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Philharmoniker Depot

04.03.16 Kaufpanik hebt Gold auf neue Höhen

Gold sprang am Donnerstagnachmittag über eine Konsolidierungsformation, was Investoren zu erneuten Käufen veranlasste und so der Preis schnell noch einmal 30$ je Feinunze zulegen und auf 1.269$ ansteigen konnte. Gold in Euro kletterte auf 1.160€ je Feinunze, womit es nur knapp von einem 2 ½ Jahreshoch entfernt war. Gold stieg seit Jahresbeginn von 980€ auf 1.164€ an, was einem Anstieg von 184€ oder 18% entspricht.

Viele Marktteilnehmer interpretieren dies als einen Ausbruch aus einer charttechnischen Flaggenformation oder einem sogenannten bullischen Dreieck, was in diesem Fall noch einmal ein deutliches Anstiegspotenzial in Aussicht stellen würde. Grundsätzlich ist dies definitiv als ein mittelfristig positives Zeichen zu werten, da die erneute Bewegung eine aktuell extrem starke physische Nachfrage wiederspiegelt.

Seit Jahresbeginn ist Gold im Raketenmodus und steigt unaufhörlich an.

Die Daten der US-Terminmarktaufsicht zeigen ganz deutlich, dass die aktuell immer noch andauernde Rallye im Gold primär durch starke physische Käufe getragen wird, wobei es sich möglicherweise um längerfristige Anlagen handelt, wodurch dem Markt so für längere Zeit Angebot entzogen wird. Kurzfristig agierende Spekulanten trugen sicherlich ihren Anteil an dem aktuell stärksten Anstieg des Goldpreises seit Mitte 2013 bei, doch kann gerade einmal die Hälfte der Nachfrage mit spekulativen Käufen erklärt werden. Die Zuflüsse in die ETFs belegen dies, denn der größte Gold ETF konnte alleine in dieser Woche noch einmal ein Plus von 30 Tonnen auf 793 Tonnen vorweisen. Seit Jahresbeginn betragen die Zuflüsse sogar 150 Tonnen, was erstaunlich ist, da die Aktienmärkte in den vergangenen drei Wochen gestiegen sind und die Fluchtbewegung mit mehr Risikoappetit der Investoren eigentlich durchaus in diesem Umfeld auch zunächst hätte abklingen können. Die Großbank JP Morgan, die unter dem Verdacht steht, die Preise für Gold und Silber seit langer Zeit mit zu manipulieren, untergewichtet neuerdings den Aktienmarkt und übergewichtet Gold nach Angaben von Mislav Matejka aus dem Hause JP Morgan. Man erwarte, dass die Aktienmärkte noch 30% fallen könnten, weshalb man Rallys im Aktienmarkt für Verkäufe nutzen würde, während man Basismetalle und Öl shorten würde, aber Gold kaufen würde. Diese Strategie scheint mittelfristig sehr vernünftig zu sein und erklärt das aktuell starke Momentum im Goldmarkt.

Seit Jahresbeginn ist Gold im Raketenmodus und steigt unaufhörlich an.

Ein gewichtiger Faktor für den Anstieg dürfte die Diskussion um Negativzinsen sein, die jedoch kontraproduktiv für die Regierungen sein dürfte und unserer Meinung die Vorteile nicht aufwiegt, welche die Regierungen und das Bankensystem daraus zu ziehen hoffen. Negativzinsen haben einen deflationären Effekt, da das Halten von Staatsanleihen oder Geld auf den Banken plötzlich etwas kostet, weshalb es einen Trend zum Abzug von Cash aus dem Bankensystem geben wird. Um dies zu kompensieren und so einen deflationären Crash des Kreditgeldsystems zu verhindern, werden die Notenbanken frisches Papiergeld zur Verfügung stellen müssen, weshalb ein neues QE-Programm unabdingbar wäre, was wiederum Inflation erzeugen und so am langen Ende die Zinsen heben dürfte und sich die Schlange somit in den Schwanz beißen wird. Vergangenes Jahr im April war die Schweiz das erste Land, das eine 10-jährige Staatsanleihe mit negativen Zinsen emittierte und Ende 2015 lagen bereits 1/3 aller neu emittierten Staatsanleihen im negativen Bereich.

Selbst die Zinsen für 10-jährige Bundesanleihen sind bereits kurz davor negativ zu rentieren.

Die Furcht vor negativen Zinsen stützt den Goldpreis, denn bei negativen Zinsen für Staatsanleihen das Gold plötzlich sehr interessant wird, da es zumindest den nominalen Wert sichert und so bei vergleichbarer Sicherheit eine höhere Rendite bringt. Dazu sind Anleihen derzeit in einem historischen Ausmaß überbewertet aufgrund der unverantwortlichen Geldpolitik und die Edelmetalle extrem unterbewertet aufgrund der Manipulation durch Notenbanken und Regierungen, weshalb auch langfristig Edelmetalle zu bevorzugen wären. Negativzinsen sind somit ein extrem starker Anreiz für viele Fondsmanager Gold anstatt Cash zu halten, was den Goldpreis beflügeln und dessen Manipulation unmöglich machen könnte. Genau diese Umschichtungen könnten wir aktuell im Goldmarkt erleben und mit einer der Gründe sein, warum der Goldpreis bisher so stark ansteigen konnte. Im großen Bild ergibt sich daraus ein Wechsel des Sentiments, was auf einen neuen Bullenmarkt hindeutet, der sich gerade ausbildet und womöglich mit einem neuen QE-Programm in den USA im Herbst auch bestätigt wird und dann noch mehr an Momentum aufnehmen kann.

© Blaschzok Financial Research

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Quelle: www.BlaschzokResearch.de | www.goldsilbershop.de

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