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Philharmoniker Depot

08.08.12 Gold 2015: Der große Sprung auf 4141 USD

von Jochen Stanzl ...Hohe Preise können nur mit hohen Preisen überwunden werden. Diese Regel gilt für die Rohstoffe ganz besonders. Es bringt nichts, sich darüber aufzuregen, dass die Preise für Nahrung oder Benzin steigen, denn mit niedrigen Preisen gäbe es in einer freien Marktwirtschaft keinen ausreichenden Anreiz für die Investitionen, die notwendig sind, um die Nachfrage von Morgen befriedigen zu können. Beim Gold stellt sich in wachsendem Maße die Frage, wo das Angebot mittelfristig noch herkommen soll.

Im letzten Jahr führte der hohe Goldpreis noch zu einer Steigerung der Produktion. 2700 Tonnen Gold wurden an die Tagesoberfläche befördert, das war ein neuer Rekord und der vierte Anstieg der Jahresproduktion in Folge. Bei durchschnittlichen Produktionskosten, die ich auf 850 USD/Unze schätzen würde, war die Gewinnmarge für alle Marktteilnehmer, die über eine Goldmine verfügen, äußerst attraktiv. Allerdings gehen die Reserven der Bergwerke durch diese rapide Ausbeutung schneller zurück, als bislang vermutet. Die 26 größten weltweiten Goldminen (jene, die mehr als 600.000 Unzen Gold im Jahr 2011 schürften) werden in 21 Jahren kein Gold mehr haben, wenn sie mit der Rate des Jahres 2011 auch weiterhin schürfen würden. Das schätzt die Metals Economics Group, eine Beratungsgesellschaft aus Kanada.

Obwohl es genügend Gold gibt, um die Nachfrage zu stillen, ist wie beim Öl die Zeit der „Billigproduktion“ vorüber. Das Gold ist in zunehmend unzugänglichen und in politisch instabilen Regionen zu finden. Gold Fields, der viertgrößte Minenkonzern der Welt, beginnt gerade mit der Erschließung des tiefsten Goldvorkommens, das es jemals gab. Es liegt vier Kilometer unter der Erdoberfläche. Das Vorkommen von Gabriel Resources in Rumänien könnte eines der größten Goldvorkommen in Europa sein. Um an das begehrte Metall zu kommen müssten aber insgesamt fünf Berge aus dem Weg geräumt werden, was in Zeiten ökologischen Wirtschaftens ein Ding der Unmöglichkeit werden könnte.

Im vergangenen Jahr hat Australien seine Reserven zwar um 100 Tonnen erhöht, Kanada verlor aber 70 Tonnen, da viele kleine Minen erschöpft waren und aus ökonomischen Gründen daher geschlossen werden mussten. Die Ausbeutung der chinesischen Reserven läuft auf Hochtouren. Vor gut fünf Jahren war China noch ein Randproduzent, heute ist die Volksrepublik unter den Top Drei der weltweit größten Goldförderer. Diese Ausbeutungsrate wird Schätzungen zufolge dazu führen, dass dort innerhalb von sechs Jahren kein Gold mehr geschürft werden kann.

Die durchschnittlichen Erzgehalte des Gesteins sind in den vergangenen Jahrzehnten immer weiter gefallen. Bei Neufunden muss schon eine ganze Tonne Gestein zermahlen und aufbereitet werden, um darin lediglich ein Gramm Gold zu finden. Im Jahr 2000 lag das Verhältnis noch bei 1,37 Gramm Gold pro Tonne, im Jahr 1960 bei 2,86 Gramm pro Tonne.

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Der weltweit größte Goldminenkonzern Barrick Gold meldete unlängst, dass seine Cash Costs (reine Betriebskosten, ohne Kapital- und Explorationskosten) in der ersten Jahreshälfte 2012 um 43% auf 938 USD pro Unze gestiegen sind. AngloGold Ashanti meldete Cash Costs von 800 USD/Unze. Würde man die Explorationskosten sowie die steigenden Kosten für Kapital hinzurechnen, käme man zu weitaus höheren Werten. Eine wichtige Quelle der Kapitalbeschaffung sind Investoren an der Börse. Allerdings sind Goldaktien zuletzt bei Anlegern in Ungnade gefallen. Sie haben sich weitaus schlechter entwickelt, als der Goldpreis. Im letzten halben Jahr verloren Aktien im NYSE Arca Gold Bugs Index um 23% an Wert, während Gold bei lediglich -6% liegt. Euro-Anleger erlitten im gleichen Zeitraum beim Gold Bugs zwar nur 17% Verluste, da der USD in der Zwischenzeit aufwertete. Das ist aber auch für europäische Anleger kein Argument für die Goldaktien. Gold in Euro behielt in der Zeit exakt seinen Wert.

