenommenen Dollars wird den Weg in die Exploration und Projektentwicklung finden. So dreht sich die Spirale weiter abwärts, denn signifikante News und Fortschritte werden Mangelware bleiben. Und dabei stehen die eher ruhigeren Sommermonate erst bevor..

Quelle: bigcharts.com

Quelle: bigcharts.com

Legende:

GLD: SPDR Gold Trust (Gold ETF)

SLV: iShares Silver Trust (Silber ETF)

XAU: Philadelphia Gold & Silver Index

HUI: NYSE Arca Gold BUGS Index

XX:XGD: S&P/ASX All Ordinaries Gold Index

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
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