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Philharmoniker Depot

18.12.13 Diese Nachfrage-Trends bestimmen die Goldpreisentwicklung

von Miriam Kraus ...Wie in allen Rohstoffmärkten gilt auch im Falle von Gold natürlich ganz generell, dass Angebot und Nachfrage die Kursentwicklung bestimmen. So lässt insbesondere ein näherer Blick auf die Teilnehmer am Goldmarkt Rückschlüsse auf die Goldpreisentwicklung zu.

Diese Nachfrage-Trends sorgen für eine steigende Goldpreisentwicklung

Grob gesagt, lässt sich die Nachfrage nach Gold auf drei Gruppen aufteilen. Den Löwenanteil der weltweiten Nachfrage bestreitet nach wie vor die Schmuckindustrie. Gefolgt von der physischen Investmentnachfrage und der nicht-physischen Investmentnachfrage. An dritter Stelle stehen mittlerweile die Netto-Käufe der weltweiten Zentralbanken und zu guter letzt bildet auch die Nachfrage seitens der Industrie einen Abnahmefaktor.

Anteil an der weltweiten Gesamtnachfrage nach Gold in %:

Anteil an der weltweiten Gesamtnachfrage nach Gold

Quelle der Daten: World Gold Council, Demand and Supply Statistics (2012)

Nachfragefaktoren die den Goldpreis bestimmen

Die Nachfrage seitens der Schmuckindustrie steht für rund 43% der weltweiten Gesamtnachfrage nach Gold. Goldschmuck ist traditionell und ganz besonders in Indien, den Ländern des Nahen Ostens und mit rasantem Aufholtempo in China beliebt. Während in Indien und im Nahen Osten zu den verschiedenen Feiertagen und Festlichkeiten schon immer bevorzugt Gold verschenkt wurde, holen die chinesischen Konsumenten erst seit ein paar Jahren auf. Dank der Öffnung der Märkte und der Aufhebung des Verbots von Goldbesitz hat die chinesische Goldschmucknachfrage aber inzwischen mit durchschnittlich 520 Tonnen pro Jahr inzwischen längst den Nahen Osten, die westlichen Staaten und zuletzt auch Indien überholt - den bislang größten Goldschmuck-Konsumenten weltweit.

Weltweit am stärksten ist zumindest bis zum vergangenen Jahr allerdings die Investmentnachfrage (physisch und nicht-physisch zusammen gerechnet) nach Gold gewachsen. Diese ist seit Beginn des neuen Jahrtausends, gemessen am Marktwert, um über 1.800% gestiegen. Der Absicherungsgedanke, der so viele Jahrhunderte intakt war, tritt somit seit Jahren wieder verstärkt in den Fokus der Anleger. Dies nicht ohne Grund, denn im Laufe des Fiat-Money-Systems war der Goldanteil am weltweiten Finanzvermögen (Goldquote) von 2,77% im Jahr 1980 auf 0,2% im Jahr 2000 gesunken. Eine trügerische Sicherheit, wie sich offenbar hernach heraus stellen sollte. Denn im Laufe der Krisen des 1. Jahrzehnts im neuen Jahrtausend, begannen die Anleger sich auf die alten Sicherheiten zurück zu besinnen. Innerhalb von 10 Jahren stieg so die Goldquote auf 0,7% im Jahr 2010.

Gold verfügt über einige hervorstechende Eigenschaften, wie eine hohe elektrische und thermische Leitfähigkeit, sowie eine gute Korrosionsbeständigkeit. Der technologische Fortschritt bringt es mit sich, dass Gold auch zunehmend in der Industrie eingesetzt wird. So zum Beispiel in der Elektronikbranche, aber auch in Umweltschutztechnologien und der chemischen Industrie. Darüber hinaus verfügt Gold über antibakterielle Eigenschaften und wird gerne im medizinischen Bereich eingesetzt. So wuchs die weltweite Goldnachfrage seitens der Industrie seit Beginn des Jahrtausends um über 475%.

Betrachten Sie die folgende Grafik. Hier habe ich aufgezeichnet, wie sich die Nachfrage in den einzelnen Sektoren in den ersten 10 Jahren dieses Jahrhunderts fort entwickelt hat:

Gold-Nachfrageentwicklung in den einzelnen Sektoren im 1.Jahrzehnt des 21.Jahrhunderts

Gold-Nachfrageentwicklung in einzelnen Sektoren seit 2001

Quelle der Daten: World Gold Council

Da die Legende unten in der gezeigten Auflösung schwer zu lesen ist, folgt hier noch einmal die Beschriftung: (Goldschmucknachfrage/ Investmentnachfrage Goldmünzen- und Barren/ Investment (ETFs usw.)/ Industrie)

Die Entwicklung macht deutlich: insbesondere die physische Investmentnachfrage nach Goldmünzen- und Barren wächst weiterhin dynamisch und auch die Goldschmucknachfrage wächst stark. Ebenfalls nimmt die industrielle Nachfrage kontinuierlich zu. Lediglich das Papiergold, also die ETFs haben ihren höchsten Zuwachs bereits vor einiger Zeit, während der Finanzkrise gesehen.

So schade es ist, kann daraus fast nur ein Fazit folgen: Papiergold verhält sich inzwischen, nach den massiven Abflüssen aus den ETFs, nicht mehr anders, als jede andere Spekulation auf Gold. Über die reine physische Anlage geht somit auch weiterhin nichts.

So long liebe Leser...damit genug für heute mit einigen Fakten zum Goldmarkt..morgen wollen wir uns wieder mit ein paar Fakten zum Rhodium-Markt beschäftigen..bis dahin wünsche ich Ihnen einen angenehmen Abend und liebe Grüße...

Ihre Miriam Kraus

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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