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Philharmoniker Depot

04.06.13 Verschwindet Gold wieder in der Bedeutungslosigkeit?

von Sven Weisenhaus ...Auch zu meiner Aussage im DAF-Interview, ich sähe Gold wieder in der Bedeutungslosigkeit verschwinden, erhielt ich einen Leser-Kommentar, den ich nachfolgend leicht gekürzt wiedergebe (Sie können ihn HIER in voller Länge nachlesen):

"Hall Herr Weisenhaus,

wenn Gold "wieder in der Bedeutungslosigkeit versinkt", wo es übrigens meines Wissens nach zuletzt vielleicht war, bevor die Inkas in Erscheinung traten, was passiert dann mit den Goldminen
Sicher ist auch Ihnen bekannt, dass die Explorations- und die Förderkosten in wenigen Jahren exorbitant gestiegen sind, wobei kein Ende in Sicht ist.

Mit Bedeutungslosigkeit meinen Sie sicher die lächerlich niedrige Bewertung um das Jahr 2000 herum. Tja, was geschieht dann mit den Minen? Rettet die auch der Staat? Wohl eher nicht. Für einen $ Gewinn pro Unze wird Keiner mehr graben wollen, für Verluste auch nicht. Also leben wir dann nur von und mit dem bisher geförderten Gold.
...
Bleibt Omas alter Schmuck, den die erfreuten Enkel verscherbeln können. Aber bei Niedrigstpreisen kommt es auch da zu einem Rückgang.
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Jedenfalls werden die nächsten Jahre sehr spannend, und zwar nicht nur beim Gold. Gerade las ich aus seriöser Quelle, dass rund 30% des US BIP insofern nach oben manipuliert sein sollen, weil z.B. ein Hausbesitzer, der an sich selber pro forma Miete zahlt, oder angebliche Wertsteigerungen! bei irgendwelchen Geräten zum Verfälschen des BIP verwendet, also mit eingerechnet, werden.
...
Wenn die Nachricht stimmt, liegt die US-Verschuldung dazu bei rund 160%. Griechenland lässt grüßen.
...
Freundliche Grüße ...
"


"Bedeutungslosigkeit des Goldes" ist nicht gleich "fallende Preise"!

Der Leser hat völlig Recht damit, wenn er schreibt, dass bei Goldpreisen zu Zeiten des Jahres 2000 (und davor) viele Minenbetreiber in der heutigen Situation finanzielle Probleme bekommen könnten. Allerdings ist es keineswegs so, dass Gold vor den Inkas zuletzt bedeutungslos war. Fragen Sie sich doch einmal selbst, ob Sie sich vor dem Jahr 2000 oder sogar noch einige Jahre später für Gold interessiert haben oder ob Sie damals über eine ähnliche Vielzahl von Berichten wie heute gestolpert sind. Vermutlich dürften die meisten Leser diese Frage mit "Nein" beantworten. Gold wurde erst zum Massen-Thema, als es bereits mehrere Jahre Aufwärtstrend hinter sich hatte. Und dies war erst einige Jahre nach dem jüngsten Jahrtausendwechsel der Fall.

Doch vielleicht sollte erst einmal geklärt werden, was ich eigentlich mit "Bedeutungslosigkeit" meine. Dies ist nämlich keineswegs zwingend gleichzusetzen mit weiter fallenden Kursen. Entnehmen Sie weiteres dazu bitte meiner Antwort, die ich dem Leser schrieb:

"Guten Tag, Herr ..!

Werfen Sie einen Blick auf folgenden Chart: http://www.gold.de/tools/chart/b/goldkurs_historisch_usd.jpg
Schauen Sie sich die Jahre 1988 bis 2002 an, dann wissen Sie, was ich als Bedeutungslosigkeit des Goldpreises bezeichne.

Bei einem derartigen Kursverlauf unter solch niedriger Volatilität dürfte Gold für Trader und Investoren bedeutungslos sein. Gewinne lassen sich so, selbst durch kurzfristiges traden, kaum erzielen. In diesen Jahren war Gold absolut unattraktiv - und genau diese Phase sehe ich wieder kommen.

Wenn ich über Bedeutungslosigkeit schreibe, dann meine ich also keine Minenbetreiber, Minenarbeiter oder sicherheitorientierte Langfristanleger, sondern dann meine ich Leser, Spekulanten und Trader, die einen kurzfristig orientierten Börsennewsletter wie den Wave Daily lesen.

Es ist dabei übrigens keineswegs erforderlich, dass der Preis unter 1.200 USD fällt. Es könnte auch sein, dass der Preis jahrelang lustlos auf diesem Niveau hin- und herpendelt. Für Minenbetreiber wäre ein solcher Preis ausreichend um die eigene Existenz zu sichern. Doch für Trader und Spekulanten wäre eine solche lustlose Seitwärtsbewegung unattraktiv, womit Gold für dieses Klientel bedeutungslos werden würde.

Mit freundlichen Grüßen
Sven Weisenhaus
"

Und man stelle sich einmal vor, wir bekämen tatsächlich eine Situation im Goldpreis wie von 1988 bis 2002, nur eben auf einem Preisniveau von ca. 1.200 oder 1.300 USD. Wo wäre denn dann der Inflationsschutz des Goldes, wenn ich in 14 Jahren exakt den Preis für Gold bekomme, den ich heute dafür bezahlt habe?! Dann halte ich weiterhin 1.200 oder 1.300 USD in den Händen, die in 14 Jahren aber dann bei weitem nicht mehr dem heutigen Wert entsprechen!


Kontinuierliche Analysen sind Trumpf

Hätte, wenn und aber ... - warten wir es erst einmal ab. Ich möchte an dieser Stelle auch noch einmal betonen, dass ich charttechnisch auch durchaus noch Aufwärtspotential sehe. Und es kann immer noch, was Krisen und Inflation angeht, schlimmer kommen als es heute schon ist. DANN könnte Gold auch mal wieder interessanter werden. Und dann wären da ja noch die Leerverkaufspositionen, die irgendwann mal wieder zurückgekauft werden müssen. Und natürlich können sich die heutigen ETF-Verkäufe auch mal wieder umkehren - und, und, und...
Es ist noch soooo viel möglich an der Börse. Daher ist nicht das Philosophieren über mögliche Zukunftsszenarien Trumpf, sondern eine kontinuierliche Analyse, so wie Sie es vom Wave Daily gewohnt sind.


Themenwechsel

Damit möchte ich aber nun das Thema Gold endgültig für einige Zeit ruhen lassen. Da mich inzwischen einige Leser unter anderem nach dem DAX gefragt haben, ähnlich wie der Leser im eingangs zitierten Kommentar, werde ich ab Morgen auch diese (zum Teil noch offenen) Fragen konkreter beantworten.


Ich wünsche Ihnen viel Erfolg
Sven Weisenhaus

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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