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Philharmoniker Depot

10.10.14 Gold: Investieren und Spekulieren

Gestern hatte ich Ihnen geschrieben, dass es Zeit ist ins Gold einzusteigen. Dazu stehe ich immer noch. Na ja, tatsächlich stehe ich dazu immer, denn ich für meinen Teil kaufe beständig physisches Gold hinzu. Wohlgemerkt PHYSISCHES Gold, in Form von Münzen und Barren. Denn physisches Gold muss man immer haben, schon allein zur langfristigen Absicherung. Doch natürlich kaufe ich immer dann mehr Gold, wenn ich das gold für günstig halte und umgekehrt etwas weniger, wenn es teuer ist. Aktuell, gestern und auch heute noch ist es günstig. Sogar sehr günstig. Und wenn Gold sehr günstig ist, der US-Dollar endlich korrigiert und die FED (wie von mir schon die ganze Zeit erwartet) von einer allzu raschen Zinsanhebung Kopfschmerzen bekommt (wie nach den gestrigen FED-Minutes bekannt sein sollte, wo deutlich wurde, dass der starke US-Dollar für die FED zu einem Problem wird und auch die anhaltenden Konjunkturrisiken von außen für ein weiterhin niedriges Zinsniveau sprechen), dann ist es auch an der Zeit zwischenzeitlich einmal mit einer flotten Spekulation auf den Goldpreis einen Gewinn mitzunehmen. Falls man das will, heißt das natürlich. Als Entscheidungshilfe sollen der heutige und morgige Daily dienen. Heute möchte ich Ihnen nämlich noch einmal aufzeigen, welche Möglichkeiten der Goldanlage/Spekulation es neben der von mir favorisierten physischen Goldanlage eigentlich noch gibt. Und morgen werde ich Ihnen noch einen kleinen Crash-Kurs über die Handhabung der bekanntesten Derivate geben. Mit Möglichkeiten der Physischen Goldanlage werden wir uns dann schließlich noch gesondert und ganz ausführlich beschäftigen.

Gold als Nugget von Sammlerinteresse

Gold-Investment: Exchange Traded Funds (ETFs)

Wer sich für eine Anlage in Gold interessiert, aber dennoch kein physisches Gold in Form von Barren oder Münzen im Safe halten will, hat die Möglichkeit auf einen physisch unterlegten Gold-ETF zu setzen.

Echte ETFs sind Goldfonds die physisches Gold verwalten.

Der Clou bei ETFs ist, dass sie als so genanntes Sondervermögen vor der Insolvenz des Anbieters geschützt sind. Soll heißen: im Ernstfall wäre der physische Bestand an Gold immer noch vorhanden.

Doch hier gilt es einiges zu beachten:

  • Fees and Expenses

Fondsverwalter agieren nicht gratis. Es gilt hier also darauf aufzupassen, ob die Gebühren vom Goldbestand abgezogen oder anders verrechnet werden. Werden die Gebühren vom Bestand abgezogen, spiegelt sich dies im NAV des Fonds wieder. Für den Anleger bedeutet dies, dass die Menge an Gold die durch einen Anteil am Fonds repräsentiert wird, graduell abnimmt.

  • Die physische Auslieferung

Im Grunde genommen ist für die meisten ETFs die physische Auslieferung nicht ganz im Sinne des Erfinders. Zumindest wenn es sich um kleine Volumina handelt. Dennoch besteht bei allen echten ETFs die Möglichkeit, sich das physische Gold ausliefern zu lassen.

Gold-Investment: Exchange Traded Commodities (ETCs)

Lassen Sie mich zunächst abgrenzen: Zertifikate sind Inhaberschuldverschreibungen und unterliegen dem Emittentenrisiko. ETFs gelten als Sondervermögen und sind somit vor der Insolvenz des Anbieters geschützt. Bei ETCs lässt sich diese klare Abgrenzung allerdings nicht unbedingt so klar vornehmen.

Um das zu verdeutlichen, möchte ich zunächst auf die Rechtsgrundlage in Deutschland eingehen:

In Deutschland gibt es keine Goldfonds die zu 100% in physisches Gold investiert sind und als Sondervermögen gelten. Der Gesetzgeber hat dies schlicht und ergreifend nicht vorgesehen, denn laut Gesetzgeber darf Gold nur maximal 30% eines Fondsvolumens ausmachen.

Dies ist also die Patsche in der die deutschen Anbieter sitzen. Ein als Sondervermögen deklarierter Goldfonds geht nicht, aber Zertifikate entsprechen nicht den Sicherheitsbedürfnissen vieler Anleger.

Und an dieser Stelle kommen nun die ETCs ins Spiel.

ETCs sind tatsächlich (besicherte) Schuldverschreibungen, obwohl die meisten Anbieter es wohl vorziehen würden, wenn sie einen richtigen ETF anbieten könnten. Einige Anbieter betrachten ihre ETCs auch als eine Art Ausnahme - oder Sonderstatusvehikel.

ETCs unterscheiden sich im Grunde nur durch einen Punkt von den ausländischen ETFs: sie können nach deutschem Recht nicht als Sondervermögen deklariert werden. Ansonsten sind sie zu 95-100% in physischem Gold investiert. Auch sie verleihen es nicht und verwalten das Gold nur.

ETC-Anbieter verbriefen nicht ohne Grund das Recht sich das Gold physisch ausliefern zu lassen. Und das bereits in kleinen Mengen.

