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Philharmoniker Depot

03.12.16 Venezuelas Währung in der Hyperinflation

Die Währung Venezuelas, der Bolivar, ist in die Hyperinflation übergegangen. Vor zwei Monaten notierte dieser noch bei 1.000 Bolivar je US-Dollar, während er aktuell zu 4.600 Bolivar auf dem freien Markt gehandelt wird. Dies entspricht einer Abwertung von 78%, wobei dieser allein in der letzten Handelswoche 55% an Wert zum US-Dollar verlor. Die Veröffentlichung des Schwarzmarktpreises des Bolivar zum US-Dollar ist in Venezuela seit 2007 unter Strafe gestellt und es wird ein offizieller staatlicher Wechselkurs veröffentlicht, der jedoch nichts anderes als reine Fiktion ist.

Der Bolivar Venezuelas befindet sich im freien Fall.

Dass auch diese Währung das gleiche Schicksal erleiden würde wie der Zimbabwe-Dollar oder die Reichsmark, deren Wert binnen kürzester Zeit auf den Brennwert der Baumwollnoten reduziert wurde, war lange absehbar und von uns prognostiziert worden. In den letzten Jahren berichteten wir oftmals über die obskuren Ereignisse, die sich aufgrund der staatlichen Lenkung ereigneten. So wurden die Goldreserven verkauft, es kam zum Mangel an den grundlegendsten Versorgungsgütern wie Toilettenpapier sowie Armut und Hunger, sodass sich die Menschen gezwungen sahen, die Tiere in den Zoos zu stehlen und zu essen. Die Grenzen mussten zuletzt geöffnet werden, da die Grenzbevölkerung ins Ausland reiste, um Nahrungsmittel zu kaufen, da diese aufgrund der staatlichen Preisfixierung im Inland offiziell entweder gar nicht oder nur überteuert auf dem Schwarzmarkt zu erstehen waren.

Die Unmöglichkeit staatlicher Lenkung


Dieses Beispiel zeigt die Unmöglichkeit sowie die völlige Unsinnigkeit staatlicher Preislenkung. Kostet die Produktion eines Liters Milch beispielsweise 30 Cent und der Staat befiehlt per Zwang, dass diese nur 10 Cent kosten darf, so wird die Produktion von Milch eingestellt, da ein Milchbauer sonst zu jedem Liter, den er abgibt, noch 20 Cent dazulegen muss und so binnen kürzester Zeit Pleite wäre. Die Inflation des Bolivar sorgte letztlich zu einer Abwertung der Währung, weshalb die Preise für alle Güter in den Himmel schossen. Die staatliche Antwort auf dieses selbst verursachte Problem war die Fixierung der Lebensmittelpreise per Gesetz unter den Herstellungskosten. Dies führte lediglich dazu, dass diese nur noch auf dem Schwarzmarkt verfügbar und dort zusätzlich noch viel teurer waren, als ohne staatlicher Preisfixierung.

Nichts und niemand kann den Preis für ein Gut effizienter und fairer festlegen als der freie Markt, der nichts anderes als Ausdruck des Angebots und der Nachfrage von Millionen oder Milliarden von Individuen ist. Die Hybris der Politik, zu glauben mehr Informationen als der Markt zu besitzen und die Preise oder die Produktion besser lenken zu können, gleicht der Anmaßung von göttlichem Wissen. Das Gleiche gilt auch für die in Deutschland gängige Praxis Preise für Mieten zu deckeln, Medikamente und Krankenversorgung staatlich zu lenken, Lebensmittel zu subventionieren oder Energie um das Fünffache zu besteuern, was letztlich die Gesellschaft langsam verarmen lässt. So sorgt ein Mindestpreis für Arbeit durch einen Mindestlohn lediglich dafür, dass Unternehmer sich die am wenigsten produktiven Arbeiter nicht mehr leisten können und diese so entlassen müssen. Mindestlöhne schaden deshalb gerade den Geringqualifizierten, die durch Roboter ersetzt werden und letztlich in persistenter Arbeitslosigkeit sowie Abhängigkeit vom Staat gehalten werden. Dass die immer höheren direkten sowie insbesondere indirekten Steuern die eigentliche Ursache sind, warum Niedriglöhne nicht mehr für das Leben reichen, verschweigen der Staat sowie die Gewerkschaften bewusst.

Jede staatlich verursachte Preisänderung führt zu einer Veränderung der Produktion am Markt und immer zu einem Nettowohlfahrtsverlust für die Gesellschaft, was bedeutet, dass jeglicher staatliche Eingriff den Menschen letztlich nur schadet.

