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Philharmoniker Depot

09.04.14 Gold und Kupfer wiederbelebt

Möglicherweise ging der Goldpreisanstieg seit Jahresbeginn doch etwas zu schnell vonstatten und hat schnell mehr kurzfristig orientierte Anleger angelockt, als gut war. Die letzte, deutlich ausgeprägte Korrektur lässt jedenfalls vermuten, dass viele der schnell erzielten Gewinne wieder mitgenommen wurden. Charttechnisch gesehen müsste die letzte Korrektur aber längst an ihrem Ende angelangt sein:

Goldpreis

Das vielbeachtete „Goldene Kreuz" (50-Tage-Linie schneidet 200-Tages-Linie von unten) bildet sich nur richtig aus, wenn der Goldpreis wieder steigt. Zudem müssten auch die Marke von 1.300 US$ und die 200-Tages-Linie Unterstützung bieten. Quelle: Stockcharts.com

Zentralbanken und China kaufen weiter Gold

Fundamental gesehen hat sich ebenfalls wenig am Markt geändert: Wie der Internationale Währungsfonds (IWF) bekanntgab, hat die Türkei im Februar ihre Goldreserven um weitere 9,3 Tonnen aufgestockt. Die russische Zentralbank folgte mit 7,2 Tonnen diesem Beispiel. Die irakische Zentralbank hat im März sogar 36 Tonnen auf einen Schlag gekauft und mit dieser größten Einzeltransaktion für Aufsehen gesorgt. Die Zentralbanken-Nachfrage ist also nach wie vor robust.

Auch China, der größte Einzelnachfrager, hat im Februar mit 109,2 Tonnen wieder 30% mehr Gold eingeführt, als noch im Januar 2014. Allerdings wird so nur die offizielle Einfuhr über Hongkong erfasst. Es gibt schon lange Vermutungen, dass China inoffiziell noch deutlich größere Mengen ins Land einführt. Der Buchautor und Hedge-Fonds-Manager heizte erst jüngst wieder die Debatte an, indem er „zusätzliche Importe über militärische Kanäle" vermutete. Zudem prognostizierte er, dass China Anfang 2015 einen Besitz von bis zu 5.000 Tonnen Gold bekanntgeben könnte.

Kann Export-Streit in Indonesien Kupfer wiederbeleben?

Nach erfreulichen Lebenszeichen zum Jahresende 2013, ist 2014 bisher ein schwarzes Jahr für Kupfer. Der Kupferpreis notierte zwischenzeitlich unterhalb der wichtigen Marke von 3,00 US$ je Pfund und damit auf einem Mehrjahrestief.

Kupferpreis

Schwarzes Jahr für Kupfer:Zum ersten Mal seit über 3 Jahren notierte Kupfer unterhalb der Marke von 3 US$ je Pfund. Quelle: Stockcharts.com

Hoffnung für eine nachhaltige Trendwende liefert nun die Polit-Posse in Indonesien, wo bis 2017 ein Export von Kupferkonzentrat schrittweise verboten werden soll. Dieses mit fadenscheinigen Gründen begründete Gesetz soll in Wirklichkeit dafür sorgen, dass ein größerer Anteil an der Wertschöpfung in Indonesien verbleibt. Der einzige Schönheitsfehler: Indonesien verfügt nur über ein einziges Kupferhüttenwerk in Indonesien, welches von Newmont Mining und Freeport-McMoran bereits fast vollständig ausgelastet wird. Wer aber Kupferkonzentrat exportiert soll seit Jahresbeginn eine Strafsteuer von 25% zahlen. Diese Steuer steigt bis 2017 auf bis zu 60% an.

Als Reaktion auf den indonesischen Protektionismus haben sowohl Freeport-McMoran als auch Newmont Mining ihre Produktion drastisch reduziert. Durch beide Unternehmen zusammen sinkt die Jahresproduktion um rund 300.000 Tonnen. Angesichts eines Jahresverbrauchs von rund 20 Mio. Tonnen nur eine untergeordnete Größe. Wenn man allerdings bedenkt, dass der Angebotsüberschuss 2013 rund 282.000 Tonnen betragen hat, könnte Indonesien im Jahr 2014 das Zünglein an der Waage spielen.

Ob dies dem Kupferpreis auf die Sprünge hilft? Schwer zu sagen. Doch der Anstieg des Kupferpreises über die 3 USD-Marke ist überaus interessant und bietet meinen Lesern im Rohstoff Investor aktuell Gelegenheit zum Nachkauf meiner Kupfer-Aktien-Empfehlung.

Herzliche Grüße

André Doerk

Chefredakteur Rohstoff Investor

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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