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Philharmoniker Depot

26.02.13 Goldpreis - Focus auf die Fakten

von Frank Holmes ...Gold fiel letzte Woche auf frische Tiefststände, die wir seit Sommer 2012 nicht mehr gesehen haben, zum Ärger von Goldinvestoren. Ich finde das Timing bemerkenswert, angesichts der Tatsache, dass sich kurz davor die G20 Finanzminister trafen. Es gab eine Debatte über den Schritt Japans, seine Währung abzuwerten, um Wachstum zu stimulieren. Mit der Reaktion von G7-Staatenlenkern, dass "heimische Wirtschaftspolitik nicht genutzt werden sollte für die Wechselkurspolitik", so Reuters.

Während die G7 versuchten, Abwertungen der Währungen zu legitimieren, scheinen die Investoren in Wahrheit die wirkliche Motivation zu sehen.

Verkäufe durch Hedgefonds

Der Hauptgrund, welchen die Mainstream-Medien für die Korrektur des Goldpreises gaben, waren Verkäufe von Gold durch Hedgefonds. So soll der Hedgefonds-Manager George Soros im vierten Quartal 2012 die Hälfte der Goldbestände seines SPDR Gold Trust ETF verkauft haben. Bloomberg bezeichnete den Verkauf so: Das könne "Spekulationen über ein Ende des 12 Jahre langen Bullenmarktes bei Gold anfachen."

Allerdings könnte Soros seine Goldbestände auch nur verkauft haben, weil er eine signifikante kurzfristige Möglichkeit am Devisenmarkt sah.

Die Politik von Regierungen ist keine statische Größe


Ich habe schon viele Male gesagt, dass sich die Politik von Regierungen ändern kann, und letztes Jahr teilte der neue japanische Regierungschef Shinzo Abe offen seine Absicht mit, die eigene Währung zu schwächen, um die Wirtschaft wettbewerbsfähiger zu machen und die Inflation zu erhöhen.

Als Ergebnis des Politikwechsel Japans schwächte sich der Yen ab, was den Goldpreis in Japans lokaler Währung ansteigen ließ. Mit anderen Worten: Ein Goldinvestor in Japan hat sich über seine Gold-Investments in den letzten Monaten wahrscheinlich sehr gefreut.

Vergleichen Sie mal die Performance von Gold in verschiedenen Währungen. So hat Gold sowohl für amerikanische Anleger (= in US-Dollar) als auch für japanische Investoren (= in Yen) von Mitte August 2012 bis November 2012 eine ähnliche Performance gebracht.

Dann, als Ergebnis der Änderung der japanischen Politik, stieg der Goldpreis in Yen fast 19%, während er in Dollar nur wenig mehr als ein Prozent gestiegen war.


George Soros schien diese Auswirkungen der japanischen Politik antizipieren zu wollen. Dies erwies sich als brillanter Zug, und die Wette gegen den Yen war in den letzten drei Monaten an der Wall Street der heißeste Trade, so das Wall Street Journal.

Milliarden-Gewinn

Die Zeitung berichtete, dass Soros "fast 1 Milliarde seit November" mit diesem Trade verdient hat. In dieser Zeit verlor der Yen fast 20%.

Ich verehre Soros für seine Fähigkeit, signifikante Auswirkungen staatlicher Politik zu identifizieren, so leicht, als ob er erkennen würde, wie sich Eis zu Wasser verwandelt. Wichtiger noch: Er handelt bei solchen Ereignissen dann schnell.

Dies ist nicht sein erster großer Gewinn am Devisenmarkt. 1992 shortete Soros das britische Pfund und kaufte die DM, als sich die britische Politik änderte. Er verdiente damit 1,8 Mrd. Dollar für seinen Fonds.

Genauso wie das Erkennen der Art und Weise, wie ein neues Gleichgewicht die Dynamik einer Umgebung ändern kann, so kann auch die Politik einer Regierung die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes signifikant ändern. Investoren weltweit beobachten diese Trends, um zu wissen, wo sie in Rohstoffe und Märkte investieren. Sie suchen neue Möglichkeiten und passen ihre Risiken an.

Goldpreis-Korrekturen: Ein historischer Rückblick


Ich habe die potenzielle Motivation hinter dem Trade von Soros besprochen, und zwar wurde ich dazu von CNBC befragt. Ich erklärte, wie die Korrektur beim Goldpreis einen Extremwert erreicht hatte, was eine potenzielle Kaufgelegenheit darstellte. Der Goldpreis war um fast zwei Standardabweichungen (auf Jahresbasis) gefallen. So ein Ereignis passiert nur in 10 Jahren in 2% der Fälle. Historisch gesehen ist der Goldpreis bei vergleichbaren Gelegenheiten in den folgenden 12 Monaten um 15% gestiegen.

Im Juni 2012 hatte ich CNBC dasselbe gesagt: Der Goldpreis war damals auf ein extremes Tief gefallen, und nur ein paar Monate später war der Goldpreis wieder fast 10% gestiegen.

In kurzfristigen Korrekturphasen beim Gold, wie gerade gesehen, ist es sehr wichtig, sich auf die Fakten zu fokussieren. Darunter auch den Fakt, dass Gold weltweit als Währung angesehen wird. Statt Immobilien zu kaufen, Holz oder Diamanten, kaufen die Zentralbanken rund um die Welt Gold. Laut dem World Gold Council (WGS) haben die Zentralbanken im Jahr 2012 insgesamt 534 Tonnen Gold nachgefragt. Ein Niveau, das wir seit 50 Jahren nicht mehr gesehen haben.

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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