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Philharmoniker Depot

07.12.12 Wenn das Gold redet, dann schweigt die Welt

Die Hamburger Vermögensverwaltung Mack & Weise feiert in einem elfseitigen Anlegerbrief mit obigem Titel die 6.000-jährige Erfolgsgeschichte des gelben Edelmetalls. Gold ist demnach heute mehr denn je ein Kauf.


Älteste Spekulationsblase der Welt?

Seit Mitte vergangenen Jahres hatten Gold-Fans wenig zu lachen. Seit September 2011 ging es mit dem Preis nur noch bergab – nachdem dieser von 1999 bis 2011 von 250 auf 1.900 USD pro Feinunze gestiegen war. Wenn es mies läuft, muss man auch noch allerlei Spott ertragen. Warren Buffett konstatierte eine „irrationale Übertreibung“ und warnte eindringlich vor Goldkäufen: „Was der weise Mann am Anfang macht, macht der Narr am Ende.“ Finanzbuchautor und Anlegerschützer Malte Heynen entlarvte in Spiegel Online Gold als „älteste Spekulationsblase der Welt“. Denn „Gold erhält allein durch den Glauben der Menschen seinen Wert“. Womit er unbeabsichtigt sogar etwas Wahres schrieb.

Zentralbanken kaufen wieder
Es stimmt: Gold ist völlig unnütz. Man kann es weder essen noch trinken. Für die meisten industriellen Anwendungen ist Gold zu teuer. Dennoch wurde Gold über Jahrtausende hinweg hoch geschätzt. Denn es ist – im Gegensatz zu so gut wie allen anderen Dingen – auch Jahre später noch da. Deshalb waren einige Menschen froh über den fallenden Goldpreis. Deutsche Anleger kauften nach einer Statistik des World Gold Council im ersten Halbjahr 2012 für rund 3 Mrd. USD insgesamt 55,5 Tonnen Gold. Die Zentralbanken, die zwanzig Jahre auf der Verkäuferseite gestanden waren, nutzten die relativ niedrigen Preise und stockten von Januar bis August 2012 ihre Bestände um 262 Tonnen auf. Schon 2010, schreibt MACK & WEISE, bunkerten sie in ihren Tresoren zusätzliche 77 Tonnen Gold, um dann 2011 mit rund 440 Tonnen signifikant nachzufassen. „Warum in aller Welt steigen ausgerechnet jetzt einige Zentralbanken, wie die Chinas, Mexikos, Russlands oder der Türkei, wieder in Gold ein, wenn es doch keinen Nutzen haben soll?“, fragt MACK & WEISE. „Sind vielleicht eben diese Notenbanker zu jenen „weisen“ Männern geworden, die verstanden haben, dass Gold seinen Wert seit 6.000 Jahren fast ausschließlich wegen einer besonderen Eigenschaft erhält? Gold ist Geld.“ Es hat, im Gegensatz zu Dollar und Euro, „alles, was gutes Geld haben muss. Es ist knapp, beliebig teilbar und vor allem unvergänglich!“

BU: Seit 2007 nehmen die kumulierten Bestände der Zentralbanken weltweit wieder zu. Man muss sich fragen, warum.


Ultimatives Krisenbarometer
Weil Gold als das „ultimative Krisenbarometer“ zu laut über die Wirklichkeit – Kaufkraftentzug und Vertrauensverlust – reden könnte, fürchten westliche Notenbanker und Politiker seit jeher einen stark steigenden Goldpreis. Immer wieder gelang es ihnen, den Preis für das gelbe Metall nach unten zu manipulieren und schlagzeilenträchtige Preissprünge, die das Interesse breiter Anlegerkreise hätten wecken können, zu vermeiden. Doch den stetigen Goldpreisanstieg in den letzten Jahren verhindern konnten sie nicht. Man sollte ihnen dafür eigentlich dankbar sein. Denn wenn der Goldpreis senkrecht durch die Decke gehen würde, könnte kaum jemand zu vernünftigen Preisen einsteigen.
Von einer Spekulationsblase – die zweifellos kommen wird – ist Gold jedoch noch weit entfernt. Von den 60 Mio. Deutschen zwischen 20 und 80 Jahren besitzt jeder im Durchschnitt gerade mal für 40 EUR Gold, und das meist in Form von Schmuck. Da besteht noch viel Luft nach oben.


Zum Goldbesitzverbot

Von 1933 bis 1974 war in den USA der private Goldbesitz verboten. Mack & Weise hält die Wahrscheinlichkeit für gering, dass das heute wieder kommt. Dagegen spricht, dass Gold heute – im Gegensatz zu damals – kein offizielles Zahlungsmittel ist. Es ist anders als Immobilien bei der Bevölkerung als Geldanlage wenig verbreitet. Die Beschlagnahmung von privaten Goldbeständen wäre in Relation zu einer Sondersteuer auf Haus- und Grundbesitz für den Staat auch wenig lukrativ. Gold würde allerdings eine völlige Neubewertung erfahren, wenn es – wie bereits heute im US-Bundesstaat Utah – wieder offizielles Zahlungsmittel wäre oder gar den US-Dollar als Weltleitwährung ablösen würde. Aber davon sind wir noch einige Zeit entfernt.


Fazit

Mack & Weise hat mit „Wenn das Gold redet, dann schweigt die Welt“ einen sehr lesenswerten, informativen und kurzweiligen Aufsatz verfasst, welcher in voller Länge unter www.mack-weise.de/luxstudien.html als PDF kostenlos abgerufen werden kann.

Goldbestände von Notenbanken, Oktober 2012

in % der

Tonnen

Währungsreserven

1

USA

8.133,5

75,4%

2

Deutschland

3.395,5

72,4%

3

IWF

2.814,0

NA

4

Italien

2.451,8

72,0%

5

Frankreich

2.435,4

71,6%

6

China

1.054,1

1,7%

7

Schweiz

1.040,1

11,5%

8

Russland

936,7

9,6%

9

Japan

765,2

3,2%

10

Niederlande

612,5

59,8%

11

Indien

557,7

10,0%

12

EZB

502,1

32,3%

13

Taiwan

423,6

5,7%

14

Portugal

382,5

90,3%

15

Venezuela

362,0

70,9%

16

Saudi-Arabien

322,9

2,8%

17

Großbritannien

310,3

15,9%

18

Türkei

295,5

14,4%

19

Libanon

286,8

29,4%

20

Spanien

281,6

29,5%

Quelle: World Gold Council

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.proaurum.de

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