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Philharmoniker Depot

11.04.13 Zypern dementiert Verkaufsplan seiner Goldreserven

Einem Dokument der Europäischen Kommission zufolge, soll Zypern als Teil des Rettungsabkommens angeblich 10 von 13,9 Tonnen seiner Goldreserven verkaufen.
Dies geht aus dem abschließenden Protokoll hervor, das nach einer Sitzung der US-Notenbank am Mittwochmorgen versehentlich an die Öffentlichkeit gelangte.
Die Regierung in Nikosia hatte sich kürzlich mit internationalen Geldgebern auf ein 10-Mrd. schweres Rettungspaket geeinigt. Dafür soll Zypern seinen Bank-Sektor eindämmen und seine Anleger einen Teil ihrer Einlagen über 100.000 Euro abgeben.

„Die zypriotischen Behörden haben sich dazu verpflichtet, die überschüssige Menge ihrer Goldreserven zu verkaufen“, lautet der Text des Memorandums.
Zypern soll sich demnach von Goldbeständen im Wert von 400 Mio. Euro trennen. Nach aktuellem Kurs entspräche dies 10 Tonnen.

Laut des Vertrages der Währungsunion müssen Zentralbanken allerdings unabhängig von den Organen und Regierungseinrichtungen seiner Mitgliedsstaaten sein.

Diese Unabhängigkeit schließt auch die Finanzierung von Staatsdefiziten durch den Verkauf von Vermögen der Zentralbank aus. Dieser Punkt wurde auch von der Europäischen Zentralbank betont, als die Regierung Berlusconis in 2009 versuchte, eine 6%ige Kapitalertragssteuer auf die 2.450 Tonnen Goldreserven der Banca d’Italia zu erheben.

„Eine derartige Sache wurde und wird nicht diskutiert“, dementierte der Sprecher der zypriotischen Zentralbank Aliki Stylianou heute gegenüber CNBC.

„Es kursieren so viele Gerüchte, und dies ist nur ein weiteres.“

„10 Tonnen sind nicht genug, um den Markt wesentlich zu beeinflussen“, gibt die Schweizer Finanzgruppe MKS zu bedenken.

Dieser Verkauf wäre der größte Goldverkauf einer Zentralbank aus der Eurozone seit 2009, als Frankreich 17,4 Tonnen seines Goldes abstieß. Gemessen an der jährlich gehandelten Goldmenge von 4.500 Tonnen würde es sich zwar lediglich um einen „Tropfen auf dem heißen Stein“ handeln, politisch würde dies jedoch einen Präzedenzfall darstellen.

Interessant ist außerdem der Wortlaut des Vorschlags. Darin heißt es, Zypern solle die „überschüssige Menge seiner Goldreserven“ verkaufen, was auf den hohen 62%igen Anteil von Gold im Verhältnis zu seinen Währungsreserven hinweisen könnte.

Die Financial Times zitiert James Steel von HSBC in London, der diesen Schritt als einen „psychologischen Belastungsfaktor für den Markt“ bezeichnet.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: Gold.Bullionvault.de

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