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Philharmoniker Depot

16.09.12 CoT-Signale der Metalle per 14.09.2012

Trotz einer ungünstiger werdenden CoT- und charttechnischen Lage, konnten die Edelmetalle in der letzten Woche weiter kräftig steigen. Aufgrund des Minenstreiks in Südafrika, konnte besonders Platin (und in dessen Gefolge Palladium) weiter steigen, obwohl hier die CoT-Daten schon letzte Woche „am schlechtesten“ ausgesehen haben. Die Wochenzahlen (Datenquelle: ariva.de):

a) Gold:

Die Commercials haben ihre Shortpositionen beim Gold von –219.386 auf –237.091 weiter aufgebaut und liegen damit bereits im Bereichs des letzten Hoch (damaliger Stand –245.351 Kontrakte), siehe Abb. 1. Allerdings bestehen zu den Extrempunkten Dez. 2009 und Sept. 2010 noch ca. 60.000 Kontrakte „Luft nach unten“, d.h. Raum für weiter steigende Kurse. Da die kleinen Investoren („NonReportables“) mit +55.000 Longkontrakten und die „Other Reportables“ mit +44.000 Longkontrakten bereits an oder nahe ihrem Kauflimit angekommen sind, kann nur noch das „Managed Money“ (d.h. die großen Fonds) diesen Trend weiter nach oben treiben. Diese Händlergruppe hat jedoch gemessen an ihrem vorigen Kauflimit in der Tat noch das notwendige Pulver, einige 10.000 Long-Kontrakte einzugehen. Kursrücksetzer, z.B. auf eine charttechnische Unterstützungslinie, könnten als beim Gold doch noch für ein defensives Long-Investment genutzt werden.

Im Rückblick zeigt der MSI-Kaufindex, wie präzise das letzte Kaufsignal im August war. Mein Ausstieg am 24.8. war also definitiv der typische Fehler, Gewinne zu begrenzen. Ein Kursrücksetzer auf die mittlere Unterstützungslinie, die derzeit bei ca. 1.710 Dollar verläuft, wäre vielleicht noch eine gute Chance, diesen Trend doch noch in Gewinne umzusetzen.


b) Silber:

Die Commercials bauten ihre Shortkontrakte von –44.920 auf –47.272 Kontrakte weiter stark aus, und liegen damit nun definitiv in dem Bereich, in dem die letzten beiden markanten Hochpunkte im Markt erfolgten (magenta Kurve in Abb. 3).

Charttechnisch lassen sich zwei neue Widerstandslinien konstruieren, an die der Kurs herangelaufen ist. Aufgrund der unvorteilhaften CoT-Konstallation ist beim Silber demnach Vorsicht geboten.

c) Platin:
Wie bereits in der Einleitung erwähnt, scheint der Streik in Südafrika, dem weitaus größten Platinförderer der Welt, die normale Markttechnik ausser Kraft zu setzen.

Die Commercials liegen mit –37.935 Shortkontrakten weit über den vorigen Extremwerten. Trotzdem schießt der Preis senkrecht nach oben. Da die Gemengelage für den privaten Investor zuhause vor dem PC zu unübersichtlich ist, würde ich derzeit keinen Cent in diesen Markt geben. Der rein mathematische MSI liegt derzeit bei 0,009, zeigt dieses „No-Go“ also ebenfalls an.


d) Palladium:

Rein von den CoT-Daten sieht die Lage beim Palladium längst nicht so extrem aus wie beim Schwestermetall Platin. Die Commercials liegen mit –9.907 Shortkontrakten noch weit von vorigen Extremwerten entfernt (siehe magenta Kurve in Abb. 6).

Rein charttechnisch könnte beim Überwinden der 700er Marke der Kurs bis an die obere Widerstandslinie weiterlaufen. Interessant wird natürlich sein, wie sich das Palladium verhält, wenn Platin korrigieren sollte.

e) Kupfer:
Beim Kupfer bauten die Commercials ihre Netto-Longposition von +17.474 auf +2.711 Kontrakte ab, sind aber damit per Saldo immer noch long positioniert. Die trendfolgenden „Non-Commercials“ hingegen wechselten von netto –10.059 Shortkontrakten auf +2.529 Longkontrakte, d.h. trieben diesen Trend an.

Da die früheren Extremwerte dieser Trendfolger bei ca. +30.000 Longkontrakten lag, besteht noch Spielraum, auch den vorigen Hochpunkt bei ca. 8.700 Dollar zu überwinden.

Letzte Woche schrieb ich zu Kupfer: „Sollte der Kurs die runde 8000er Marke überwinden, könnte der Kurs zumindest wieder an den vorigen waagerechten Widerstand bei ca. 8700 Dollar heranlaufen. Für das Musterdepot würde ich in diesem Fall eine neue Long-Position eröffnen“. Da exakt dies der Fall war, habe ich am letzten Mittwoch einen Kupferschein mit einem kleinen Hebel ins Musterdepot aufgenommen. Den Stopkurs für diese Position würde ich beim Bruch der 8000er Marke nach unten hin sehen.

Zusammenfassung:
Bei Gold kann der Trend noch durchaus weiter laufen, während beim Silber die CoT-Positionierungen zur Vorsicht mahnen. Wir erinnern uns an 2011, als Silber bereits Anfang Mai einen Hochpunkt ausbildete, Gold jedoch erst im September. Bei Platin und Palladium überschattet der Streik in Südafrika die Entwicklungen, die daher unprognostizierbar erscheinen. Kupfer stieg nach dem Überwinden der 8.000 Dollar-Marke weiter an und hat noch Spielraum für weitere Kursanstiege.


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Dr. Jürgen Müller
CoT-Signale – www.cot-signale.de
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