Die Wahlen in den USA sind vorbei, der alte und neue Präsident heißt Barack Obama - und auch das beliebteste Anlageprodukt der vergangenen Jahre dürfte während der zweiten Amtszeit des wichtigsten Mannes der Welt gefragt bleiben: "Obama und Bernanke sind ein Dreamteam für Goldbesitzer", erklärt Erste Group-Analyst Ronald Stöferle gegenüber dem Deutschen Anlagefernsehen. Er ist davon überzeugt, dass die Niedrigzinspolitik der FED dauerhaft bestehen bleibt: "Bis Mitte 2015 dürften Nullzinsen und damit negative Realzinsen gesichert sein", sagt Stöferle.

Und so wird sich nach Ansicht des österreichischen Finanzmarktexperten auch der Blick auf das Risiko der verschiedenen Anlageklassen wandeln - Anlagen, die eigentlich sicher sind, führen inzwischen zu realen Wertverlusten und stellen damit ein Risiko dar: "Der Unterschied zwischen Sparen und Investieren ist, dass Sparer versuchen die Kaufkraft zu erhalten, während Investoren versuchen, ihre Kaufkraft zu erhöhen.

In einem negativen Realzinsumfeld muss allerdings Risiko eingegangen werden, um Kapitalerhalt zu erreichen", erklärt Ronald Stöferle.

Nach der US-Wahl hat die Wertentwicklung beim Gold neue Dynamik erhalten. Edelmetall-Analyst Ronald Stöferle glaubt, dass neue Rekordmarken möglich sind: "Mein Kursziel liegt bei USD 2.000 bis Juli 2013, langfristig erwarte ich weiterhin zumindest das Erreichen des inflationsbereinigten Allzeithochs bei etwa USD 2.300." Stöferle erinnert daran, dass er dieses Kursziel erstmals vor fünf Jahren publiziert hatte, als entsprechende Werte noch völlig undenkbar waren - heute steht der Goldpreis kurz davor, dieses Preisniveau zu erreichen. "Ich kann mir mittlerweile jedoch auch wesentlich höhere Preis-Sphären gut vorstellen", sagt Stöferle.

Weiteren Auftrieb dürften die Edelmetalle in den kommenden zwei Monaten durch die unsichere politische Lage in den USA erfahren:

Wenn sich die Abgeordneten des US-Kongress nicht bis zum Jahresende auf einen Haushalt einigen können, treten ab dem neuen Jahr automatische Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen in Kraft - eine Rezession wäre dann so gut wie sicher. Und die Politik des US-Präsidenten dürfte auch über diese Entscheidung hinaus von der Mehrheit der Republikaner im US-Kongress dauerhaft lahmgelegt werden.

So ist Ronald Stöferle mit seinem vorläufigen Kursziel von 2300 US-Dollar bis Mitte 2013 und 1900 US-Dollar bis Jahresende dann auch in guter Gesellschaft. Praktisch alle Bankhäuser gehen von einer kleinen Jahresendrallye beim Gold aus: Die Commerzbank rechnet mit einem Goldpreis von 1900 Dollar bis zum Jahresende, die DZ Bank prognostiziert 2100 Dollar.

Doch nicht nur die hohen Wertzuwächse sind nach Ansicht des Erste Group-Experten Ronald Stöferle ein Argument für Gold:

"Allein aus Diversifikations- und Versicherungsaspekten sollte Gold in keinem Portfolio fehlen", erklärt Stöferle. Immerhin ist Gold die einzige Währung, die noch nie wertlos wurde: "Gold wird also nicht mehr als Commodity gesehen, sondern als die härteste Währung, die seit über 5000 Jahren Bestand hat."

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Quelle: http://www.proaurum.de