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Philharmoniker Depot

16.05.12 Gold - Quo Vadis?

von Miriam Kraus ...Und, sind Sie erschüttert weil der Goldpreis fällt? Wundern Sie sich, weil doch eigentlich so viele Faktoren für den alten Safe Haven Gold sprechen und nur wenige (wenn überhaupt) dagegen? Wissen Sie was? Machen Sie sich nicht zu viele Gedanken, vor allem, wenn Sie das Edelmetall in physischer Form besitzen. Warum? Weil der Preis fällt und steigt und das die normalste Sache der Welt ist und weil Kaufphasen am besten immer günstige Phasen sein sollen.

Sehen wir uns hier mal einen kleinen Ausschnitt aus der Goldpreisentwicklung an:

Gold in USD pro Feinunze seit September 2011

Quelle: CFX-Trader

Traurig? Na ja, ich kann's schon verstehen...der Goldpreis hat den ganzen schönen Gewinn in diesem Jahr wieder abgegeben, dümpelt nur noch knapp über den Tiefs vom Dezember. Die Gründe dafür? Tja, der wichtigste Grund dürfte der Rückzug der Spekulanten sein, die sich ihre in anderen Märkten zugefügten Wunden lecken.

Ansonsten spricht nämlich die Mehrheit aller Faktoren stattdessen FÜR den Goldpreis. Da wären zum einen die negativen Realzinssätze zu nennen - nein, die sind keineswegs nur ein US-Problem, sondern auch ein europäisches und sie werden wohl auch noch lange ein europäisches Problem bleiben. Erinnern Sie sich an den gestrigen Daily...glauben Sie mir, ob die Griechen nun irgendwann gehen oder nicht, die einzige echte Feuerwehr, die wir haben, ist die EZB. Ob die nun irgendwann Quasi-QE-II starten muss oder einfach nur, wie die fröhliche FED, die Zinsen über längere Zeiträume unten hält, ist fast auch schon schnuppe.

Und die Inflation? Ach, klammern Sie sich nicht zu sehr an Teuerungsraten, Fakt ist doch, Inflation gibt es immer, deshalb wird es auch immer Papiergeldentwertung geben. (na ja, abgesehen von den Schweizern aktuell....aber weil das so ist, wird die SNB auch noch lange ihre EUR/CHF-Untergrenze bei 1,2000 beibehalten und später mal ne ganze Menge Euros besitzen...)

Doch zum Thema.....manche hatten ja gehofft, dass der Goldpreis wie magisch an der 1.600 USD-Grenze abprallt. Ist nicht passiert.

Der Goldpreis und Schrödingers Katze

Also, ich hatte uns die Frage gestellt, wie es nun mit dem Goldpreis weitergeht. Ehrlich gesagt und ganz unter uns: keine Ahnung, denn ich habe es immer noch nicht geschafft, mir eine Glaskugel zu besorgen. ;-)

Enttäuscht? Och, nö! Dafür habe ich Ihnen doch einen schönen Chart mitgebracht:

Für alle Freunde des Charts:

Gold in USD seit 2008

Quelle: CFX-Trader

Sieht doch eigentlich ganz interessant aus, der Goldpreis mit zwei sehr langfristigen gleitenden Durchschnitten (400, 500). Schauen Sie nur, was der böse Goldpreis in 2008 (Sie wissen schon, das war die Zeit der schrecklichen Finanzkrise- und Bankenkrise, die in Amiland ihren Anfang nahm) gemacht hat. Und nun schauen Sie mal, was der Goldpreis derzeit wieder tut.

Also, wohin geht die Reise?

Doch nochmal kurz unter 1.500 USD? Vielleicht sogar bis 1.450 USD im Tief?

Absolut möglich...ganz einfach deshalb, weil wir hier über den Markt sprechen und im Markt einfach alles möglich ist. Wahrscheinlich auch, dass ein Elefant mit seinem Schwanz an einem Gänseblümchen von einer Klippe herabhängt...

Der Markt ist ja wahrscheinlich auch der einzige Ort an dem Schrödingers Katze existiert. Sie wissen schon, das ist dieses Gedankenexperiment aus der Quantenphysik, bei dem eine Katze in einer Box mit Geigerzähler, Giftgas und Atomkern tot UND lebendig ist. (OK, kurzer Schwenk: wenn der Atomkern zerfällt, dann misst das der Geigerzähler und dabei wird Giftgas freigesetzt, welches die Katze killt. Nach der Quantenphysik befindet sich der Atomkern aber in einem Zustand der Überlagerung, das heißt er ist gleichzeitig zerfallen und noch nicht zerfallen. Erst wenn die Box von außen geöffnet wird, ändert der Atomkern seinen Zustand - entweder in "zerfallen" oder "nicht zerfallen". Erst dann entscheidet sich also ob die Katze tot oder lebendig ist.)

Man kann also auch sagen, die Katze ist "wahrscheinlich tot" und "wahrscheinlich lebendig."

Und der Markt funktioniert genauso - die Kurse fallen wahrscheinlich und sie steigen wahrscheinlich. Und zwar immer dann, wenn der Markt hinguckt und die Schachtel öffnet.

Und jetzt schauen Sie nochmal auf den Chart oben. Wahrscheinlich erscheint, dass der Goldpreis noch ein bisschen abgibt. Wahrscheinlich ist, dass er danach wieder steigt.

Und wenn die Wahrscheinlichkeit steigt, dass das funktioniert, dann funktioniert es wahrscheinlich deshalb, weil wahrscheinlich alle glauben, dass es wahrscheinlich funktioniert. ;-)

Und jetzt genug mit der Chart-Philosophie...schauen Sie nochmal auf den Chart oben. Der langfristige Aufwärtstrend ist absolut intakt.

So long liebe Leser...."wahrscheinlich" werden Sie auch morgen wieder vorbeischauen (davon gehe ich jetzt mal aus ;-))...dann gibt's wieder weniger Wahrscheinlichkeiten, dafür aber mehr fundamentale Fakten rund um den Goldmarkt....liebe Grüße und mit höchster Wahrscheinlichkeit bis morgen...:-)...

Ihre Miriam Kraus

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Quelle: http://www.investor-verlag.de


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