Von Schokolade bis zum Straßenbau


Wer die heimliche Hoffnung hat, dass es in Europa nicht zu ähnlichen drastischen Ereignissen kommen könnte, der irrt. Seit zwei Jahren druckt die EZB neues Baumwollgeld aus dem Nichts zur Staats- und Bankenfinanzierung, wobei aktuell monatlich 80 Mrd. Euro geschaffen werden. Auch die USA, Japan und die Schweiz drucken unvermindert Geld und werten ihre Währungen ab und entwerten somit die Ersparnisse, die Renten- und Pensionsansprüche sowie die Kaufkraft der Löhne und Gehälter. Die britische Notenbank hat gar so viel neues Geld gedruckt, dass der Wechselkurs des britischen Pfunds in den letzten beiden Jahren von 1,70$ je Pfund auf 1,20$ fiel. Mit dem Brexit nahm die Talfahrt des Pfunds noch einmal zu, doch liegt die Ursache des Wertverfalls nicht in dem geplanten Austritt aus der Europäischen Union begründet, sondern in dem Gelddruckprogramm der Notenbank der Vorjahre.

Das Pfund ist auf Talfahrt und verliert weiter an Kaufkraft.

Der schnelle Verfall des Pfunds in den vergangenen Monaten hat dazu geführt, dass die Importpreise für Engländer schlagartig in die Höhe schossen und es zu ersten ähnlich obskuren Fällen wie in Venezuela gekommen ist, was nachdenklich stimmen sollte. Beispielsweise hatte die berühmte schweizerische Schokolade „Toblerone“, die aus einem Schokoladenbarren von vielen kleinen Gipfeln besteht, in England vor dem Brexit das gleiche Format wie in den anderen Ländern der EU. Auf die starke Abwertung des Pfunds reagierte der Produzent mit weniger Schokolade pro Tafel, was durch größere Abstände zwischen den Schokoladenecken umgesetzt wurde, wobei die Verpackung die Gleiche blieb wie davor. Der alte 400 Gramm-Riegel wiegt nun nur noch 360 Gramm und aus 170 Gramm wurden 150 Gramm.

Nach der Abwertung des Pfunds erhalten die Engländer weniger Schokolade für ihr Geld.

Dieses Beispiel führt sehr schön die Auswirkungen der Geldinflation über den Kaufkraftverlust der Währung, hin zu einer schlechteren Versorgung der Bevölkerung mit Konsum- und Investitionsgütern vor Augen. Aber nebst dem Drucken von Geld führen auch andere fiskalische und vermeintlich gut gemeinte Maßnahmen zu einer schlechteren Versorgung der Bevölkerung. Beispielsweise haben steigende Staatsausgaben in Rezessionen oder gar in einer Stagflation lediglich eine Folge: Dass es den Menschen noch schlechter geht. Sollte der neue US-Präsident Trump sein angekündigtes Infrastrukturprogramm über direkte Steuern oder indirekte Besteuerung via Drucken neuen Geldes über Schulden wirklich umsetzen, so wird es den Amerikanern dadurch nur noch schlechter gehen. Da der Staat kein Geld besitzt und nichts erwirtschaftet, finanzieren die Steuerzahler immer solche Infrastrukturprogramme. Die Steuerzahler können sich dadurch beispielsweise weniger Toblerone oder andere dringend benötigte Dinge kaufen. Während also bspw. eine neue Straße durch Steuergelder finanziert wurde, hat man dafür dann eben weniger Schokolade oder andere Konsumgüter.

Europa befindet sich auf dem gleichen Weg wie Venezuela – nur noch nicht ganz so weit fortgeschritten. Die bisherigen Fehlentwicklungen in der Produktionsstruktur, die durch staatliche Eingriffe verursacht wurden, bedürfen immer mehr staatlicher Eingriffe, damit das planwirtschaftliche Gefüge nicht zerbricht. Die Notenbanken und die Staaten werden sich daher weiterhin verschulden und Geld drucken, was letztlich zu einer fortgesetzten Abwertung des Euros führen wird. Weiterhin lauern mit dem Austritt weiterer Staaten aus der EU zusätzliche Gefahren, die zu einer schnellen hyperinflationsartigen Abwertung der Währungen führen kann.

Es gilt daher, dass man sich vor den kommenden Gefahren absichern muss, indem man die Ersparnisse gegen Inflation absichert. Diese Absicherung bietet das Geldmetall Gold, das seit Jahrtausenden jede Hyperinflation einer Währung überlebt hat. Da der Goldpreis über die Notenbanken künstlich niedrig gehalten wird, bieten die Edelmetalle aufgrund ihrer Unterbewertung eine ideale Investmentchance, um von einer realen Aufwertung zu profitieren und zusätzlich einen Gewinn nach einer Inflation verbuchen zu können.

© Blaschzok Financial Research

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Quelle: www.BlaschzokResearch.de | www.goldsilbershop.de

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