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Philharmoniker Depot

28.02.13 Ist die Gold-Euphorie vorbei?

von Tom Firley ...der abstürzende Goldpreis ist aktuell besonders bei den Tradern in aller Munde. Die „Shorties" (Spekulanten, die auf fallende Kurse setzen) hoffen auf ein Ende der langen Aufwärtsbewegung bei Gold. Oder zumindest gehen diese von einer stärkeren Korrektur aus. Manche behaupten sogar, dass Gold einer Blase sei.

Gold in einer Blase?

Angesichts der rasanten Goldpreisentwicklung in den letzten Jahren (seit 2001) sprechen einige Investoren von einer „Goldblase". Auch George Soros, der bekannte milliardenschwere Super-Spekulant sprach bereits 2010 und 2011 davon. Und in den Medien war immer wieder die Rede davon, dass Soros Gold abstößt.

Auch kürzlich war wieder davon die Rede, zum Beispiel auf Spiegel.de unter der Überschrift: „Soros beschleunigt Gold-Absturz". Da könnte man sich die Frage stellen: „Wenn er immer wieder Gold abstößt, dann muss er es ja auch irgendwann einmal gekauft haben... oder?" Ein Schelm, wer Spekulatives denkt... Ich zeige Ihnen jetzt einmal, wie eine Blase aussieht:

Chart Goldpreis langfristig

goldpreis chart langfristig

Im oberen Chartteil sehen Sie die Goldpreisentwicklung der letzten 40 Jahre. Im unteren Chartteil ist der Goldpreis-Abstand zum 256-Tage-GD (=Gleitender Jahresdurchschnitt) abgebildet. Liegt dieser Wert bei 100, dann schneidet der Goldpreis gerade diesen Jahres-GD (von oben oder unten). Liegt dieser Wert zum Beispiel bei 110, dann liegt der Goldpreis 10 Prozent über dem Gleitenden Jahres-Durchschnitt.

150 Prozent über Durchschnitt

Blicken Sie mal nach links unten zum roten Rechteck. Damals im Jahre 1980 lag der Goldpreis 150 Prozent über diesem Jahresdurchschnitt! Bei solchen extremen Wert kann von einer Blasenbildung gesprochen werden. Wie Sie anhand des weiteren Verlaufs erkennen, erreichte der Abstand nie wieder (noch nicht einmal annähernd) solch einen extremen Wert. Nebenbei interessant:

Wann Goldpreis-Korrekturen zu erwarten sind

Jedes Mal, wenn sich der Goldpreis über 30 Prozent von seinem Gleitenden Jahresdurchschnitt löste, korrigierte der Kurs des gelben Edelmetalls. Sie sehen diese Punkte gekennzeichnet mit den roten Kreisen im unteren Chartteil und den korrespondierenden Rechtecken im oberen Chartteil. Konkret:

12.5.2006: Goldpreis fällt von 725 auf 560 US-Dollar, minus 22 Prozent

17.3.2008: Goldpreis fällt von 1011 auf 712 US-Dollar, minus 29 Prozent

22.8.2011: Goldpreis fällt von 1887 auf 1.531 US-Dollar, minus 19 Prozent

Passenderweise stellte ich damals hier im Investors daily genau am 22.8.2011 eine Gold-Korrektur in Aussicht (in folgendem Beitrag: Steil, steiler, Gold). Dass der Goldpreis danach in eine lange Seitwärtsphase gleitet, habe ich allerdings nicht vorhergesehen.

Dennoch möchte ich noch einmal aus einem anderen Beitrag aus dem Jahre 2009 zitieren. Damit wird klar, um was es mir bei Gold wirklich geht:

Gold ist nicht alles
Freilich, Gold ist nicht alles... es gehören auch noch Aktien, Anleihen und Immobilien dazu... Aber ernsthaft: Wir wissen nicht, ob die Finanzkrise nur ein Vorreiter für noch schlimmere Krisen war. Alleine aus diesem Grunde wäre es sinnvoll, mindestens 10% Ihres Kapitals in Gold zu stecken. Dabei geht es gar nicht so sehr darum, von steigenden Kursen zu profitieren. Entscheidend ist hier der Absicherungsgedanke. Denn:

Für ein Stückchen Gold werden Sie (hoffentlich) immer einen Korb voller Äpfel bekommen. Möglicherweise (das wäre aber wirklich der schlimmste Fall) werden Sie denselben Korb voller Äpfel in Krisenzeiten nicht für 1.000, 10.000 oder 1 Millionen Euro bekommen.

Natürlich soll dies keine Aufforderung sein, jetzt sofort 10 Prozent Ihres gesamten Kapitals in Gold zu stecken... falls Sie noch keines besitzen. Vielmehr wäre es nicht verkehrt, sich langsam (Jahr für Jahr, wenn Sie viel Zeit haben oder auch in kürzeren Abständen, wenn Sie weniger Zeit haben) einen kleinen Goldschatz anzulegen.

Viel Erfolg an der Börse

Ihr

Tom Firley

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.investor-verlag.de

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