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Philharmoniker Depot

15.07.15 Goldpreisentwicklung: Gold als Krisenwährung in der Krise

In der ersten Jahreshälfte verlor Gold vom Jahreshoch rund 11% an Wert und steht kurz vor einer wichtigen Kursmarke. Wie geht es weiter mit dem Edelmetall? Noch im Januar notierte Gold bei 1307 USD auf einem Fünfmonatshoch. Im Vergleich zum Novembertief bei 1130 USD schaffte der Kurs in nur zweieinhalb Monaten ein Plus von knapp 16%! Doch nach dem Januarhoch sollte es ebenso schnell wieder abwärts gehen, wie es zuvor aufwärts ging. Gold fiel bis Mitte März auf 1140 USD und nahm den Aufwärtstrend ohne große Probleme wieder aus dem Markt.

Aktuelle Goldpreisentwicklung im Chart

In den folgenden Wochen wiederholte sich dieses Bild ein ums andere Mal: Kursgewinne wurden gleich wieder abverkauft, der Kurs lief volatil seitwärts und setzte dabei aber den übergeordneten Abwärtstrend fort (im Chart gut erkennbar an der roten Abwärtstrendlinie). Dabei zeigt der Blick auf den großen Monatschart, dass dieser große Abwärtstrend bereits seit 2011 am Laufen ist.

Keine Kursgewinne in Sicht

Im Zuge der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise ab 2007/208 wurde Gold als Krisenwährung zum „sicheren Hafen" für viele Anleger. Zu Zeiten, in denen nicht sicher war, ob Geld je wieder das Papier wert sein wird, auf dem es gedruckt ist, flüchteten Anleger in Scharen in die „Notwährung" Gold. Folglich stieg der Goldpreis von November 2008 bis Oktober 2011 um mehr als 170% bis zum absoluten Allzeithoch bei 1921 USD pro Feinunze.

Aktueller Chart: Goldpreisentwicklung langfristig

Der Kurs konnte sich jedoch nicht lange auf diesem hohen Niveau halten, auch wenn der Goldpreis im Zuge der anschließenden Eurokrise im zweiten Halbjahr 2012 noch einmal bis auf 1800 USD anstieg. Doch das 2011-Hoch bleib unangetastet und es bildete sich ein Doppeltop (gut erkennbar an der rund 200-Tage-Glättungslinie, im Chart blau). Auf Monatsbasis war der Aufwärtstrend in dem Moment gebrochen, als der Goldpreis im April 2013 die Unterstützung bei 1527 USD brach, die im Mai 2012 das Zwischentief des Doppeltops markierte. Bis Ende Juni 2013, also in nur zwei Monaten, folgte ein Preissturz von mehr als 400 Dollar.

Fällt die Unterstützung beim Goldpreis, lohnt sich ein Short-Einstieg

Seit dem letzten großen Preissturz im Gold im Jahr 2013 sehen wir immer niedrigere Hochs und immer niedrigere Tiefs, wobei die Amplitude der Tiefs über die letzten zwei Jahre betrachtet bei lediglich 70 USD liegt, die Hochs jedoch rund 200 USD auseinander liegen. Dadurch ergibt sich ein fallendes Dreieck, das sich allmählich zuspitzt. Hier könnte Bewegung in den Markt kommen. Denn wenn das Dreieck nach unten aufgelöst werden sollte, was momentan wahrscheinlicher scheint als eine Auflösung nach oben, dürften weitere deutliche Kursrückgänge folgen. Auf Tagesbasis liegt die relevante Kursunterstützung im Bereich der 1140 USD, auf dem Monatschart liegt sie bei 1131 USD etwas tiefer. Fallen diese Marken nachhaltig, dann ist ein Antesten der 1000 USD-Marke durchaus wahrscheinlich.

Auch Silber sendet Short-Signale

Auch in Silber ist es derzeit mau mit Long-Positionen, es sei denn, Sie sind langfristig in den Edelmetallen unterwegs. Dann bietet das aktuell niedrige Kurslevel einen günstigen Einstieg, der sich auf Dauer auszahlen kann. Silber notiert derzeit bei rund 15 USD pro Feinunze und damit knapp oberhalb des 2007er-Niveaus.

Silberpreis im aktuellen Chart

Ebenso wie Gold erlebte auch Silber als Reaktion auf die Lehman-Pleite im Herbst 2008 einen absoluten Run. In nur zweieinhalb Jahren verfünffachte sich der Preis für eine Feinunze Silber, die im April im absoluten Hochbereich knapp 50 USD kostete. Ebenso wie Gold ging es danach für Silber wieder bergab, woran auch eine untergeordnete Rally zum Jahreswechsel 2014/2015 nichts ändern konnte.

In der vergangenen Woche brach der Kurs dann die wichtige Unterstützung bei 15 USD und markierte ein neues Jahrestief bei 14,65 USD. Das ist ein deutliches Abwärtssignal und deutet somit auf weitere Kursverluste hin. Als Kursziel gilt nun das Dezembertief bei 14,12 USD. Prallt der Kurs, der aktuell noch oberhalb der 15 USD-Marke notiert, allerdings wider Erwarten nach oben ab, ist das Short-Signal null und nichtig.

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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