Gestern kamen von den diversen offiziellen Statistikämern neue Zahlen, die die Draghi-EZB zumindest nicht beruhigen werden. Gut möglich, dass die Mehrheit im EZB-Rat und allen voran EZB-Boss Draghi am 10.3. bei der nächsten turnusgemäßen Ratssitzung den geldpolitischen „overkill" nochmals verstärken werden. Nichts ist in diesen wirren Krisenzeiten auszuschließen.
Und dem Italiener an der Spitze der Euro-Notenbank ist alles zuzutrauen. Sehr gut vorstellbar und wohl wahrscheinlich ist, dass der Einlagenzinssatz noch weiter ins Negative gedrückt wird. Wird Draghi hier für einen neuen Minus-Rekord sorgen?
Rekordverdächtiger Rückgang der Einfuhrpreise
Apropos Minus-Rekord, rekordverdächtig war auch der Rückgang der Einfuhrpreise, den des Statistische Bundesamt mit Sitz in Wiesbaden gestern vermeldete. Die Einfuhrpreise seien demnach im Januar 2016 um 3,8 % niedriger als im Januar 2015 gewesen. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilte, seien die Importpreise im Januar 2016 gegenüber Dezember 2015 um 1,5 Prozent gefallen. Den größten Einfluss auf die Gesamtpreisveränderung zum Vorjahr hatte wie auch schon in den Vormonaten die Entwicklung der Einfuhrpreise für Energie. Diese seien im Januar 2016 um 25,2 % niedriger als im Januar 2015 gewesen. Im Vorjahresvergleich sanken insbesondere die Importpreise für Erdöl (- 30,3%) und Mineralölerzeugnisse (- 23,9 %). Aber auch Erdgas war gegenüber dem Vorjahr erheblich günstiger (- 23,5 %), ebenso Steinkohle (- 15,5 %).
Rückläufige Metallpreise
Interessant ist weiter, dass der Einfuhrpreisindex ohne Energie im Januar 2016 um 1,1 % niedriger als im Januar 2015 lag. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Einfuhrpreisindex im Januar 2016 um zwei Prozent unter dem Stand des Vorjahres. Starke Preisrückgänge gegenüber dem Vorjahresmonat gab es im Januar 2016 unter anderem auch bei importiertem Nickel in Rohform (-34,9 %), Eisenerz (- 30,8 %), Rohaluminium (- 21,8 %), Rohkaffee (- 19,1 %), Rohkupfer (- 16,4 %), Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (-13,8 %) sowie bei Milch und Milcherzeugnissen (- 8,2 %). Last but not least gab es auch einige wenige Preissteigerungen bei den Importen. So stiegen gegenüber Januar 2015 unter anderem die Preise für Rohkakao (+5,0 %), Rindfleisch (+ 4,7 %) und Bekleidung (+ 3,4 %).
Mit Blick auf die Euro-Zone vermeldete gestern das Europäische Statistikamt, dass die Preise auf vorläufiger Basis im Februar gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent gefallen sind. Im Konsens wude mit stabilen Preisen gerechnet. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters wird der Ökonom Alexander Krüger vom Bankhaus Lampe wie folgt zitiert:
"Die Inflationsrate ist wieder unter die Nulllinie getaucht, wo sie auch in den nächsten Monaten liegen wird. Damit ist das Siegel unter noch mehr geldpolitische Lockerung gesetzt."
Ja das Siegel schein gesetzt zu sein.
Und selbst die wenigen Falken wie Herr Dr. Weidmann werden wohl wieder überstimmt werden.
Business as usual...
Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://archiv.investor-verlag.de