Die US-Notenbank hob am Mittwoch die Zinsen wieder um 25 Basispunkte an, womit sie ihr Versprechen erfüllte. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA fielen auf ein 44-Jahrestief, was im Zuge höherer Inflation und gleichzeitig solider Wirtschaftsdaten weitere Zinsanhebungen im kommenden Jahr ermöglicht. Aktuell plant die US-Notenbank drei Zinsanhebungen im kommenden Jahr und eine Reduktion der Notenbankbilanz von bis zu 500 Mrd. US-Dollar. Im Januar sollen wie geplant 20 Mrd.$ Dollar an Liquidität dem Markt entzogen werden mit steigender Tendenz bis zu 50 Mrd. $ monatlich für den Rest des Jahres. Zinsanhebungen und Liquiditätsentzug werden also den Dollar tendenziell stärken.
Die USA und Europa fahren aktuell eine gegensätzliche Geldpolitik.
Am Donnerstag tagte dann die Europäische Zentralbank. Diese plant die Leitzinsen über einen ausgedehnten Zeitraum weiterhin niedrig zu halten – und das weit über das geplante Ende des QE-Programms im September 2018 hinaus. Man betonte wieder, dass man bereitstehe ggf. das Ankaufprogramm für Staats- und Unternehmensanleihen auszuweiten, wenn sich Probleme am Horizont zeigen. Man sieht die offizielle Preissteigerung erst in 2020 bei 1,7%, was noch deutlich unter der Zielmarke von 2% liegt und somit die aktuell expansive Geldpolitik rechtfertigt. Nullzinsen über mindestens ein bis zwei Jahre hinweg, bei gleichzeitiger Ausweitung der Geldmenge um 270 Mrd. Euro, werden den Euro schwächen.
Deshalb war es nur logisch, dass der Euro zum US-Dollar unter Druck kam, was uns nicht verwunderte, jedoch die Masse der Marktteilnehmer auf dem falschen Fuß erwischte. Obwohl die Notenbanken seit geraumer Zeit ihre Ankündigungen und Versprechen erfüllen, hat sich der gesamte Markt praktisch gegen die Notenbanken gestellt und erwartet absurderweise seit einem Jahr, eine lockerere Geldpolitik in den USA und eine restriktive in Europa. Dies hat dazu geführt, dass die Spekulanten nie stärker auf einen steigenden Euro am Terminmarkt gewettet haben, als aktuell.
Der gesamte Markt hat auf Trendwende in der europäischen Geldpolitik und einen Anstieg des Euros gewettet.
Dies sieht man deutlich an der Positionierung an der Terminbörse CME. Sollten die Notenbanken weiterhin ihre Versprechen halten und ihren geplanten Weg weitergehen, werden die Eurobullen an die Wand gedrückt und zerquetscht. Bei dieser starken einseitigen Blase gibt es genügend Enttäuschungspotenzial und es stellt sich die Frage, wie lange die Eurobullen ihre Position noch unter den gegebenen Umständen halten können. Es herrscht akute Einbruchsgefahr beim Euro für die kommenden sechs Monate. Investoren sollten sich vor einem Einbruch des Euros von 15% schützen.
© Blaschzok Financial Research
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