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Philharmoniker Depot

10.01.15 Gold in 2015: wieder zweigeteilte Entwicklung?

Der wichtigste Faktor, der den Goldpreis in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres unter Druck gesetzt hatte, ist noch nicht aus den Markt verschwunden. Die deutliche Stärke des US-Dollar dürfte sich auch in diesem Jahr vorerst fortsetzen, angesichts der hohen Erwartungen an die US-Notenbank FED eine erste Zinserhöhung durchzuführen.

Zwar würde ich hier weiterhin keine massive Zinsanhebung, sondern eher eine „Alibi-Erhöhung" von vielleicht 0,25 - 0,5 % erwarten, doch allein der Umstand, dass die erste der großen weltweiten Notebanken tatsächlich eine Zinsanhebung durchführt, dürfte deren Währung, also den US-Dollar, weiter massiv beflügeln.

Abhängig davon, wann die Zinsanhebung durchgeführt wird, (evtl. 2. Quartal) könnte somit die 1. Jahreshälfte 2015 für den Goldpreis weiterhin übergeordnet unter dem (Ein-)Druck der US-Dollar-Entwicklung stehen. Zwischenzeitlich und kurzfristig könnten durchaus noch einmal die letzten Unterstützungszonen getestet werden. Auch ein kurzzeitiger Rückgang bis auf 1.100 US-Dollar wäre denkbar. Die Betonung liegt jedoch auf kurzzeitig, denn sehr kurzfristig und vor allem langfristig bleibe ich weiterhin bullisch für Gold. Zumal sich spätestens ab der 2. Jahreshälfte dann eine Erholung einstellen sollte.

Goldpreis in der Bodenbildung

Quelle: stockcharts.com

Auch ein kurzfristiger Rückgang auf 1.100 US-Dollar pro Feinunze wäre kein Beinbruch, sondern absolut verschmerzbar.

Weshalb eine US-Zinsanhebung nicht nur bärisch für den Goldpreis ist!

Zwar unterstützt eine US-Zinsanhebung die US-Dollar-Entwicklung, doch ergeben sich auch weitere Faktoren, die den Goldpreis deutlich abstützen könnten. Zum einen dürfte sich eine US-Zinsanhebung negativ auf den US-Aktienmarkt auswirken. Dieser verzeichnete in den letzten 2 Jahren beständig neue Höchststände und hat inzwischen schon sehr stolz bewertete Niveaus erreicht.

Ein Grund für die massive Verteuerung der US-Aktien ist insbesondere die Nullzinspolitik der FED, welche Anleger aus fast renditelosen Anleihen in (Dividenden-) Aktien getrieben hat. Eine Zinswende dürfte auch hier wieder zu einer Umschichtung in den Portfolios führen und damit für Kurseinbrüche am US-Aktienmarkt sorgen. Dies wiederum wirkt sich unterstützend auf den Goldpreis aus, der sich in einer deutlichen Negativ-Korrelation zu den Aktienmärkten entwickelt.

Zwar sind höhere Zinsen kein bullisches Umfeld für den Goldpreis, doch dürfte eine minimale Zinsanhebung in den USA im Höchstfall geringe positive Realzinsen hervorbringen, die sich damit kaum auf die Goldpreisentwicklung auswirken sollten.

Ein Anziehen der physischen Gold- Nachfrage ist jedoch unerlässlich

Der wichtigste Faktor für eine deutliche Erholung, wie ich sie durchaus spätestens ab der 2. Jahreshälfte 2015 erwarten würde, ist allerdings die physische Nachfrage. Diese war in China im vergangenen Jahr eingebrochen, was die Abwärtsbewegung in der 2. Jahreshälfte beschleunigt hatte. Doch inzwischen zeigt sich, dass die chinesische Goldnachfrage wieder stärker wird. So sind die Goldimporte aus Hongkong zuletzt 3 Monate in Folge gestiegen und hatten bereits im Oktober ein 7-Monats-Hoch erreicht.

Auch die indischen Goldimporte konnten bereits ab dem 3. Quartal wieder zulegen und dürften sich angesichts der Lockerungen der Einfuhrbeschränkungen, ähnlich wie in China, in diesem Jahr wieder deutlich stärker zeigen. Hinzu kommt die europäische Nachfrage, die angesichts der massiven Lockerungspolitik der EZB Unterstützung erfahren sollte.

So long liebe Leser....so viel für heute einmal zu meinen Gedanken zum Goldpreis in diesem Jahr...im 2. Teil finden Sie heute noch eine Ergänzung zum gestrigen Jahresausblick 2015 über den Ölmarkt...liebe Grüße und ein schönes Wochenende wünscht

Ihre Miriam Kraus

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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