Wenn die großen Minen also immer weniger Reserven vorweisen können, müsste eigentlich jetzt die Zeit der kleinen Goldminen kommen, da sie sich noch in der Entwicklung befinden und daher das größte Potenzial versprechen. Doch die Handelsumsätze in diesem Aktiensegment sind zuletzt fast vollkommen ausgetrocknet. Wegen der schlechten Performance der großen Aktien wie Barrick oder Newmont traut sich kaum ein Investor an diese spekulativen Werte, deren Kurse oft eine erhebliche Volatilität aufweisen. Investoren umschiffen wegen den negativen Makro-Headlines mit einer „Null-Risiko-Toleranz“ das Exploreraktien-Segment weiträumig. Schätzungen gehen davon aus, dass Unternehmen aus dem Explorationssektor im Mai und Juni in der Summe weltweit nur 445 Millionen USD am Kapitalmarkt aufnehmen konnten. Das ist die niedrigste Summe seit Ende des Jahres 2008. Frei nach Warren Buffett könnte man nun argumentieren, dass genau jetzt der Zeitpunkt für den Kauf dieser Aktien gekommen ist. Wenn keiner sie mehr haben will, dann sind hier bestimmt gute Schnäppchen zu machen – könnte man meinen.

Die Explorer und Juniors, also die Minen mit potentiellen Reserven und jene, die sich bereits in einer frühen Produktionsphase befinden, haben in der jüngsten Vergangenheit auch ihrerseits das Risiko gescheut. Sie umschifften Gegenden der Erde, die politisch unsicher sind, wahrscheinlich auch, weil es für Projekte in diesen Regionen die geringste Wahrscheinlichkeit für hinreichende Finanzierungen der Investoren gibt. Obwohl also China und Russland die größten Produzenten in Eurasien sind, gibt es von dort kaum attraktive Minen, da die Eintrittsbarrieren durch die Politik hoch sind. Australien und Südafrika sind durch ihre Steuerpolitik oft zu teuer für junge Goldminen.

Daher konzentrieren sich die Unternehmen auf den afrikanischen Kontinent nördlich von Südafrika sowie auf Süd- und Nordamerika. Das sind jene Länder, die politisch stabil sind und auch dem freien Handel von Rohstoffen offen gegenüberstehen. China zählt nicht zu diesen Ländern. Es ist zu vermuten, dass China seine Goldminenproduktion größtenteils dazu nutzt, eigene Goldreserven aufzubauen. Das schränkt aber das Potenzial für die zukünftige weltweite Goldproduktion deutlich ein. Wird sich der Goldmarkt in absehbarer Zukunft deshalb verknappen?

Möglich ist das. Das bereits auf der Erde befindliche Gold - die Menge wird auf 160.000 Tonnen geschätzt - gelangt nur in geringen Mengen wieder als Altgold in den Handel. Im Jahr 2011 betrug diese Menge laut dem World Gold Council 1610 Tonnen, also einem Prozent der weltweit verfügbaren Menge. Den letzten Schub erfuhr das Altgoldangebot um Jahr 2009, als Menschen, die wegen der Finanzkrise ihren Arbeitsplatz verloren haben, im Scharen ihr Gold zum Händler brachten. Damals wuchs die Altgoldmenge vom vierten Quartal 2008 auf das erste Quartal 2009 um 62% und verharrte seither stabil auf diesem erhöhten Niveau. Im Jahr 2011 sank sie lediglich um zwei Prozent gegenüber dem Jahr 2010. Wir erfuhren aus industrienahen Kreisen, dass der nächste Schub des Altgoldangebots erst bei Preisen über 2000 USD/Unze zu erwarten ist.

Das Fazit

Sollte die Goldnachfrage in den kommenden Jahren weiter stark zunehmen, so könnte die Minenproduktion nicht mehr mit dieser Entwicklung Schritt halten. Das Altgoldangebot könnte die entstehende Lücke füllen, schließlich kann man annehmen, dass eine höhere Nachfrage zu steigenden Preisen führen würde. Die Zentralbanken werden wohl als „Füller“ dieser Lücke ausfallen. Denn sie haben sich im ersten Quartal 2009 im Zuge der Finanzkrise auf die Käuferseite am Goldmarkt gestellt.

Welche langfristigen Kursziele man für Gold ableiten kann und habe mich dabei der Fibonacci-Zahlen bedient. Schonmal vorab: Im Extremfall kann Gold in einer parabelförmigen Bewegung bis 4141 USD/Unze explodieren! Mehr finden Sie im Video.

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Quelle: Godmode-trader.de Service der BörseGo AG

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