Die Idee dahinter ist nämlich folgende: sollte der Anbieter zahlungsunfähig werden, sollen die Anleger Zugriff auf das Gold bekommen, womit dann der Nachteil des Emittentenrisikos (weil ETC ist Schuldverschreibung) entfallen soll.

Aufgrund der Deklarierung der ETCs als Schuldverschreibung hat der Anleger theoretisch weder ein Eigentums- noch ein Sicherungsrecht am Goldbestand. Sollte der Emittent also baden gehen, dürfte er zwar nicht den kompletten Goldbestand versenken, Anleger könnten in so einem Fall allerdings dennoch Einbußen haben.

Dennoch...

Ich rechne an dieser Stelle die ETCs zur physischen Anlage hinzu, da sie hier - ich sage einmal - Gold zwar auf dem Papier kaufen, sich dieses aber auch physisch ausliefern lassen können. Mit einem ETC kaufen Sie zwar ein börsengehandeltes Wertpapier mit allem was dazu gehört (Kurssteigerung, Handel, Kauf und Verkauf rund um die Uhr), gleichzeitig steckt hinter dem ETC aber der tatsächliche Wert in Form des physisch eingelagerten Goldes auf das Sie ein Anrecht zur Lieferung haben. Erst dann, wenn Sie die Auslieferung beantragen, müssen sie die Aufschläge für Scheide -, Schmelz - und Transportkosten bezahlen.

Die physische Goldanlage ist eine - meiner Meinung nach - langfristig immer zu favorisierende Strategie und sollte zur Absicherung eines Depots bereits vorliegen.

Gold: Weitere Anlagemöglichkeiten

Das Goldkonto

Das so genannte Goldkonto ist ein Konto bei einer Bank, das praktisch in der Währung Gold angegeben wird. Hierbei zahlen Sie einen bestimmten Betrag auf das Konto ein, die Bank erwirbt den Goldbestand für den Kunden. Sie können jederzeit wieder Geld von diesem Konto abheben. Der Kontostand verändert sich je nach Veränderung des Goldpreises in US-Dollar. Allerdings wird Ihnen der physische Bestand an Gold nicht ausgehändigt. Andererseits fallen somit auch keine Lagerkosten an. Zudem müssen Sie bedenken, dass hierbei eine Art Währungsrisiko besteht, da die Veränderung des Goldpreises wie gesagt in US-Dollar angegeben wird. Zinsen bekommen Sie überdies ebenfalls nicht gutgeschrieben.

Grundsätzlich gilt es bei allen Edelmetallkonten auch auf die Bonität des Anbieters zu achten. Wenn es sich nämlich - wie bei einigen Banken üblich - um so genanntes nicht zugewiesenes Edelmetall (vornehmlich Gold) handelt, dann würde im Fall der Fälle das Edelmetall bei einer Insolvenz in die Konkursmasse mit einfließen. Anders ist dies bei einem Edelmetalldepot. Hier wird das Edelmetall von den Banken wie ein Wertpapier verbucht.

Besser Golddepot

Ein Golddepot ist am ehesten mit einem Goldkonto vergleichbar. Der Vorteil eines Golddepots gegenüber einem Goldkonto ist jedoch, dass das Gold nicht in der Bilanz der verwahrenden Gesellschaft auftaucht, damit nicht zum Vermögen der Gesellschaft zu zählen ist und im Falle einer Insolvenz auch nicht in die Konkursmasse mit einfließt. Das Golddepot wird also im Grunde genommen wie Sondervermögen behandelt.

Zudem besteht natürlich die Möglichkeit (einem Golddepot oder Goldkonto entsprechend) das Gold zum Tageskurs zu veräußern.

Goldzertifikate

Diese verbriefen das Recht sich den Wert des verbrieften Goldes vom Emittenten auszahlen zu lassen und werden von vielen Investmentbanken angeboten. Der Wert der Zertifikate verändert sich mit der Veränderung der Goldmarktpreise. Allerdings sollten Sie bei Emittenten auf die geringste Spanne zwischen An-und Verkaufskurs achten.

Ebenso gibt es natürlich die Möglichkeit von Index-Zertifikaten, auch mit Hebeleffekt. Hierbei setzen Sie zum Beispiel auf einen Index aus Goldminenaktien, die bestimmte Kriterien erfüllen müssen, um in diesen Index aufgenommen zu werden. Bei einem Hebelzertifikat wird nur ein Teil des Kapitals benötigt.

Doch, Vorsicht! Zertifikate unterliegen als Inhaberschuldverschreibung immer dem so genannten Emittenten-Risiko. Soll heißen: wenn der Emittent/die Bank pleite geht, dann ist auch das Zertifikat im schlimmsten Fall futsch.

Goldfonds

Neben den ETFs können Sie natürlich auch einem Fondsmanger bei der Auswahl der best-performenden Gold-Aktien Vertrauen entgegen bringen.

Gold-Spekulation: Optionsscheine

Sie geben dem Inhaber das Recht innerhalb einer fixierten Frist Gold zu einem bestimmten Preis zu kaufen und bilden mit Sicherheit die interessanteste, aber auch risikoreichste Gruppe der Gold-Spekulationen. Morgen werden wir uns hiermit noch ausführlich beschäftigen.

Ebenso spekulativ ist auch die Anlage in CFDs, die ebenfalls eher für kurzfristig und spekulativ orientierte Trader gedacht ist.

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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